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Verkehrswacht sucht neuen Übungsplatz


Autor: Bearbeitet von Hartmut Hess

Kitzingen, Freitag, 23. Sept. 2016

Die Verkehrswacht wird möglicherweise ihren Übungsplatz in der ehemaligen Harvey-Kaserne räumen, weil sich höhere Mietpreise abzeichnen. Hier üben auch Fahrschulen.
Mit Gefühl: Rechtzeit zu Beginn der Motorradsaison nahmen am Samstag auf dem Firmenparkplatz der Knauf Gipswerke in Iphofen, über 80 Motorradfahrer aus ganz Unterfranken an einem Fahrsicherheitstraining der Polizei, Verkehrswacht, des Fahrlehereverbandes und des BRK teil. Ziel war es das Gefühl für das Motorrad wiederzufinden, Balance, Gleichgewicht oder das richtrige Bremsen zu trainieren.


In den vergangenen beiden Jahren war die Kitzinger Verkehrswacht zufrieden mit dem angemieteten Verkehrsübungsplatz in der ehemaligen Harvey-Kaserne. „Der Platz war gut ausgelastet mit uns und den Fahrschulen“, erklärte der zuständige Referent Stephan Friedlein in der Jahreshauptversammlung.

Doch jetzt gebe es Interessenten, die das Fünffache der Verkehrswacht-Miete bezahlen würden. Da könne und wolle die Verkehrswacht nicht mithalten. Deshalb deutet sich an, dass die Verkehrswacht vermutlich nur noch bis März 2017 im heutigen Gewerbepark connect vertreten sein wird.

Für den Vorsitzenden Walter Konrad war der wichtigste Tagesordnungspunkt die anstehenden Neuwahlen für die kommenden beiden Jahre. Die Wahlleitung oblag dem stellvertretenden Landrat Robert Finster, der die Leistungen der bisherigen Führungsriege würdigte. Walter Konrad erhielt bei der Wahl erneut das Vertrauen, wie auch seine Stellvertreter Edgar Schmidt und Harald Hoffmann. In ihrem Amt bestätigt wurden auch Schatzmeister Johann Ott, Geschäftsführer Stephan Friedlein und Schriftführer Werner Kreis. Vorstandsbeisitzer sind Norbert Müller, Alfons Saugel, Bernhard Bätz, Peter Dietl und Matthias Ringelmann.

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Schatzmeister Johann Ott bemerkte, dass die finanziellen Zuweisungen nach Justizverfahren im Berichtszeitraum rückläufig waren. Der Verkehrsübungslatz, den die Verkehrswacht in Connect angemietet hat, schlug mit einem fünfstelligen Betrag zu Buche.

„Unsere Geldbestände schwinden zusehends und schnell.“
Johann Ott, Schatzmeister

„Unsere Geldbestände schwinden zusehends und schnell“, meinte der Kassier. Zur negativen Bilanz trug auch maßgeblich bei, dass es einst für die Veranstaltungen wie Könner durch Erfahrung oder das Motorradfahrer-Sicherheitstraining Zuschüsse bis zu 80 Prozent von der Landesverkehrswacht gegeben habe, während es heute nur noch kleine Festbeträge gibt.

Walter Konrad würdigte in diesem Zusammenhang die andauernde Unterstützung durch die Sparkasse Mainfranken, das der Verkehrswacht finanziell gut tue. Gute Nachrichten hatte Kassenprüfer Peter Dietl, denn er habe bei zwei Veranstaltungen in Iphofen und Obernbreit 17 neue Mitglieder werben können, wodurch die Verkehrswacht aktuell 137 Mitglieder hat. Norbert Müller berichtete, dass das kostenlose Schulungsprogramm Könner durch Erfahrung werde von Fahranfängern noch zu wenig angenommen.

Bislang habe es dieses Jahr sieben Veranstaltungen mit 55 Teilnehmern gegeben, weitere Anmeldungen mit Wunschterminen sind auf der Homepage der Verkehrswacht möglich.

Norbert Müller hob das Engagement der Fahrlehrer Stephan Friedlein, Matthias Ringelmann und der eingesprungenen Nicole Starkmann hervor, die die Kurse ehrenamtlich betreuen. Pech hatten die Veranstalter heuer beim Motorrad-Sicherheitstraining, denn mickrige zehn Grad Celsius und Regen hatten dem Veranstalter einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.

„Wir sind jetzt an der 200er-Schallmauer an Eltern-Schülerlotsen“, verkündete Verkehrserzieher Alfons Saugel. Aktuell habe die Verkehrswacht eine neue Aufgabe dazu bekommen mit Verkehrsschulungen von Flüchtlingen. Doch die Unterstützung durch die Landesverkehrswacht sei noch ausbaufähig.