Zahlreiche Online-Attacken auf das Landratsamt
Autor: Frank Weichhan
Kitzingen, Donnerstag, 17. März 2016
Was ein Erpresser-Trojaner anrichten kann, zeigte sich zuletzt schmerzhaft in Dettelbach. Wie man sich schützen kann, weiß Thomas Langhojer vom Kitzinger Landratsamt.
Was ein Erpresser-Trojaner anrichten kann, zeigte sich zuletzt schmerzhaft im lahm gelegten Dettelbacher Rathaus. Kurz darauf wurde bekannt, dass sich auch die Dettelbacher Realschule einen Erpresser-Trojaner eingefangen hat, wenn auch die Folgen nicht annähernd so schlimm waren wie in der städtischen Verwaltung. Wie man sich schützen kann und welche Tipps es gibt, weiß Thomas Langhojer, Sachgebietsleiter Informations- und Kommunikationstechnik am Kitzinger Landratsamt.
Thomas Langhojer: Diese Schadprogramme werden auch Ransomware – vom englischem Wort „Ransom: Lösegeld“ – genannt. Sie verhindern oder schränken den Zugriff auf Daten und Systeme ein. Die Freigabe erfolgt nur gegen Zahlung eines Lösegeldes. Digitaler Erpressung also.
Der beste Schutz ist . . .Langhojer: . . . sich an die Empfehlungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zu halten, die üblichen Schutzmechanismen einzusetzen und die Mitarbeiter für die sehr sorgfältige Bearbeitung von Mails und Internet-Downloads zu sensibilisieren.
Langhojer: Wie gesagt: Orientierung der Sicherheitsmaßnahmen am BSI-Grundschutz. Eindeutige, strukturierte Benutzerberechtigungen. Und regelmäßige, vollständige Datensicherung, deren Auslagerung und regelmäßige Rücksicherungen.
Langhojer: Ransomware ist ein für Cyber-Kriminelle seit Jahren etabliertes Geschäftsmodell und betrifft Desktop-Betriebssysteme wie Microsoft Windows und Apple Mac OS, Server-Systeme unter Linux als auch mobile Betriebssysteme wie Google Android. Aktuell ist es verstärkt ins Bewusstsein gerückt, neu ist es also nicht.
Langhojer: Das Landratsamt orientiert sich an den „Grundschutz-Modulen“ des BSI und den Sicherheitsrichtlinien des Bayern-CERT. Wir haben eine tägliche, drei wöchentliche und monatliche Datensicherungen, die auch ausgelagert werden.
Außerdem: Firewall, Anti-Viren- und Anti-SPAM-Programme, eindeutige eingeschränkte Benutzerberechtigungen, externe Datenträger, wie USB-Laufwerke sind gesperrt, Sperrung von potenziell gefährlichen, diskriminierenden oder illegalen Internetseiten, kein Download von ausführbaren Programmen.