Rufe nach einem sofortigen Ende der Maskenpflicht werden laut, doch es gibt auch warnende Stimmen. Tatsächlich wäre es leichtsinnig, vorschnell alle Vorsicht fahren zu lassen und unser aller Gesundheit allzu durchschaubaren, platten Wahlkampfparolen zu opfern. Ein Kommentar
Die Inzidenzwerte sinken, immer mehr Menschen werden geimpft, der Sommer fängt langsam an. Wenig überraschend werden Forderungen nach dem Ende der Maskenpflicht laut. Doch das wäre übereilt und grenzt an dummdreiste Leichtsinnigkeit. Wir dürfen die Gesundheit der Menschen nicht dem Wahlkampf opfern, wenn wir nicht in einen erneuten Corona-Herbst geraten wollen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält eine stufenweise Abschaffung der Maskenpflicht für realistisch, während aus AfD und FDP Forderungen nach einem baldigen kompletten Ende kommen. Laut FDP-Politiker Wolfgang Kubicki gebe es keine Rechtsgrundlage mehr für eine generelle Maskenpflicht. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt äußern sich hingegen zurückhaltend und plädieren weiter für eine Maskenpflicht in Innenräumen.
Positive Entwicklung nicht mutwillig gefährden
Was gerade zu beobachten ist, ist aber leider keine gesundheitspolitische Debatte, sondern Wahlkampf. Manche versuchen, die Sehnsucht nach Normalität und Aufbruchstimmung in der Bevölkerung aufzunehmen und in Umfragewerte umzuwandeln. Da liegt es nahe, eine scheinbar populäre Forderung aufzugreifen und mit einem „Jetzt reicht es aber langsam“ Wahlkampf zu machen.
Anders sind die Äußerungen aus FDP und AfD nicht zu erklären. Logik und Vernunft mahnen eigentlich zur Vorsicht, denn entgegen allen Lockerungen und einem Inzidenzwert von unter 20 im deutschen Durchschnitt sind wir weit vom kompletten Ende der Corona-Pandemie entfernt. Das ist keine aufgeregte Panikmache, sondern Vorsicht und Vernunft. Im vergangenen Frühling wurde die Maskenpflicht viel zu spät eingeführt, nachdem Aufrufe zum freiwilligen Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes als niederschwellige Maßnahme zur Infektionsbekämpfung wenig Früchte getragen hatte. Die Äußerungen von Gesundheitsminister Jens Spahn, das Tragen von Masken weiterhin zu empfehlen, sind also fromme Wünsche – wir wissen alle, was passiert, wenn die Maskenpflicht etwa im Einzelhandel aufgehoben wird.
Wenn wir nun nach all den nachvollziehbaren Lockerungen auf diese einfach umzusetzende Maßnahme die positive Entwicklung mutwillig gefährden, dann steht uns womöglich ein deprimierender und ernüchternder Herbst bevor. Es ist eben nicht vernünftig, beim ersten Anzeichen einer Besserung jegliche Vorsicht fahren zu lassen, weil „es ja gerade so gut läuft“. Zum Vergleich: Wer keine akuten Schmerzen mehr im Bein hat nach einer Verletzung, wird dennoch warten, bis alles verheilt ist und nicht direkt wieder einen Marathon laufen, weil „es ja schon nicht mehr so arg wehtut“.
Eine Maske tragen beim Einkaufen - warum nicht?
Andere Länder wie Australien und Neuseeland, aber auch Portugal haben gezeigt: Frühzeitige, harte Maßnahmen führen zu einem nachhaltigen Erfolg. Nun, das hat Deutschland im Winter zwar verpasst, aber immerhin hätten wir jetzt die Chance, die positive Entwicklung der Neuinfektionen zu stabilisieren, indem effektive Maßnahmen beibehalten werden.
Denn, sind wir mal ehrlich: Was ist daran so störend, beim Einkaufen einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen? Das scheint ein geringer Preis zu sein im Vergleich zu geschlossenen Läden, leeren Plätzen und arbeitslosen Kunstschaffenden.
Abschaffung der Maskenpflicht? Dazu muss die Welle ausgebremst werden. Der Großteil der Bevölkerung hat sich breits so sehr daran gewöhnt und damit identifiziert, das mir dies unmöglich erscheint. Die Leute glauben etwas "Gutes" zu tun, indem sie sich Maulkörbe überziehen.
eine poppelige Handwerkerstaubmaske verändert die Welt ?!
Warum darf die Maskenpflicht nicht Wahlkampfthema sein (ich möchte mich hier - Gott bewahre! - nicht für die für deren Abschaffung eintretenden Parteien stark machen!)? Das ist ebenso legitim wie z. B. die Forderung nach Erhöhung des Benzinpreises, die den Grünen momentan um die Ohren fliegt, obwohl sie nur einen Cent auf die von der jetzigen Koalition beschlossene Erhöhung draufschlagen. Während aber die Notwendigkeit des Klimaschutzes nach wie vor von ignoriert wird, sobald es an den eigenen Geldbeutel geht, wird hier eine momentan absolut schwachsinnige Regelung verteidigt als sei sie in Stein gemeißelt. Die Leute bei einer Inzidenz von 20 (das sind 20 positiv Getestete von 100000 Einwohnern innerhalb einer Woche, oder nochmal zum Mitlesen: 0,02 %) im Freien mit Maske herumlaufen zu lassen, ist schon Willkür. Dies und die Maskenpflicht in den Schulen, wo die Kinder bei hochsommerlichen Temperaturen stundenlang Maske tragen müssen (obwohl getestet!) und geimpfte Lehrer ebenso, das versteht kein normal denkender Mensch!
Dr. Gerhard Scheuch einer der führenden Aerosol-Experten Deutschlands hat schon vor
Wochen darauf hingewiesen, daß das Tragen
von Masken im Außenbereich überhaupt keinen Sinn macht aber unser allwissender
Herr Söder besteht weiter auf seiner Bevölkerungsfolter. Bis dato fehlt jeder
Beweis, daß Bayern mit seinen haudrauf
Methoden so viel mehr bewirkt hat als die
anderen Bundesländer. Diese ganze
Selbstinszenierung unseres Herrn Söder
hat bisher auch nur einem Zweck nämlich
der Steigerung der Umfragewerte gedient.
Leider hatten sie Herr Görz dafür einen Kommentar zu schreiben entweder nicht den Mumm oder nicht die Freigabe der Staatsregierung.
Nur gut, daß es die meisten durchschaut haben und einem solchen diktatorischen
Führungungsstiel eine Absage erteilt haben.
Denn wir sind das Volk auch wenn es so
manchem Herrn Söder nicht passt.
Bravo, Ihr Kommentar trifft exakt des Pudels Kern!