Der Nürnberger Markus Söder schickt sich an in das Bundeskanzleramt einzuziehen. Für seine Heimatregion Franken kann dieser Wechsel jedoch einen entscheidenden Nachteil mit sich bringen.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder schickt sich derzeit an, bei der Bundestagswahl 2021 als Spitzenkandidat der Union anzutreten. Nach nur drei Jahren im Amt will er von der Spitze der Landespolitik an die Spitze der Bundesregierung Wechseln. Für Franken kann das einen bitteren Beigeschmack haben.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) liefert sich seit einigen Wochen einen Schlagabtausch um den Platz des Kanzlerkandidaten der CDU/CSU. Sein letzter verbliebener Kontrahent, der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), liegt in aktuellen Umfragen weit zurück. Die Chancen für Söder stehen gut.
Ein Franke in höchsten Ämtern
Sollte Söder für die Union in das Kanzlerrennen gehen und dieses womöglich auch noch gewinnen, könnte das positive Effekte für Franken haben. Söder ist gebürtiger Nürnberger und fühlt sich seiner Heimatregion stark verbunden. Für seinen Wahlkreis Nürnberg-West zog er bereits 1994 in den bayerischen Landtag und setzte sich dort für fränkische Interessen ein.
In seiner Zeit als bayerischer Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat setzte er sich sehr für eine strukturelle Stärkung Nordbayerns ein. Teil der Maßnahmen war eine verbesserte Einbindung Frankens in Landespolitische Vorgänge.
2014 eröffnete er deshalb unter anderen das Heimatministerium und legte dessen Sitz nach Nürnberg. Auch als Ministerpräsident bewies er ein ums andere Mal den Willen zur Stärkung der Position Frankens in Bayern.
Politischer Fokus wird sich verschieben
So sehr Markus Söder in der Vergangenheit und aktuell um das Wohlergehen seiner Heimatregion bemüht ist, die politische Zukunft Frankens könnte nicht so rosig aussehen. Wechselt der Ministerpräsident von Bayern in das Amt des Bundeskanzlers, wird sich mit dem Ebenenwechsel auch sein Fokus verschieben.
Als Regierungschef in Bayern ist Söder bemüht, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den verschiedenen Regionen herzustellen. Die fränkischen Bezirke sind im Vergleich zu ihren bayerischen Nachbarn wirtschaftlich und strukturell schwächer aufgestellt.
Wenn Söder schlau ist, lässt er das mit der Kandidatur sein. Nach dem verheerenden Kisenmanagement seiner Partei und deren Schwesterpartei in der aktuellen Corona-Krise und dem Abstieg Deutschlands seit der Ära Merkel wird es im Herbst eine böse Schlappe für die C[D/S]U geben. Gerade Söder hat in Bayern viele Stammwähler aus der Wirtschaft mit seiner harten und unreflektierten Vorgehensweise verprellt. Söder würde in die Geschichtsbücher der Partei eingehen als der Mann, der Kanzlerkandidat war, als die Grünen mehr Stimmen als die CDU/CSU eingefahren hat. ... Wobei Söder vielleicht noch in die Karten spielen könnte, das die GrünInnen noch deutlich unfähigere Kandidaten ins Rennen schicken würden...
Ich bin der Meinung, Bayern und Franken kann nichts besseres passieren allerdings für Deutschland wäre es eine Katastrophe wenn
ein am Dunning-Kruger-Effekt leidender überhaupt in der Politik agiert.
Die große Schwester CDU wird es nicht zulassen, dass Söder Kandidat wird. Erst mühsam aus drei einen zum Vorsitzenden gekürt, wird jetzt Laschet auf den Thron gehoben. Koste was es wolle. Umfragen werden sie nicht interessieren. Mit Laschet glaube ich nicht auf Steigerung der Stimmengewinne. Bleibt's bei runden 20 Prozent? Es bleibt also spannend.