Druckartikel: Von Pfuschern und Heimwerkerakrobaten

Von Pfuschern und Heimwerkerakrobaten


Autor: Von unserem Mitarbeiter Hartmut Hess

Albertshofen, Sonntag, 09. Februar 2014

Einer der Höhepunkte in den Prunksitzungen der Albertshöfer Karnevalsgesellschaft Höpper-Elfer ist seit Jahren die Büttenrednerin Nicole Starkmann. Heuer klagte sie ihr Leid als Häuslebauerin auf der Bühne und grüßte deshalb zuvorderst alle „Heimwerkerakrobaten, Pfuscher, Schlossbesitzer und Phantastler“.
Kalauer am laufenden Band: Der Wonfurter Wolfgang Voigt zieht in der Bütt alle Register und reißt das Publikum die Lachsalven hin.


Einer der Höhepunkte in den Prunksitzungen der Albertshöfer Karnevalsgesellschaft Höpper-Elfer ist seit Jahren die Büttenrednerin Nicole Starkmann. Heuer klagte sie ihr Leid als Häuslebauerin auf der Bühne und grüßte deshalb zuvorderst alle „Heimwerkerakrobaten, Pfuscher, Schlossbesitzer und Phantastler“.

Sie zog wegen der Baugenehmigung das Kitzinger Bauamt durch den Kakao, viel besser erging es auch dem Baggerfahrer nicht, der auf dem Nachbargrundstück die Baugrube ausgehoben habe. Während die Maurer Spezi getrunken hätten, habe ihr Ehemann die Aufsicht geführt und die Bierkisten alleine geleert, wie Starkmann vorjammerte. Trotzdem verzieh sie ihrem Peter angesichts der Sprüche von den Dachdeckern, die unter anderem geprotzt hätten: „Lass dich vom Dachdecker begatten, weil die ham die längsten Latten.“ Derweil seien ihrem Peter bei der Elektroinstallation die Haare zu Berge gestanden und hinterher sei der Computer vom Sohn angegangen, wenn das Telefon geklingelt habe. Nach dem Einzug sei ihr Peter stolz auf sich gewesen und verkünde weiterhin nur zu gern: „Neue Häuser und hübsche Weiber, des sinn die schönsten Zeitvertreiber.“

„Du hast jeden begeistert und deinen Auftritt mit Bravour gemeistert“, attestierte Sitzungspräsident Timo Gallena dem grazilen Tanzmariechen Jasmin König vor ausverkauftem Haus. Danach verkündete Gallena „Bühne frei für etwas ganz Originelles“ und holte damit die „Wild boys“, die jüngste Gruppe an Eigengewächsen, auf die Bühne.

Diashows:

Höpper-Prunksitzung
Höpper-Prunksitzung
Höpper-Prunksitzung

Viel Applaus verdienten sich auch die Prinzengarde, die Juniorinnengarde im Matrosen-Outfit, die Eisinger Garde oder die „Achter-Bütt“, die als blutrünstige Krankenhaus-Riege einen „Verletzten“ nach allen Regeln der Metzgerkunst „verarzteten“.

Als pubertierende Zicke stieg Emmi Wendemuth in die Bütt und klagte ihr Leid mit ihren „Alten“. Auf High-heels stolzierend, zückte sie ihr Smartphone und erklärte es dem Publikum, „damit manche etwas gescheiter von diesem Planeten gehen“. Sie gab zum Besten: „Pubertät ist, wenn deine Eltern peinlich werden.“

Wie gut es um die Gesellschaft bestellt ist, bewiesen auch die „Bobberlie“ und die Minis, großen Applaus ernteten zudem die legendären Senk- und Spreizfußhoppser.

Gesellschaftspräsident Elmar Gimperlein verlieh den Sessionsorden an Europaparlaments-Kandidatin Barbara Becker und den Landtagsabgeordneten Otto Hünnerkopf. Becker zierte sich nicht und nahm sofort Gimperleins Angebot an, zur nächsten Saison neue Senatorin bei den Höpper-Elfern zu werden.

Gimperlein begrüßte die Besucher und die Gastgesellschaft der Eisinger Schneegäns mit ihrem Gesellschaftspräsidenten Uli Kiesel sowie Bürgermeister Horst Reuther mit dem Schlachtruf: „Da simmer dabei, das ist prima.“ Auch das Prinzenpaar Simone I. (Dietz) und Udo I. (Hirschberger) hießen das närrische Volk willkommen.

Gimperlein nutzt die große Kulisse, um seinen Vizepräsidenten Sven Reitmeier zu würdigen. Reitmeier ist seit 22 Jahren bei den Höpper-Elfern aktiv und fungiert seit elf Jahren als Vizepräsident. Elmar Gimperlein zeichnete Michael Lapp ebenfalls für 22 Jahre Engagement aus.

Kalauer im Schottenrock

Einige Brüller lieferte Wolfgang Voit aus Wonfurt, der als Engel in der Bütt stand. Er erzählte wundersame Dinge aus dem Himmel und von seinem Chef Petrus. „Der Kerl ist von einem besonderen Schlag“, kommentierte Timo Gallena den amüsanten Auftritt des Büttenredners.

Im Schottenrock erklomm der Oberschwappacher Otmar Schmelzer die Bühne. Er kalauerte, was das Zeug hielt und stellte sich als „Schmalspurkabarettist“ vor. Mit feinem und schwarzem Humor bestach Peter Kuhn von der närrischen Elf aus Schweinfurt.