32 Millionen Euro fehlen der Stadt Bamberg durch die Coronakrise. Und die reagiert so, wie es Kommunen eben tun: Sie kürzt die Ausgaben massiv. Dabei gäbe es auch andere Möglichkeiten. Ein Kommentar von Robert Wagner.
Die Corona-Pandemie trifft viele Menschen hart. In zahlreichen Branchen gab und gib es Kurzarbeit, Einnahmen brechen weg, in vielen Betrieben droht ein Stellenabbau. Auch die Kommunen werden schwer getroffen: In Bamberg sind die Einnahmen in der Gewerbesteuer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum laut Stadt um rund 60 Prozent eingebrochen. Auf etwa 32 Millionen Euro schätzt die Stadt den Fehlbetrag im Gesamthaushalt. Ein immenser Einbruch.
Bamberg, wie die meisten anderen Städte und Gemeinden, reagiert darauf in altbekannter Manier: Sie kürzt die Ausgaben. Zwar, wie die Stadt es selbst sagt und die Landesregierung in München fordert, "mit Augenmaß". Aber eben doch massiv. Knapp 21 Millionen Euro an Investitionen sollen zurückgestellt werden. Freiwillige Leistungen der Stadt in Höhe von etwa 2 Millionen Euro werden eingefroren. Auf der Sperrliste finden sich Großprojekte wie der Neubau der Franz-Fischer-Brücke. Aber auch Investitionen in die Schulwegsicherheit oder die Sanierung öffentlicher Toiletten. Außerdem sperrt die Stadt Zuschüsse für kleine und große Projekte für Klimaschutz, Fairtrade und eine familienfreundliche Stadt sowie kulturelle Einrichtungen wie das Kindertheater Chapeau Claque oder den Zirkus Giovanni. Ist das wirklich der einzige, der richtige Weg?
Einnahmen erhöhen statt Ausgaben kürzen - was wird aus der Tourismusabgabe?
Sicher ist es richtig zu überlegen, welche Ausgaben man zumindest zeitweise zurückzustellen könnte. Ob Einsparungen bei Infostrukturerneuerungen und der Förderung von Kultur- und Sozialeinrichtungen wirklich zielführend sind, ist dennoch zu bezweifeln. Schließlich ist (oder zumindest war) es nicht ohne Grund ein Prinzip des Staates in der sozialen Marktwirtschaft, gerade in der Krise zu investieren: So kann der Staat oder die Stadt helfen, den Neustart nach der Krise zu beschleunigen.
Statt mit dem Rotstift die fehlenden Millionen zusammenzukürzen - und sei es mit noch so viel "Augenmaß" - könnte man sich auch der Einnahmenseite widmen. In Bamberg könnte man beispielsweise über die Frage nachdenken, wie man die in die Stadt strömenden Touristen am Erhalt der städtischen Infrastruktur beteiligen könnte. Schließlich dürfte es den meisten Touristen durchaus daran gelegen sein, eine "lebendige" Stadt mit kulturellen Angeboten und funktionierenden öffentlichen Toiletten zu besuchen - und nicht eine Art klinisch totes Freilichtmuseum ohne öffentliches Leben. Da Touristen bei den Übernachtungs- und Konsumkosten dank gesenkter Mehrwert- und Umsatzsteuer bereits entlastet wurden, hält sich der negative Effekt einer wie auch immer gearteten "Kurtaxe" auf den Tourismus dann wohl auch in Grenzen.
Eine Tourismusabgabe alleine wird die Haushaltsprobleme in Bamberg und anderswo nicht lösen. Eine einseitige Konzentration auf die Ausgabenkürzungen aber auch nicht. Im Gegenteil, diese wird in der Zukunft zahlreiche Probleme schaffen. Am vielversprechendsten ist sowieso ein mehrgleisiges Vorgehen: Die Einnahmen erhöhen, ohne einen potenziellen Aufschwung abzuwürgen. Die Ausgaben senken, ohne Kultur, Soziales und Infrastruktur verfallen zu lassen. Und Schulden aufzunehmen, ohne sich durch die fälligen Zahlungen die zukünftige Handlungsfähigkeit zu rauben. Dafür bedarf es dann tatsächlich viel Augenmaß. Doch das besitzen die politischen Handlungsträger in Bamberg und anderswo ja nach eigener Aussage zu Genüge.
Was hier auf der "Sperrliste" immer noch fehlt ist das ETA-Hoffmann-Theater, warum muss ich für ein paar Tausend gutbetuchten immer wiederkehrenden Besuchern 2 Mio € an Steuergeldern subventionieren, die Buger Brücke wäre z.B. damit auf der Bamberger Seite bezahlt. Wir hatten jetzt ein paar Monate kein Theater und es ist fast niemandem aufgefallen. Viele würden sich freuen, ein paar wenige, denen das finanziell mit Sicherheit nicht schmerzt, ärgern. Leider ist das in Bamberg eine heilige Kuh.
leider wird immer mehr für den "Wasserkopf" ausgegeben

Nachhaltige Investitionen fallen dem weiteren Aufbau des Verwaltungspersonals und den neu geschaffenen "Pöstla" zum Opfer
Wie lange wollen wir Anwohner uns das noch gefallen lassen?
das Kaputtsparen sind wir doch gewöhnt. "Tot" ist Bamberg erst, wenn auch die Anwohner aufgeben;)
Wem gehört die Stadt? Leider wurde schon lange, mind. seit 10 Jahren, an der Daseinsvorsorge und Instandhaltung gespart. So wie es ausschaut, wird das weitergehen. Wir reden dann noch weitere 10 Jahre über Schulhäuser, -toiletten und Franz Fischer Brücke, Sanierungsgebiete, etc.
Bitte nehmt jetzt richtig Geld in die Hand und steckt es in die längst bekannten Projekte, es ist doch Nullzinspolitik- kost fast nix und hilft unseren Erben.
Damit endet dann bald die Kurzarbeit in den Hotels weil mehr Personal gebraucht wird. Lieb vom VGH. Tja... Damit ist Söder mal wieder zu weit gegangen. Aber gut für die Hotels. Damit können die endlich wieder Geld verdienen. Eventuell lässt sich so noch die eine oder andere Insolvenz abwenden.
Keine Angst mehr fuer die Hotels in Bayern! Das Übernachtungsverbot ist tot!! VGH gibt Söder eine auf die Nase!!
https://www.merkur.de/bayern/coronavirus-bayern-ausbruch-soeder-mamming-pressekonferenz-herrmann-quarantaene-ferien-covid19-zr-90013034.html
17. 23 Uhr: Das dürfte vor allem Bürger aus anderen Bundesländern freuen. Eine Corona-Regelung aus Bayern wurde aufgehoben. Ende Juni hatte Bayern als eines der ersten Bundesländer ein Übernachtungsverbot für Menschen aus Corona-Hotspots erlassen. Grund dafür war unter anderem der Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb Tönnies im Landkreis Gütersloh in NRW. Dieses Verbot wurde nun vorläufig außer Vollzug gesetzt. Der bayerische Verwaltungsgerichtshof hat die aktuelle Regelung zum Beherbergungsverbot als nicht verhältnismäßig eingestuft.
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Damit können die Hotels jetzt wieder Cash machen und damit sieht die Situation schon wieder besser aus.