Sie zählt zu den bekanntesten Ausflugszielen in ganz Mainfranken. Aber ihre Substanz ist in die Jahre gekommen. Jetzt wird die Vogelsburg generalsaniert. Die Stiftung Juliusspital investiert fast sechs Millionen Euro.
In den kommenden zwei Jahren wird die Vogelsburg zur Baustelle. Die Stiftung Juliusspital Würzburg will das Anwesen general sanieren. Geplant ist ein ganzheitliches Gastronomie- und Tagungskonzept, das den historischen Bestand künftig durch ein modernes Gebäude verbinden wird. Planer Frank Zumkeller aus Würzburg stellte das rund sechs Millionen teure Vorhaben der Stiftung vor. Der Stadtrat genehmigte den Bauantrag einstimmig.
Mehrere Varianten habe man im Vorfeld ausführlich diskutiert, um der herausragenden Bedeutung des Ortes mit seinem herrlichen Blick auf das Maintal gerecht zu werden, sagte Zumkeller. Weil es sich bei der Vogelsburg um ein Einzeldenkmal handelt, sei das Projekt mit dem Landesamt für Denkmalpflege, dem Landratsamt Kitzingen und der Stadt Volkach eingehend besprochen worden. "Da das Burggebäude und die Kirche ,Mariä Schutz‘ unter Denkmalschutz stehen, war diese enge Abstimmung vonnöten um gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten, die die Substanz schont."
Die Arbeiten beginnen laut Zumkeller mit der Generalsanierung des Gaststättengebäudes. Dieses Gebäude aus den 60er Jahren wird auf den neuesten Stand der Technik gebracht und erhält einen kleinen Anbau für die Küchenlogistik. Der Gaststättenbereich wird vergrößert und nach der Sanierung rund 150 Innen-Sitzplätze aufweisen. Großzügige Aussichtsfenster in Richtung Maintal sollen einen noch besseren Bezug zur Umgebung entstehen lassen.
Nach der Sanierung wird sich auch der Weingarten der Vogelsburg deutlich vergrößert präsentieren. Die Sitzplätze werden teilweise überdacht sein, denn ein auf Säulen errichteter Zwischenbau soll dann Gaststätte und Burggebäude verbinden. Dieser laut Zumkeller "zurückhaltend gestaltete neue Baukörper" beherbergt Hotelzimmer sowie einen rund 50 Quadratmeter großen Tagungsraum mit traumhafter Aussicht auf das Maintal. Der Planer hat nach eigenen Angaben eine schlichte, wertige und zurückhaltende Architektursprache gewählt.
Das Burggebäude erhält einen separaten Eingang und beherbergt nach Sanierung und Umbau im Erdgeschoss einen großen Veranstaltungssaal für bis zu 150 Gäste, der bei Bedarf auch abgeteilt werden kann. Ein großzügiges Foyer bietet sich zukünftig für Ausstellungen und Präsentationen an. Außerdem können die Gäste den an das Gebäude angrenzenden Kirchgarten nutzen.
Im Obergeschoss des Burggebäudes entstehen ebenfalls Gästezimmer. Die meisten Zimmer und die Kirche werden künftig barrierefrei erreichbar sein. Das Gotteshaus wird wie früher über eine seitliche Außentreppe zugänglich sein.
Bei den Voruntersuchungen der Bausubstanz war festgestellt worden, dass sich der Eingang zur Kirche einst dort befunden hat. Die Gottesdienste sollen auch während der Bauzeit in der bisheriger Form abgehalten werden. Behinderungen, beispielsweise durch Staubschutz-wände, müssten jedoch einkalkuliert werden.
Der Weingarten wird um ein kleines Aussichtsplateau erweitert. Dieses bietet einen weiteren Zugang zum darunter liegenden Weinbergsweg in die Lage Vogelsburger Pforte und nach Escherndorf. Außerdem wird ein Kinderspielplatz am Abgang zur früheren Bäckerei angelegt.
Bürgermeister Peter Kornell (FWG) begrüßte das Vorhaben der Stiftung. "Ich freue mich, dass ein Investor Geld in die Hand nimmt, um den geschichtsträchtigen Ort touristisch aufzuwerten." Die Vogelsburg könne so auch künftig Magnet für die Gäste der Mainschleife bleiben.
Die meisten Ratsmitglieder sahen das Projekt positiv. Kritik kam von Herbert Römmelt (FWG). "Mich stört das moderne Zwischengebäude. Es gibt genug hässliche Beispiele in Würzburg." Römmelt wünscht sich ein fränkische Dach und kein Flachdach. "So könnte die Betonoptik minimiert werden." Barbara Schmitt (fraktionslos) dachte an die riesigen Kastanien, die momentan zwischen den vorhandenen Gebäuden den Weingarten überschatten. "Da werden einige davon fallen", teilte Zumkeller mit.
Wenn alle vorbereitenden Schritte gut laufen, sollen die Arbeiten im Winter 2013 beginnen. Für Spätsommer 2014 ist geplant, die Gastronomie der Vogelsburg wieder zu eröffnen. An diesen ersten Bauabschnitt wird sich die Sanierung des Burggebäudes anschließen, das ab 2015 als Tagungs- und Veranstaltungszentrum zur Verfügung stehen wird. Zeitgleich werden im ersten Stock des Wirtshauses und im Burggebäude Gästezimmer mit 56 Betten in der Drei-Sterne-Kategorie entstehen.
Wir dürfen das nicht zulassen! Warum werden die Bäume gefällt und mit einem Beton-Monstrum die ganze Aussicht verschandelt? Warum wird es zugelassen??? Bürgerinitiative muss her! Wir, Bürger von Volkach und Umgebung protestieren dagegen. Lasst uns unsere Vogelsburg!!!!