Zum 54. Mal findet das Abtswinder Weinfest statt

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Auch am letzten Weinfestwochenende kochte die Stimmung im Abtswinder Festzelt.
Auch am letzten Weinfestwochenende kochte die Stimmung im Abtswinder Festzelt.
Heiko Därr und Tino Böcher vom Fremdenverkehrsverein sorgen dafür, dass am Eingang alle Gäste ihr Bändchen bekommen. Foto: Molitor
Heiko Därr und Tino Böcher vom Fremdenverkehrsverein sorgen dafür, dass am Eingang alle Gäste ihr Bändchen bekommen.  Foto: Molitor
 
 
 
 

In Abtswind ist der Zusammenhalt groß, wenn es um das Weinfest geht. Die Einnahmen kommen den ganzen Dorf zu gute.

Heiko Därr ist aufgeregt. Seine Gedanken waren schon am Samstagmorgen beim Weinfest, das am Abend im Festzelt am Feuerwehrhaus in die letzte Runde ging. Als Kassier des Abtswinder Fremdenverkehrsvereins ist er schließlich für die Finanzen zuständig - und das Fest ist eine der Haupteinnahmequellen des Vereins. "Ich passe auf, dass am Eingang alles funktioniert und sorge dafür, dass immer genug Wechselgeld da ist." Daneben ist Heiko Därr einer der Festleiter, die dafür sorgen, dass alles gut verläuft und die vielen Weinfestgäste bei ihrer Ankunft im Zelt schnell ihre reservierten Plätze finden.

Der Fremdenverkehrsverein ist der Organisator des Abtswinder Weinfestes, das als einziges im Landkreis an vier Wochenenden Tausende von Gästen anlockt. 14 Tage vor dem Start beginnt die heiße Phase. "Spätestens um 15 Uhr am ersten Festtag muss alles fertig sein", berichtet Därr. "Dann haben wir fünf Wochen Festbetrieb und danach dauerte es wieder 14 Tage, bis wir alles abgebaut und aufgeräumt haben." Bis dann auch noch die ganze Buchführung und Abrechnung fertig ist, ist es Dezember. Und direkt danach beginnen schon wieder die ersten Vorbereitungen für die neue Weinfestsaison.

Der Aufwand lohnt sich aber - nicht nur für den Fremdenverkehrsverein. Denn der Erlös aus den Weinfesten kommt allen Vereinen zugute: Das Bedienen im Festzelt übernimmt im Wechsel immer ein anderer Verein, der dafür einen prozentualen Anteil vom Umsatz bekommt.

Heuer findet das Abtswinder Weinfest zum 54. Mal statt.

"Angefangen hat alles in einer Feldscheune", berichtet Därr. Aber bald reichte der Platz nicht mehr, so dass man in Omnibushalle Burrlein umzog. Es folgte ein Zelt, das dann noch einmal vergrößert wurde. "Hier haben wir einen Holzboden und gute Heizungen, so dass wir es immer warm und gemütlich haben - obwohl es schon Oktober ist."

In dieses Zelt zieht es Jahr für Jahr Massen von Gästen aus ganz Deutschland, die mit Bussen angereist kommen. Und nicht nur das: "Wir hatten sogar schon Gruppen aus Schweden und eine Delegation aus Japan." Die Leute werden vor allem durch Mund-zu-Mund-Werbung und über das Internet auf das Fest aufmerksam. "Seit heuer gibt es außerdem einen Kino-Werbespot", erzählt Därr stolz.

Damit so ein riesiges Fest funktioniert, muss aber da ganze Dorf zusammenhelfen.

"Einer unserer wichtigsten Trupps ist unsere Senioren-Reinigungs-Crew", meint Därr schmunzelnd. Nach jedem Weinfestabend rücken die Rentner frühs um 7 Uhr an, um zu Putzen. "Spätestens um 10 Uhr sieht das Zeltinnere wieder aus wie neu." Die Männer und Frauen seien sehr gewissenhaft und lassen sich diese Arbeit auch nicht nehmen. Insgesamt seien pro Wochenende 50 bis 60 Helfer im Wechsel im Einsatz - insgesamt also um die 300 Leute. Und das, wo Abtswind gerade mal 800 Einwohner hat. "Der Zusammenhalt in unserem Dorf ist groß - sonst wäre dieser Weinfest-Marathon auch nicht möglich." Zieht man die ältesten und die jüngsten Bürger ab, komme fast jeder mal zum Einsatz. Gerade das stärke die Gemeinschaft - "worauf alle unheimlich stolz sind".