Hermann Kolesch beim Fränkischen Weintourismus-Symposium in Iphofen mit viel Applaus verabschiedet – Tourismus in Franken als immenser Wirtschaftsfaktor
Wenn sich einmal im Jahr die Weintourismusfamilie zum Fränkischen Weintourismus-Symposium in Iphofen trifft, dann werden maßgebliche Akzente gesetzt. 14 neue zertifizierte Partner bereichern das Weinerlebnis Franken und den Weintourismuspreis 2020 erhielten mit Julia Schuller und Stefan Bausewein die Macher des Buches "Die Weinmacher". Und es gab einen Ehrenweintourismuspreis: Dieser ging an keinen Geringeren als Hermann Kolesch, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG).
Das Beste kommt meist zum Schluss. Iphofens Bürgermeister Josef Mend weiß, dass der gebürtige Iphöfer Hermann Kolesch keine Lobreden mag. Doch wenn zwei Macher aufeinandertreffen, dann kann auch etwas geschehen, was dem einen vielleicht nicht so gefällt, der andere es aber genießt – und am Ende es Beide genießen. Es hört nämlich nicht nur Mend als Bürgermeister auf, auch Kolesch nimmt seinen Abschied aus der Arbeitswelt. Mend sagte im Namen aller Danke.
Stehend applaudieren
Bei der Überreichung des Ehrenpreises gab es Standing Ovations. Dass am Ende seiner Amtszeit auch Staatsminister Joachim Herrmann stehend applaudiere, ehre ihn. "Ich war verdammt gerne Beamter", bekannte er, er habe sich stets als Staatsdiener verstanden. Er werde nicht untätig bleiben, versprach er und kündigte schon für den Nachmittag bei den Fachvorträgen neue Impulse an, nämlich zu Spiritualität in der Weinkulturlandschaft.
So sprach der Kunstreferent und Domkapitular a.D. des Bistums Würzburg, Dr. Jürgen Lenssen, nicht zufällig über die spirituelle und kulturelle Begegnung mit der Kulturlandschaft Wein.
Aus privater oder kommunaler Initiative heraus entstünden im fränkischen Weinland ausgewiesene mystische Orte. Lenssen ging dabei auch auf die Bildstöcke, Wegkreuze und Wegkapellen ein. Landschaftsgestaltung und Architektur fänden sich auch in der Kultur des Weines. Im Wein werde für uns eine Einheit von Sinnlichem und Übersinnlichem erfahrbar.
Starke Marke Franken
Die Festrede hielt Staatsminister Joachim Herrmann. Er geht davon aus, dass die hervorragenden Ergebnisse aus 2018 wohl nochmals getoppt werden. Die Übernachtungszahlen würden wohl die 25-Millionen-Marke übertreffen. Den Grund dafür sieht er in einem konsequenten Qualitätsbewusstsein und der Fokussierung auf die starke Marke Franken.
In seiner Rede betonte er zudem, dass der fränkische Weintourismus nicht nur eine feste Größe im bayerischen Tourismus, sondern vielmehr auch ein Paradebeispiel mit Leuchtturmfunktion sei. "Mit einem jährlichen Umsatz von rund 10,5 Milliarden Euro ist der Tourismus in Franken ein bedeutender wie auch wichtiger Wirtschaftsfaktor", machte Herrmann deutlich.