Trucker feiern sich selbst
Autor: Bearbeitet von Hartmut Hess
Geiselwind, Montag, 21. Mai 2018
Das Trucker- und Countryfestival hat einen besonderen Charme und hat auch bei seiner 37. Auflage nichts an Zugkraft eingebüßt.
Diashows:
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Das Trucker- und Countryfestival hat einen besonderen Charme und hat auch bei seiner 37. Auflage nichts an Zugkraft eingebüßt. „Der Toni“, wie Anton Strohofer in der Truckerszene genannt wird, hatte gerufen und wieder folgten Zehntausende Besucher und rund 700 Trucker mit ihren Brummis seinem Ruf. Über vier Tage hinweg feierten die Trucker eine Riesensause und relaxten abseits des Stresses auf den Autobahnen.
Geiselwind ist ein Muss
„Wir sind seit 21 Jahren hier, Geiselwind ist aus unserem Kalender nicht wegzudenken“, meinte der Gemündener Thorsten Ditterich, der mit seinem Bruder Ralf Ditterich Chefs einer Transportdienstleisterfirma ist. Sie besuchen auch Truckertreffen in Bergbad Steben und Lichtenfels, „doch mit der Dimension und dem Rahmenprogramm ist Geiselwind die Nummer eins in der Szene“, betonte Thorsten Ditterich. Und: „Hier treffen wir viele Kumpels und pflegen lange gewachsene Freundschaften.“
Über Pfingsten in Geiselwind können die Trucker mal abschalten und werden weder von Baustellen und Staus gestresst – noch stehen sie unter dem Termindruck, der sie im Alltag hetzt. Über vier Tage hinweg ließen sich die Brummikapitäne fallen, schürten den Grill an, genehmigten sich ein paar Bierchen und ließen die Seele baumeln.
Die Trucker genossen es, die Geselligkeit und Freundschaften zu pflegen, ganz im Gegensatz zum harten Alltag, den sie meisten alleine in ihren Lastern verbringen.
Dass für viele das Führerhaus längst zum zweiten Wohnzimmer geworden ist, zeigte sich an vielen Beispielen. Der eine polierte die Felgen seines 40-Tonners auf Hochglanz, der nächste ließ unüberhörbar und publikumsträchtig seine Musikanlage laufen und mancher gewährte Einblicke in sein Führerhaus. Mit Lichteffekten gespickt, mit feinem Stoff und Teppich ausgekleidet und in einem ganz persönlichen Stil gehalten, sie haben sich manche Trucker ihr zweites Wohnzimmer eingerichtet.
Job als Passion
Der Job als Berufskraftfahrer ist für viele zur Passion geworden und manche verstehen sich gar als Botschafter wie der Speditionschef Matthias Meixner aus dem oberfränkischen Leutenbach. Auf seinem Brummi ist in großen Lettern „Fränkische Schweiz – unsere Heimat“ zu lesen und die Basilika Gößweinstein ziert das Führerhaus seines bildschönen Sattelzugs.
Meixner versteht sich als Botschafter seiner Heimat und hat viel Geld in die Hand genommen, um den großen Sattelschlepper von Hümmers Airbrush zu einem Kunstwerk werden zu lassen. Die zweite wichtige Komponente neben den Truckern und ihren Schwerlastfahrzeugen ist in Geiselwind die Countrymusik.


