Abkühlung verzweifelt gesucht!

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Trotz der Hitze hat Andrej Knies alle Hände voll zu tun. "Um die Mittagspause ist eigentlich immer viel los", berichtet der Kronacher. An warme Temperaturen hat sich der Bratwurstbrater nach fast drei Jahren gewöhnt. Cindy Dötschel
Trotz der Hitze hat Andrej Knies alle Hände voll zu tun. "Um die Mittagspause ist eigentlich immer viel los", berichtet der Kronacher. An warme Temperaturen hat sich der Bratwurstbrater nach fast drei Jahren gewöhnt. Cindy Dötschel
Steffen Stauch (links) und sein Kollege befestigen Leisten auf einem Dach in der Schwedenstraße. An heißen beginnt der Arbeitstag für die Dachdecker bereits um sechs Uhr morgens, sodass sie am frühen Nachmittag Feierabend machen können. Cindy Dötschel
Steffen Stauch (links) und sein Kollege befestigen Leisten auf einem Dach in der Schwedenstraße. An heißen beginnt der Arbeitstag für die Dachdecker bereits um sechs Uhr morgens, sodass sie am frühen Nachmittag Feierabend machen können. Cindy Dötschel
 

Wenn Eis und Limonade zum Lichtblick und ein kleiner Pool zum Wunschtraum werden: An Kronachs Arbeitsplätzen wird es heiß. Ein Besuch bei Dachdeckern und Grillmeistern.

Der Grill läuft auf Hochtouren, Bratwürste und Steaks brutzeln über den Glut, Rauch steigt auf. "Ich beneide dich heute nicht", sagt eine Kundin. "Die Hitze ist nicht so schlimm, nur der Rauch", erwidert Andrej Knies.

Bereits früh um zehn Uhr misst das Thermometer in der Bude im "Bratwurstgärtla" 32 Grad - trotz Ventilator. Solange die Luft nicht steht, sind die heißen Temperaturen für den Grillmeister erträglich. "Schwitzen tut man eigentlich immer."

Knies arbeitet seit mittlerweile fast drei Jahren am Grill der Metzgerei Höring, an heiße Tage habe er sich mittlerweile gewöhnt. Der Frühling und der Herbst sind seiner Meinung nach die angenehmsten Jahreszeiten für einen Bratwurstbrater. "Und im Winter kann man seine Hände dann an den Flammen wärmen", scherzt Knies.

Trotz der heißen Temperaturen macht sich der Kronacher keine Sorgen um ausbleibende Gäste: "In der Mittagspause kommen die meisten Leute. Es ist noch nie passiert, dass wegen der Hitze nichts los war." Dass etwas weniger Gäste kommen mache sich dennoch bemerkbar.

Nach dem Ansturm um die Mittagszeit geht es laut Knies etwas ruhiger zu. Zwischen 14 und 16 Uhr sei die beste Zeit für eine Pause. "Ein kleiner Pool hinter der Bratwurstbude wäre nicht schlecht, aber wir sind ja nicht bei ,Wünsch Dir was'." Der nächste Kunde kommt und bestellt eine Bratwurst. "Knicken und mit oder ohne Senf?", fragt Knies während er die Wurst in eine Semmel legt.

Eis und Limonade

Nur zwei Straßen weiter arbeiten Steffen Stauch und sein Kollege in der prallen Sonne. "Ich trage in der Regel ein Cappy oder einen Strohhut", berichtet der Dachdecker und befestigt eine Holzleiste. Auf Sonnencreme verzichtet der bereits braungebrannte Wilhelmsthaler in der Regel, "vermutlich aus Gewohnheit".

An heißen Tagen beginnt die Arbeit für ihn bereits um sechs Uhr morgens, sodass der Feierabend nach vorne verlegt werden kann. " Manchmal machen wir auch zehn Minuten mehr Pause oder hören eher auf und arbeiten dann an einem anderen Tag länger."

Die Arbeitsbedingungen für die Dachdecker seien am schlechtesten, wenn es regnet oder zu heiß ist. "Auf dem Dach gibt es kein schattiges Plätzchen", schildert Stauch. Bei Temperaturen wie momentan, trinke er bis zu vier Liter Wasser an einem Arbeitstag. Als Chef kümmert sich Stauch bei der Hitze auch um seine Angestellten, die er mit Kühltaschen ausgestattet hat: "Die Getränke, die man im Auto lässt, kann man vergessen."

Wenn es zu heiß wird, schickt Stauch seine Mitarbeiter dann oft nach Hause. Teilweise sei es auf den Dächern einfach "nicht mehr auszuhalten". Für Stauch ist es ein Trost, dass seine Frau regelmäßig Eis und Limonade vorbeibringt. "Nach Feierabend mache ich in der Regel nichts mehr, von der Hitze bin ich nach einem Tag auf dem Dach einfach kaputt."