Mit zwei bitteren Niederlagen beendete der VfL Volkach beim Heimspiel eine ansonsten erfolgreiche Saison und verspielte damit seine Chancen auf einen Relegationsplatz in Richtung Bayernliga.
Das Volkacher 0:3 gegen den direkten Kontrahenten vom VC Katzwang/Schwabach stellte eine deutliche Angelegenheit dar. Der Traum vom Aufstieg war schnell ausgeträumt. Beim 2:3 gegen den TSV Weißenburg kämpfte sich das junge Team von der Mainschleife zurück ins Spiel, verlor jedoch im Tie-Break unglücklich.
Auf der Zielgeraden der Landesliga-Saison, die ohne den brandgefährlichen Angreifer Hauke Wagenhäuser stattfanden, ging dem VfL-Team die Luft aus. Aufgrund einer Verletzung konnte Wagenhäuser seine Mannschaft in den entscheidenden Matches nicht unterstützen. Bei den Spielen zuschauen zu müssen, war für den Vollblut-Volleyballer die ´Höchststrafe´.
Ein Kapselriss am Daumen, den er sich beim Training vor dem vorletzten Spieltag zuzog, verhinderte, dass Wagenhäuser in der entscheidenden Phase der Saison eingreifen konnte.
"Das ist für mich ungewohnt, weil ich bisher alle Spiele mitgemacht habe", erklärte der Diagonalangreifer ziemlich geknickt vor dem Match gegen Katzwang/Schwabach. "Auf der Bank zu sitzen, ist ein ganz komisches Gefühl für mich." Dennoch traute Wagenhäuser seinen Teamkollegen zu, den direkten Gegner um Platz zwei zu packen. "Die Stimmung in der Mannschaft ist nach dem verpatzten vorletzten Spieltag wieder richtig gut", meinte er. "Jeder in der Mannschaft weiß, dass er ein Stück Verantwortung übernehmen muss", hoffte er auf ein Aufbäumen seines Teams. Viele eigene Fehler beim Aufschlag machten Katzwang/Schwabach schon im ersten Satz richtig stark. Das Fehlen von Hauke Wagenhäuser zeigte sich im Angriff besonders. "Hauke macht normalerweise 60 Prozent unserer Punkte", bedauerte Trainer Raimund Wagenhäuser den Ausfall seines Top-Athleten.
Weil sein Team wie eine Woche zuvor in Lengfeld auch auf Zuspieler Sebastian Schraml verzichten musste, kam es nie richtig ins Spiel. Angetrieben von über 200 lautstarken Zuschauern, die die Mainschleifenhalle in einen Hexenkessel verwandelten, erkämpfte sich die Feldabwehr um Libero Jonas Thaler spektakuläre Punkte.
Dann wieder Leichtsinnsfehler Marcel Binzenhöfer konnte mehrfach als "Wagenhäuser-Ersatz" auf der Angreifer-Position punkten. Viele Leichtsinnsfehler machten einen Erfolg jedoch wieder zunichte. In den entscheidenden Phasen waren die Gäste aus Katzwang cleverer und gewannen verdient. "Das war eine deutliche Geschichte", zog Coach Wagenhäuser ein ehrliches Fazit.
Unerfahrenheit und Nervosität seiner jungen Mannschaft sah der routinierte Übungsleiter als Hauptursachen für die Niederlage.
"Wir haben uns einen Sieg vorgenommen und standen ganz schön unter Druck. Natürlich hatte unser Gegner den gleichen Druck", so der Coach. Besonders vermisste er seinen Sohn Hauke. "Er ist schon ein Hauptantreiber in der Mannschaft, wenn es mal nicht läuft." Mit ihm hätte er seinem Team das Erreichen des Relegationsplatzes durchaus zugetraut.
"Wir wollten mit einem Sieg die Runde beenden," erklärte Coach Wagenhäuser. Dass es gegen Weißenburg nicht klappte, war für ihn nicht so tragisch. "Als wir 2:0 hinten lagen, hat meine Mannschaft viel Kampf- und Teamgeist gezeigt."
Mit dem Verlauf der gesamten Saison zeigte er sich sehr zufrieden. Zwei Handicaps musste sein VfL über die gesamte Spielzeit hinweg verkraften. So konnten die Studenten im Team nicht regelmäßig mit trainieren.
Die Trainingsbedingungen bezeichnete Wagenhäuser als "nicht optimal". Die große Halle in Volkach steht dem VfL nur einmal in der Woche zur Verfügung. An den Freitags-Einheiten, wenn alle am Training teilnehmen können, muss das Team in die kleine Turnhalle in Fahr ausweichen. "Wenn die Hallen wegen Veranstaltungen gesperrt sind, dann fällt das Training leider aus." Als positiv bewertete der Trainer die gute Zusammenarbeit mit der HSG Volkach. In der nächsten Saison will er das VfL-Team weiter betreuen.
Wieder mit VfL angreifen Auch Hauke Wagenhäuser, der schon als Schulanfänger mit dem Volleyball begann, will in der neuen Landesliga-Spielzeit wieder für den VfL angreifen. Ein Wechsel zu einem anderen Verein kommt für ihn nicht in Frage.
"Höhere Ziele will ich nur mit dem VfL erreichen." Als Handicap sieht der 20-Jährige die "dünne Personaldecke", mit der die Mannschaft auch in die zurückliegende Saison "recht holprig" startete. Sollten Wagenhäuser und seine Kameraden in der nächsten Landesliga-Saison vom Verletzungspech verschont bleiben, dann wird wieder mit ihnen zu rechnen sein, wenn es um die Vergabe der Aufstiegsplätze geht. "Wir werden wieder unser Bestes geben", blickt der Student der Wirtschaftswissenschaften zuversichtlich nach vorne.