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Wenn ein Einsatz die Hauptversammlung unterbricht


Autor: Andreas Stöckinger

Wiesentheid, Freitag, 06. Januar 2017

Mitten im richtigen Leben: Die Hauptversammlung der Wiesentheider Feuerwehr näherte sich dem Ende, da passierte es. Die Funkgeräte signalisierten Alarm für die Wehrleute.
Zur neuen Schriftführerin wählte die Wiesentheider Feuerwehr Sandy Naumann (vorne links). Dazu wurde Lutz Müller (vorne rechts) für 25 Jahre Dienst geehrt. Hinten von links: Matthias Lorey als bisheriger Schriftführer, Vorstand Florian Patzolt und Kommandant Michael Rückel.


Mitten im richtigen Leben: Die Hauptversammlung der Wiesentheider Feuerwehr näherte sich mit den Grußworten der Gäste dem Ende, da passierte es. Die Funkgeräte signalisierten Alarm für die Wehrleute und wenige Sekunden später war der Saal im Feuerwehrhaus nahezu leer. Der bereits zweite Einsatz der Wehr im noch jungen Jahr zeigte, dass der Ernstfall immer und überall eintreten kann.

Ganze 106 Mal waren die Wiesentheider im abgelaufenen Jahr 2016 ausgerückt. Kein Wunder, dass Kommandant Michael Rückel in seiner Rückschau von einem „erneut sehr ereignisreichem und arbeitsintensivem Jahr“ sprach. Vom Dachstuhlbrand in Untersambach, einem Gasaustritt in Wiesentheid, dem Steinschlag an der Gerolzhöfer Kirche bis hin zu diversen Verkehrsunfällen reichte das Spektrum.

Die Einsätze gliederten sich in 41 technische Hilfeleistungen, 19 Verkehrsunfälle, 18 Brände und 17 Sicherheitswachen. Dazu kamen elf Fehlalarme, die dem Kommandanten als „unerfreuliche Belastung für unser Personal“ aufstießen. 66 Einsätze fuhren die Wiesentheider im Ort oder den Ortsteilen, 23 überörtliche kamen hinzu. 17 Mal war ihre Hilfe auf der Autobahn gefragt. Anfang Januar mussten die freiwilligen Retter zur Unterstützung des Rettungsdienstes mithelfen, um eine erkrankte Person über ein schmales und recht verwinkeltes Treppenhaus abzutransportieren.

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Etwa 30 Minuten später waren die Einsatzkräfte wieder zurück, um sich ihre wohl verdiente Brotzeit schmecken zu lassen.

Rund 5000 ehreamtliche Stunden

Nicht nur dieser Einsatz, auch das zuvor Geschilderte, habe aufgezeigt, dass auf die Feuerwehr in der Marktgemeinde Verlass ist. Das fand nicht nur ein hoch zufriedener Kreisbrandinspektor Günter Wilhelm, der auch das Drumherum, das die Wehr ihren Mitgliedern das Jahr über anbietet, hervorhob. Bei Einsätzen und Übungen, kämen rund 5000 ehrenamtliche Stunden im Jahr zusammen, rechnete er beeindruckt aus. „Ohne Euch könnte der Markt Wiesentheid vieles nicht machen“, lobte auch Bürgermeister Werner Knaier die Truppe.

Mit Akribie und Eifer wird gearbeitet, das zeigte sich nicht nur beim Aussuchen des künftigen neuen Rüstwagens samt dessen Ausstattung. Zusammen mit den Kommunen Marktheidenfeld und Werneck bestellten die Wiesentheider ein Auto, wozu etliche gemeinsame Besichtigungen und Absprachen nötig waren, bis alle Seiten zufrieden waren. Die gemeinsame Sache bei den insgesamt drei Fahrzeugen beschert den Kommunen zehn Prozent mehr Zuschuss, als wenn es jede einzeln kaufen würde, wie Kommandant Rückel erläuterte.

Zufrieden kann die Wehr auch mit dem Nachwuchs sein. 16 Jugendliche, darunter drei Mädchen, lernen und üben derzeit mit viel Eifer bei Michael Reimann, drei davon wurden nun in die aktive Wehr übernommen. Nicht nur hier werde viel Wert auf Geselligkeit und Gemeinschaft gelegt, auch bei den Aktiven, wie Vorsitzender Florian Patzolt bestätigte. Radtour, Kicker-Turnier, Sommerfest, Stammtisch und vieles mehr gehörten zum Jahresprogramm.

Für 2017 ist ein größeres Fest geplant, denn die Wehr wird 150 Jahre alt und will das gebührend begehen, wie Patzolt sagte. Das Programm sieht mehrere Veranstaltungen vor, Höhepunkte ist der 17. Juni als Tag der offenen Tür am Feuerwehrhaus mit Musik und Schauübungen.

Start der Feierlichkeiten ist am 17. März mit dem Jubiläumsabend, eine Info-Veranstaltung zu Rauchmeldern wird es am 22. April geben. Eine Schauübung am 16. September, sowie ein Mannschaftsabend für die Wehr am 30. September runden das Programm ab.

In der Versammlung wurde außerdem mit Lutz Müller ein äußerst aktiver Wehrmann für 25 Jahre Dienst geehrt. Der einstige Jugendwart gilt laut Kommandant Rückel nach wie vor als Gruppenführer und Aktivposten, „sein Wort hat Gewicht, seine Meinung wird geschätzt.“ Dazu wählte die Versammlung mit Sandy Naumann eine junge Frau als neue Schriftführerin. Der bisherige, Matthias Lorey, stellte sein Amt aus beruflichen Gründen zur Verfügung.