Wer, wofür und wo? Gemeinderäte legen Kriterien für Ehrungen fest
Autor: Gerhard Krämer
Kaltensondheim, Mittwoch, 31. Mai 2017
Wer wird in der Gemeinde Biebelried wofür und wo geehrt? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Gemeinderat sehr intensiv.
Wer wird in der Gemeinde Biebelried wofür und wo geehrt? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Gemeinderat sehr intensiv. Die von Gemeinderätin Renate Zirndt eingereichten Vorschläge hatte ihre Ratskollegin Barbara Mechler um einen Kriterienkatalog ergänzt.
Ehrungen können nun Personen erhalten, die die Vorgaben des Kriterienkatalogs erfüllen. Für Gemeinde und Gemeinwohl können zum Beispiel langjährige Mitarbeiter (ab zehn Jahren Tätigkeit) geehrt werden. Neben 15-jähriger ehrenamtlicher Arbeit berücksichtigt der Kriterienkatalog auch außergewöhnliche Verdienste. Die Ehrung dafür können auch Nichtmitglieder der Gemeinde erhalten.
Im sportlichen Bereich kann die Gemeinde Erfolge im Treppchenbereich ab Bezirksebene würdigen, ebenso im Bereich Kunst und Kultur. Schulische Leistungen wie zum Beispiel Jahrgangsbester oder Notendurchschnitt bis 1,5 werden ebenso honoriert wie sehr gute Berufsabschlüsse oder besondere Auszeichnungen im Bereich Wissenschaft und Forschung.
Darüber waren sich fast alle einig, während es beim „würdigen Rahmen“ für die Ehrung zu unterschiedlichen Ansichten kam. Bürgermeister Hoh hatte angeregt, diese Ehrungen im Rahmen der Bürgerversammlung stattfinden zu lassen.
In der Bürgerversammlung oder als eigene Veranstaltung?
Renate Zirndt plädierte für eine eigene Veranstaltung. Ihre Kollegin Andrea Czech betonte, dass dabei im Vorfeld geklärt sein müsse, wer alles zu einer solchen Veranstaltung eingeladen wird. Wenn nur eine Person zu ehren sei, dann fände er den Rahmen der Bürgerversammlung besser, meinte Guido Böhm. Bei sehr vielen Geehrten könnte er sich aber eine eigene öffentliche Veranstaltung vorstellen. Gunnar Krauß hielt die Bürgerversammlung für die informativste Veranstaltung in der Gemeinde, bei der die Ehrungen vor Beginn des Berichts des Bürgermeisters stattfinden könnten. Dem schlossen sich acht Ratsmitglieder an, drei stimmten dagegen.
Deutlich wurde in der Gemeinderatssitzung, dass die Ehrungen bereits in der nächsten Bürgerversammlung stattfinden. Die diesjährige Bürgerversammlung sollte eigentlich im Dezember einberufen werden. Diesen Monat hielt der Bürgermeister aber schon für überfrachtet, weswegen er Januar beziehungsweise Februar 2018 vorschlug. Kurz dachte der Rat darüber nach, die Versammlung für heuer auf Oktober vorzuverlegen, entschied sich dann aber dafür, wenn gegen keine rechtlichen Pflichten verstoßen würde, sie heuer ausfallen zu lassen. Ob Dezember oder Anfang Februar, das seien nur wenige Wochen Unterschied, hieß es im Rat. Wer geehrt wird, kann im übrigen von jedem Bürger, dem Gemeinderat, von Vereinen, der Kirchengemeinde oder Initiativen vorgeschlagen werden.
Der Biebelrieder Gemeinderat beschäftigte sich mit der Frage eines Beitritts zu einer Interkommunalen Allianz. Dettelbach, Albertshofen und Mainstockheim sind mögliche Partner. Bürgermeister Roland Hoh sah dies kritisch. Tourismus, Wein und Wasser fehlten der Gemeinde einfach. „Das sind wir falsch aufgestellt“, meinte er. Renate Zirndt erinnerte an frühere Überlegungen, der Allianz Maindreieck beizutreten. Ein Projekt solcher Allianzen seien Kernwegenetze.