Kommentar zur Sandkerwa : Bassd scho' - wären da nicht ein paar Dinge, die die Partylaune stören
Autor: Dunja Neupert-Kalb
Bamberg, Samstag, 24. August 2019
Bambergs größte Partymeile im Sandgebiet ist wieder in vollem Gange. Die Sandkerwa lockt täglich Tausende Feierwütige in die Altstadt. Eigentlich ganz schön - wären da nicht ein paar Dinge, die die Feierlaune schmälern. Ein Meinungsstück mit Augenzwinkern.
Hier ein Rempler, da ein Schubser - in den sowieso schon engen Gassen Bambergs wird es plötzlich immer enger. Während sich vor dem Bamberger "Wahrzeichen", dem Schlenkerla, das ganze Jahr über die Menschenmassen tummeln, ist es in diesen Tagen besonders schlimm. Kein Vor und kein Zurück. Steckengeblieben zwischen Biertrinkenenden und Feierwütigen. Seit Donnerstag (22.08.19) ist wieder Ausnahmezustand in Bamberg.
Mehr als 200.000 Besucher erwarten die Veranstalter der Sandkirchweih auch in diesem Jahr. Touris aus aller Welt, Einheimische und Bamberger auf Zeit schieben sich durch das Sandgebiet. Die kleinen Gassen rund um Bambergs berühmteste Straße, das Regnitzufer, die Schranne sowie der Katzenberg haben sich ordentlich rausgeputzt. Wimpelketten in den Farben Frankens, bunte Lichter und ein Stand nach dem anderen. Mit allerlei Leckereien und natürlich Bier.
Bier, Bier, Bier
Was wäre die Sandkerwa als eines der größten Volksfeste Frankens nur ohne Bier? Mahrsbräu, Huppendorfer, Mönchsambacher oder doch ein Schlenkerla - hier kommt jeder Bierliebhaber voll auf seine Kosten. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und das ist der Nachteil. Denn Bier kostet auf der Sandkerwa. Als mir die Dame an der Zapfanlage 4,80 Euro fürs Seidla abknöpft - plus 5 Euro Pfand - staune ich nicht schlecht. Ist das schon Wucher? Oder ganz normal bei einem solchen Fest?
Mit den obligatorischen 4 Euro, auf die sich scheinbar einige Wirte geeinigt zu haben scheinen, bin ich ja gerade so einverstanden, aber 4,80 Euro? Immer noch irritiert lasse ich mir das Bier trotzdem schmecken. Herrlich. Frisch gezapft und optimal gekühlt. Genau das richtige bei den Temperaturen. Was haben die Veranstalter und Kerwagänger doch Glück mit dem Wetter in diesem Jahr.
Irgendwie schön, wären das nicht die Rücksichtlosen
Die Pause ist vorbei, die Band für diesen Abend spielt weiter. Einen Partykracher nach dem nächsten. "Du hast mich tausendmal belogen...", grölen der Herr mittleren Alters und die junge Studentin lauthals mit. Einige Menschen tanzen. Jung und Alt gemeinsam. Mitten auf der Straße. Irgendwie schön. Wären da nicht die Drängler und Ellbogenrempler, die ohne Rücksicht auf Verluste durch die Partymeile präschen. Und diejenigen, die es scheinbar immer eilig haben oder mit ihrem Fahrrad mitten durch die Menschenmenge schieben. Die gibt es leider immer. Und trotzdem schmälern sie die Feierlaune.
Genauso wie diejenigen, die sich bereits um 20 Uhr nicht mehr auf den Beinen halten können, weil der Alkohol offenbar zu gut geschmeckt hat. Während für die einen der Abend erst losgeht - ist er für die anderen schon wieder vorbei. Schade drum. Aber selbst Schuld. Mir wäre das ja auch egal, würden sie nicht so nach Aufmerksamkeit haschen. Peinliches Rumgegröle, Pöbelei und Erbrochenes. Überhaupt lauern an fast jeder Ecke menschliche Körperflüssigkeiten aller Art. Igitt!