Aussegnung in Weinrot?

3 Min
Das Innere der Leichenhalle in Nurn soll ansprechender gestaltet werden. Ein Arbeitskreis hat ein Konzept erarbeitet. Foto: Archiv, Norbert Neugebauer
Das Innere der Leichenhalle in Nurn soll ansprechender gestaltet werden. Ein Arbeitskreis hat ein Konzept erarbeitet. Foto: Archiv, Norbert Neugebauer

In der jüngsten Sitzung bewilligte der Marktgemeinderat Nordhalben einen bunten Strauß Zuschüsse. Die Leichenhalle soll eine Auffrischungskur bekommen.

Die Leichenhalle in Nordhalben braucht dringend eine Auffrischungskur. Bislang empfängt Besucher, die sich von den Toten verabschieden möchten, eine kahle Wand.

"Die Wand ist weiß, alles ist sehr lieblos. Wir möchten gern die Wandflächen umgestalten, einen Rahmen aus Naturschiefer anbringen und die Wand in einen Gelbton gestalten. Dann könnte das Kreuz indirekt beleuchtet werden", erläuterte Bernd Daum. Er ist im Arbeitskreis Friedhof. In monatelanger Arbeit hat dieser Kreis ein Sanierungskonzept erstellt.


Moderner Bodenbelag

Auch der Boden der Leichenhalle soll erneuert werden. Momentan ist der Fußboden mit Linoleum belegt. "Wir wissen noch nicht, was unter dem Belag ist, aber wir würden gern einen Kunstharzboden verlegen mit weinrot-dunkelgrauen Einsprenkelungen", führte Daum dazu aus.

Auch die Decke soll entsprechend dem neuen Farbkonzept in Gelbtönen gestaltet werden. Die Balken sollen mit einem weinroten Anstrich betont werden, stellte Daum das Konzept vor. Dieser weinrote Ton würde dann durch den Bezug der Stühle aufgenommen.


Runde Sache

"Man sieht, dass sich der Arbeitskreis umfassend Gedanken gemacht hat", freute sich Michael Wunder (CSU) und sprach damit auch allen anderen Gemeinderäten aus der Seele. Manfred Köstner (CSU) erkundigte sich nach der Umsetzung der Gräberkürzung. Auch damit sei der Arbeitskreis befasst, betonte Daum. Die Realisierung werde in einer Begehung überprüft.

Bürgermeister Michael Pöhnlein (FW) informierte die Räte darüber, dass möglicherweise ein zweiter Container auf dem Friedhof aufgestellt werden solle. Denn in der Pflanzzeit sind die Container immer wieder überfüllt.



Aus Sicherheitsgründen

Nicht nur die Leichenhalle beschäftigte die Räte, sondern auch das Fünf-Wunden-Kreuz bei der Nordwaldhalle. Die Bäume, die rechts und links vom Kreuz stehen, müssen aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Bürgermeister Michael Pöhnlein (FW) stellte zur Diskussion, ob das Kreuz um einige Meter versetzt werden könne. Doch dieser Vorschlag stieß bei den Räten nicht auf Gegenliebe.

"Wir sehen keine Notwendigkeit, das Kreuz zu versetzen. Wir sollten lieber zwei kleinkronige Bäume pflanzen", betonte Michael Franz (SPD). "Der bisherige Standort hat doch einen gewissen Charme. Und sicherlich gibt es auch einen historischen Hintergrund, warum das Kreuz exakt an diesem Standort aufgestellt worden ist", pflichtete Ralf Ellinger (FW) bei.

Bernd Daum (FW) wandte ein, dass der Nordhalbener Neopumuk schon mehrere Male versetzt worden sei und dass das Kreuz ohnehin schon mehrere Male verändert worden sei. Außerdem weise die Christusfigur Risse auf.
"Die Figur wird alle zwei Jahre mit Leinöl gestrichen, aber sie ist sicher nichts für die Ewigkeit. Früher hatte das Kreuz Blechschilder. Das einzig Originale ist noch der Standort", betonte Daum.

Schließlich entschieden sich die Räte dafür, die Bäume zu fällen und zwei neue kleinwüchsige Bäume neben dem Kreuz zu pflanzen. Falls sie nicht anwachsen, könne man sich immer noch mit einer Verlegung an einen anderen Standort beschäftigen.


Gemeinderat in Kürze

Brotzeit Der Marktgemeinderat Nordhalben genehmigte eine Brotzeitspende für die Aktion "Saubere Landschaft". Die verantwortlichen organisatoren rechnen mit 120 Teilnehmern an der Säuberungs- und Reinigungsaktion.

Verschönerung Außerdem stellt der Markt Nordhalben dem Gartenbauverein 700 Euro für Blumenschmuck zur Verfügung und spendiert 1000 Euro für den Spielplatz der Grundschule.

Wohlfahrt Auch die Sozialstation Steinwiesen kann sich über einen Zuschuss freuen. Wie in den letzten Jahren gewährte der Markt Nordhalben 0,77 Euro pro Einwohner. Das macht rund 1300 Euro.

Landschaftspflege Die Nordhalbener Marktgemeinderäte nahmen sich in der jüngsten Sitzung des Markggemeinderats die umfassende Maßnahmenliste des Landschaftspflegeverbands Frankenwald vor. Insgesamt sind Maßnahmen für 50 000 Euro geplant, der Markt Nordhalben hat allerdings nur einen Eigenanteil von 5620 Euro zu bezahlen. Im Mittepunkt stehen die Überprüfung der Laubbäume am Friedhof und die Überprüfung der Linde beim Rentnerbänkla in Nordhalben. Außerdem soll der Schlossberg mit Schafen und Ziegen beweidet werden. Ganz oben in der Maßnahmenliste steht die Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts. Das Kraut ist im gesamten Frankenwald auf dem Vormarsch und giftig für Tiere. "Die Liste ist sehr umfangreich. Für Nordhalben sind diese Investitionen äußerst gut", sagte Ludwig Pötzinger (FW).

Grundsteuern Die Grundsteuer A (landwirtschaftl. Flächen) wird rückwirkend zum 1. Januar 2017 von bislang 350 auf 370 angehoben. Nötig ist das, da der Markt Nordhalben Stabilisierungshilfe bekommt. Die Steuersätze müssen deshalb Landesniveau haben.

Jahresrechnung Michael Franz (SPD), Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, legte die Jahresrechnung 2015 vor. Der Verwaltungshaushalt hatte ein Volumen von knapp 3,7 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt von 1,7 Millionen Euro. Das Haushaltskonsolidierungskonzept solle fortgeführt werden. "Die Richtung stimmt", erklärte Ludwig Ellinger (FW) zu den Sparmaßnahmen. Horst Wolf (FW) beantragte, dass im Beschluss ergänzt werden solle, dass Schulden nicht nur durch die Mittel aus der Stabilisierungshilfe, sondern auch aus Tilgungsleistungen, die die Gemeinde aufbringt, reduziert werden sollten. Die Räte befürworteten das.

Beleuchtung Bei der Nordwaldhalle sollen im Zuge der Breitbandverkabelung zwei neue LED-Leuchten aufgestellt werden, entschieden die Mitglieder des Markgemeinderates Nordhalben einhellig.