Der Sportverein Sickershausen e.V. feiert in diesem Jahr sein 100. Jubiläum. Die bevorstehenden Feierlichkeiten waren das beherrschende Thema der Jahreshauptversammlung. Außerdem plant der Verein den Bau eines zweiten Fußballplatzes.
"Gute Jugendarbeit zeichnet sich nicht in erster Linie durch Titel, sondern durch eine tolle Kameradschaft aus." Wer diese Philosophie verinnerlicht hat, wie Jugendleiter Carsten Gringel es anlässlich der Jahreshauptversammlung des SV Sickershausen e.V. formulierte, der braucht sich im Gegensatz zu manch anderen Vereinen um den Nachwuchs keine Sorgen machen. Und wirklich: Von den rund 470 Mitgliedern sind über die Hälfte Kinder und Jugendliche. 41 Kinder spielen Fußball im Kleinfeldbereich.
Der Verein ist Mitglied in der Jugendfördergemeinschaft JFG Schwanberg. In der 2010 gegründeten Spielgemeinschaft sind die Jugendlichen aus Hoheim, Iphofen, Mainbernheim und eben Sickershausen zusammengefasst.
Diese JFG allerdings sorgte für die einzig kritischen Töne an diesem Abend. Bemängelt wurde das einseitige Engagement des SV Sickershausen innerhalb der JFG. "Es kann nicht sein, dass unser Verein alle vier Trainer in der JFG stellt", schimpfte Uwe Köhler, 1. Vorsitzender des SV Sickershausen. "Aus den anderen drei Vereinen kommt einfach zu wenig Unterstützung." Bei der JFG-Sitzung am
14. März soll dieser Umstand auf besprochen werden.
Abseits der kritischen Töne war die Stimmung quer durch alle Abteilungen entspannt. Im Kinderturnen gibt es inzwischen zwei Gruppen. Trainerin Melanie Gringel fördert darin 15 Kinder von zwei bis sechs Jahren. Die 20 Sportlerinnen der Aerobic-Gruppe vermissen männliche Beteiligung, sind aber auch ohne sehr aktiv, wie auch die Damen-Gymnastik. Die Theater-Abteilung fragte letztes Jahr über 1000 Gäste "Wer glaubt denn schon an Geister?".
Heiße Diskussion Im Fußball-Bereich "blicken wir auf die erfolgreichste Saison der letzten Jahre zurück", verriet Sportleiter Thomas Köhler. Der 1. und 2. Mannschaft gelangen der Aufstieg in die Kreisklasse, die Kreismeisterschaft beim Kitzinger Hallenturnier und die Eroberung des Stadtpokals. Auch die Damen-Mannschaft konnte überzeugen. Sie kämpft in der Bezirksliga momentan allerdings hart um den Klassenerhalt.
Heiß diskutiert wurde abschließend das Vorhaben des Vereinsvorstands, für einen zweiten Fußballplatz zwei Äcker oberhalb des aktuellen Platzes zu erwerben. Geplant ist ein zweiter Rasenplatz mit Beregnungs- und Flutlichtanlage. Der Vorstand holte sich hierfür die Zustimmung der Mitglieder, auf die Stadt zuzugehen, um für das Projekt die nötige Unterstützung zu erhalten. Geliebäugelt wurde unter den Vereinsmitgliedern auch mit einem Kunstrasenplatz, der aber sofort kritische Stimmen auf den Plan rief. "Die Kosten von rund 300.000 Euro für ein derartiges Vorhaben stellt für unseren Verein ein zu hohes finanzielles Risiko dar", gab der 2. Vorsitzender Rainer Spiegel zu bedenken. "Ein solches Risiko trage ich als Vorstand nicht mit." Da seine Vorstandskollegen ähnlich dachten, wurde der Plan auch umgehend wieder zu den Akten gelegt.
Die Vorstandschaft stellte noch den Antrag, vier neue Ehrenmitglieder im Verein aufzunehmen. Diese sollen am Jubiläumswochenende ausgezeichnet werden. Für die 40-jährige Mitgliedschaft im Bayerischen Fußballverein wurde in der Jahreshauptversammlung Heinz Bock, für die 30-jährige Zugehörigkeit der Geschäftsführer des Vereins, Roland Friedel, sowie in Abwesenheit Peter Friedel und Karl-Heinz Burger geehrt.