Die Zahl der Corona-Infizierten ist im Landkreis erneut gestiegen. Die Kreisbehörde berichtet von Bußgeldern, dem Behördenbetrieb im Krisenmodus und wo es Hilfe gibt.
                           
          
           
   
          Die Corona-Krise sorgt dafür, dass das Landratsamt Kitzingen nach eigenen Angaben "aktuell im Krisenmodus" arbeitet, im Großen und Ganzen aber normal funktioniert. Am Freitag (Stand: 15 Uhr) waren der Behörde 23 Corona-Infizierte im Kreisgebiet bekannt, 91 Menschen stehen unter Quarantäne, ein Erkrankter ist genesen.
       
Nach Angaben des Landratsamtes gibt es auch uneinsichtige Menschen, die die Ausgangsbeschränkungen, die die Polizei streng kontrolliert, missachten. Deshalb musste das Landratsamt bereits Bußgelder verhängen, etwa weil Fußball gespielt oder in Gruppen zusammengesessen wurde. 200 Euro pro Person werden hier beim ersten Vergehen fällig, informiert die Behörde.
Aus dem Jugendamt und vom Allgemeinen Sozialen Dienst berichtet das Landratsamt, dass deren Mitarbeiter mit vielen Fällen zu tun hatten, in denen Eltern mit der Betreuung ihrer Kinder große Probleme hatten. "Da kam es vor, dass am ersten Tag, als Kindergärten und Schulen geschlossen waren, Eltern uns ihre Kinder vorbeigebracht haben, weil sie sich nicht anders zu helfen wussten", berichtet Landrätin Tamara Bischof.
Arbeitsbelastung des Gesundheitsamtes ist enorm
Ein Brennpunkt, was die Arbeitsbelastung angeht, ist seit Wochen das Gesundheitsamt. Große Verantwortung laste vor allem auf den Schultern von Amtsarzt Dr. Jan Allmanritter und seinem Team. Diese müssten zum Beispiel alle Kontaktpersonen um einen Corona-Infizierten ermitteln und kontaktieren. Das könne von zwei Personen bis weit über zehn Personen reichen, berichtet das Landratsamt. Enge Kontaktpersonen müssten sich in zwei Wochen häusliche Quarantäne begeben. Getestet wird nur bei Symptomen, bisher über die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB).
Schwierig sei, so die Kreisbehörde, dass es von der KVB keine Rückmeldung gebe, wenn ein Test negativ ist beziehungsweise es dauere sehr lange. Bei der  eigenen Testeinrichtung des Landkreises,  die am Freitag startete, soll dies anders organisiert werden. Um das Team des Gesundheitsamtes zu entlasten, helfen mittlerweile vier Ärzte im Ruhestand, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamtes weiter. Diese telefonieren unter anderem wie vorgeschrieben die Corona-positiv-Getesteten täglich ab und fragten nach deren Gesundheitszustand.
Führungsgruppe Katastrophenschutz umfasst 40 Mitarbeiter
In der Führungsgruppe Katastrophenschutz arbeiten etwa 40 Mitarbeiter aus allen Bereichen des Landratsamtes rund um die Uhr in Tages- und Nachtschichten. Vergangenes Wochenende, heißt es aus dem Landratsamt, habe die Gruppe beispielsweise die Verteilung zugeteilter Desinfektionsmittel und von Schutzausrüstung koordiniert. Aktuell haben die Mitarbeiter die Einrichtung der Corona-Teststrecke vorbereitet.
Beratung rund um wirtschaftliche Fragen übernimmt Wirtschaftsförderin Kristina Hofmann unter Tel. (09321) 928-1100, die auch beim Ausfüllen von Soforthilfeanträgen unterstützt.