Wie geht es weiter mit Castell und seinen zwei Ortsteilen? Darüber informierte und diskutierte Bürgermeister Jochen Kramer mit den wenig erschienenen Besuchern der Bürgerversammlung am Donnerstagabend.
"Warum investiert die Gemeinde in den Tourismus?", fragte Bürgermeister Kramer - und lieferte die Antwort gleich hinterher: "Wir haben hier in Castell unseren Wein, unsere Kultur, Feste, Wanderwege, unsere Einwohner und unsere schöne Landschaft. Gewerbegebiete haben wir nicht, darum ist für unser Dorf der Tourismus wichtig."
Kramer informierte, dass die Gemeinde erst die Rahmenbedingungen schaffen muss. Erst dann werde sich auch was entwickeln. Aktuell wurde das Kegelbahngelände käuflich erworben. Dort soll ein Weingarten für den Sommerbetrieb entstehen. Los geht es mit der Erschließung mit Wasser, Strom und Co. Dann soll dort eine Art Häckerwirtschaft mit Weingarten entstehen.
Eingangs der Versammlung ging der Bürgermeister auf die aktuellen Zahlen der Gemeinden Castell, Greuth und Wüstenfelden ein. Im letzten Jahr ist die Einwohnerzahl um zehn Personen zurückgegangen.
Sie liegt nun bei 927 (Castell 630, Greuth 204, Wüstenfelden 93 ). Im vergangenen Jahr gab es 30 Zu- und 37 Wegzüge, sieben Geburten und zehn Sterbefälle. Sieben Paare schlossen den Bund der Ehe. Der Gemeinderat Castell kam im Jahr 2012 zu neun Sitzungen und verschiedenen Ortsterminen und Besprechungen zusammen. Er behandelte hierbei 87 Tagesordnungspunkte in öffentlicher Sitzung und 34 im nichtöffentlichen Teil.
40 Kinder im Kindergarten Der Bürgermeister ging auch auf die Zahlen im Kindergarten und in der Schule ein: Bei den Schulkindern sind die Zahlen leicht rückläufig. "Anders sieht es beim Kindergarten aus", wechselte der Bürgermeister zum erfreulichen Teil. Nach umfangreichen Umbauarbeiten sowie einer umfassenden energetischen Sanierung stehe der Kindergarten - Dank tatkräftiger Unterstützung des Kindergartenvereins - sehr gut da.
Nach dem Einbau einer Kinderkrippe im vergangenen Jahr, wird nun auch Betreuung für Kinder unter drei Jahren angeboten. Die Auslastung sei gut, derzeit besuchen 40 Kinder den Kindergarten. Als nächster Schritt steht in diesem Jahr noch der Ausbau der Außenanlagen an.
In Sachen Haushalt nannte Kramer das oberste Ziel im Gemeinderat: "Wir geben nur so viel Geld aus wie wir auch haben." 2013 geht es unter anderem weiter mit der Dorferneuerung Castell (87 000 Euro) sowie mit dem Weingarten (zirka 220 000 Euro).
Kein so richtig großes Interesse zeigten die Anwesenden auf die Frage, ob eine der drei Gemeinden beim nächsten Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft" mitmachen sollte. Nach einiger Diskussion einigte man sich darauf, dies nicht aus den Augen zu verlieren und zu versuchen, die Bewohner dafür zu gewinnen.