Die Aufregung in Fröhstockheim nach der Sitzung des Rödelseer Gemeinderats am 1. März war groß, wollte Bürgermeister Klein doch die Dorferneuerung pausieren lassen. Jetzt gibt es eine Lösung.
Die Aufregung in Fröhstockheim nach der Sitzung des Rödelseer Gemeinderats am 1. März war groß. Dort hatte Bürgermeister Burkhard Klein nämlich mit Blick auf die anstehende Haushaltsberatung angekündigt, die Dorferneuerung Fröhstockheim wegen des Wegfalls der Straßenausbaubeiträge und der noch ungeklärten Höhe der Ersatzleistungen des Freistaats vorerst aus dem Haushalt nehmen zu wollen.
Ein Zeichen wolle er damit setzen, wie Klein gesagt hatte. Bis zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss am Freitag hatten aber viele Gespräche stattgefunden, die Dorferneuerung geht natürlich weiter und der Ausschuss empfahl einstimmig dem Gemeinderat, dem Haushalt für 2019 zuzustimmen.
Ehrlich und seriös
"Die Woche der Reaktionen auf die Provokation", fasste Bürgermeister Burkhard Klein zusammen. Er verdeutlichte, dass ein Haushalt ehrlich und seriös sein müsse. Man könne einen Haushalt nur mit Zahlen aufstellen, die man kenne. Und die Ersatzleistungen des Freistaats wegen des Wegfalls der Straßenausbaubeitragssatzung seien noch nicht bekannt. Er rechne bei der Dorferneuerung inklusive Planungskosten mit rund 750 000 Euro für die Gemeinde. Die Finanzierbarkeit müsse geklärt sein. Es liefen Abstimmungsgespräche mit der Regierung und dem Amt für Ländliche Entwicklung.Klein erinnerte in diesem Zusammenhang auch an eine frühere Bürgerversammlung, in der er versichert hatte: "Wir machen Fröhstockheim schön."
Der Investitionsplan sieht nun 100 000 Euro für 2019, je 150 000 Euro für 2020 und 2021 sowie 200 000 Euro für 2022 vor. Auf Nachfrage von Leo Eckert, Geschäftsleitender Beamter der Verwaltungsgemeinschaft Iphofen, der das neue Zahlenwerk den Ausschussmitgliedern präsentierte, wie die Finanzierung aussehen soll, erklärte Klein, dass dies durch zu erwartende höhere Steuereinnahmen darstellbar sei. Zudem sei derzeit der Landschaftssee nicht im Haushalt drin. Ob es etwas mit der BNE-Station auf dem Schwanberg werde, sei fraglich. "Wir stehen dazu", bekräftigte Klein, aber wohl die Stadt Iphofen nicht, deutete er ein Umschwenken an.
Der Etat
7,93 Millionen Euro stehen im Haushalt für 2019, 7,18 Millionen Euro waren es im vergangenen Jahr. Gestiegene Steuereinnahmen (rund 776 000 Euro) und eine höhere Einkommenssteuerbeteiligung (1,07 Millionen Euro) stehen einer niedrigeren Schlüsselzuweisung in Höhe von 333 400 Euro gegenüber. 2018 waren es 469 000 Euro, 2017 gar rund 506 600 Euro. Die Umlagebelastung der Gemeinde steigt gegenüber 2018 um rund 130 000 Euro auf 1,53 Millionen Euro.
Die Steuerkraft und die Umlagekraft der Gemeinde Rödelsee sind in den vergangenen Jahren angestiegen. Rödelsees Anteil an der Kreisbevölkerung beträgt laut Eckert für 2019 1,93 Prozent, der Anteil an der Kreisumlage 1,67 Prozent.
2019 wird aufgrund der höheren Umlagebelastung die Zuführung zum Vermögenshaushalt mit 332 700 Euro niedriger als im Vorjahr ausfallen. Die Summe liegt aber deutlich über der geforderten Mindestzuführung.