18 neue "Singlewohnungen" für Kronach
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Kronach, Freitag, 09. November 2018
In der Mittelstraße sollen 18 "Singlewohnungen" entstehen. Bernd Liebhardt verweigerte die Zustimmung wegen der Stellplatzfrage. Zustimmung und Verärgerung gab es bezüglich des geplanten Neubaus einer Halle an der Haßlach.
In der Sitzung des Bau-, Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsausschusses der Stadt Kronach ist am Donnerstag unter anderem eine Diskussion um die Parkplatzsituation im Stadtbereich entstanden. Auslöser war ein Antrag auf den Neubau von 18 Wohnungen in der Mittelstraße.
Bernd Liebhardt (CSU) stieß dabei sauer auf, dass statt der - laut der kürzlich modifizierten Stellplatzsatzung - geforderten 31 Stellplätze für dieses Projekt nur 26 Stellplätze ausgewiesen sind. Es sei sehr erfreulich, wenn im Stadtgebiet dringend nötiger Wohnraum geschaffen wird, aber es müsse zugleich auch Platz für genügend Stellplätze vorhanden sein. Liebhardt: "Kronach hat ein massives Parkplatzproblem. So geht das seit einiger Zeit immer wieder und wir können nicht ständig Parkplätze auslösen."
Die neue Halle erhält sowohl Glasverkleidung als auch Bereiche mit Holzvertäfelung. Sie ist einstöckig, hat aber eine Galerie. "Halle und Küche zusammen werden 670 Quadratmeter groß und sind auf rund 250 Besucher ausgerichtet", gibt Hans-Joachim Burger Einblick in die Pläne, die bei Stadtpolitikern aller Couleur gut ankommen.
Mittlerweile, so schätzte der CSU-Stadtrat, fehlten auf diese Art und Weise schon über 100 Parkplätze im Stadtgebiet. Irgendwo müsse man eine Grenze setzen und er sei nicht mehr bereit, dies mitzutragen, weshalb er dem Antrag von der ImmoConcept HSH GmbH Kronach auch seine Zustimmung verweigerte.
Die Mehrheit von acht Räten inklusive Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein stand dem Vorhaben aber positiv gegenüber und gaben das gemeindliche Einvernehmen, vorbehaltlich einer überarbeiteten Außenanlagenplanung (Anordnung der Stellplätze, Dachbegrünung der Garagen. Winfried Lebok wies in dem Zusammenhang auch auf die Feuerwehrzufahrt hin. Hans- Georg Simon (FW) meinte, dass Stadtplaner Daniel Gerber die Situation geprüft und keine Einwände habe, deshalb sollte man zustimmen.
Bauherr Horst Hanna wurde das Wort erteilt und er erklärte, dass er kleinere Wohnungen schaffe, die meist von Singles bewohnt würden. 14 der geplanten Wohnungen seien schon vergeben, davon seien nur zwei Interessenten, die zwei Stellplätze benötigen. Alle anderen kämen mit einem Stellplatz zurecht. Die Nachfrage bestätige, dass solche Kleinwohnungen gesucht werden. Bürgermeister und Stadtplaner fanden die Projektplanung gelungen und architektonisch ins Stadtbild passend. Dem Vorhaben wurde mit 8:1 Stimmen das gemeindliche Einvernehmen erteilt.
Verärgert über Veröffentlichung
Ein weiteres Vorhaben, der Neubau eines Veranstaltungsgebäudes "Kettelerhaus" in der Schwedenstraße sorgte durch die Berichterstattung im Fränkischen Tag vor der Sitzung für Ärger unter den Räten. Wolfgang Hümmer (CSU) zeigte sich verwundert darüber, wie sich einige Stadträte positiv zu dem Vorhaben äußern konnten, ohne Kenntnis eines Bauplanes. Er meinte, die Ausschussmitglieder müssen sich hintergangen fühlen. Dieses Gebaren, einer Ausschusssitzung vorzugreifen, sei äußerst seltsam.