Später Ausgleich ärgert den SSV
Autor: Jürgen Sterzbach
Kitzingen, Donnerstag, 24. Mai 2018
Lange Zeit ist Lukas Weimer in Kitzingen nur eine Art Phantom. Doch in der Nachspielzeit wird der Torjäger unversehens zu Uettingens Held.
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Lange hatte es gut ausgesehen, aber am Ende wurde es nur ein 2:2 (1:1). Im Hinspiel der ersten Runde der Relegation zur Bezirksliga hat der SSV Kitzingen eine günstige Ausgangsposition in letzter Minute verspielt. Fast wäre der Bezirksliga-Dreizehnte TSV Uettingen am Mittwochabend mit einer Niederlage abgereist. Dann bestätigte Lukas Weimer in der Nachspielzeit seinen Ruf als Torjäger und bescherte den Seinen den späten Ausgleich.
Die Partie hatte eine Viertelstunde später begonnen, weil die Uettinger Trikots wegen einer Sperrung auf der Autobahn festhingen. Im Stau stand auch Frank Meckelein, der den abwesenden Sebastian Gerlich als Trainer vertrat. Durch die verspätete Ankunft in Kitzingen verpasste Meckelein das erste Tor. Uettingen hatte noch nicht richtig ins Spiel gefunden, da köpfte Kitzingens großgewachsener Stürmer Steffen Metz einen Flankenball von David Bartsch gegen den Balken, behauptete sich ein zweites Mal gegen Uettingens Verteidiger Steffen Babl in der Luft und traf nach fünf Minuten per Kopf zum 1:0. Mit diesem Treffer erwischten auch die Gäste einen Zugang zum Spiel – sie drängten ihren Gegner die nächsten Minuten nach hinten.
Uettingens stürmische Phase endete mit dem Ausgleich: Ein Einwurf Jens Leibolds war zunächst von Kai Schlessmann, dann von Kitzingens Abwehrspieler Felix Scheider verlängert worden, bis er in die Mitte kam. Kai Fleischmann stand völlig frei und vollendete nach einer Viertelstunde zum 1:1. Fortan entwickelte sich eine von gegenseitigem Respekt geprägte, ausgeglichene Partie mit Anteilen für beide Mannschaften. Sie versuchten es mit Schüssen aus der zweiten Reihe, doch Bartsch bei Kitzingen und Leibold bei Uettingen verfehlten ihr Ziel.
Weimer, stets auf seine Möglichkeiten lauernd, doch nur an wenigen Aktionen beteiligt, tauchte vor dem Tor auf, als er auf der linken Seite den Ball erobert hatte und in die Gefahrenzone eingedrungen war. Aber anstatt selbst zu schießen, suchte er den Mitspieler, so dass Kitzingens Sandro Köberlein noch vor der Torlinie klären konnte.
Zufrieden konnte Meckelein nicht sein mit der Leistung seines Teams. „Wir haben uns das ganze Spiel über nicht getraut, Fußball zu spielen. Für den neutralen Zuschauer war es kein schönes Spiel, sondern zeitweise ein Gebolze.“ Kaum hatte der zweite Abschnitt begonnen, geriet Uettingen wiederum mit der ersten Aktion des SSV in Rückstand. Dennis Ketturkat schlug mit einer Abwehraktion den Ball lang nach vorne in den Lauf Alexander Schmidbauers. Der junge Kitzinger spielte seine Schnelligkeit aus, überlief Timo Geiger und erzielte das zum 2:1.
Schmidbauer und Leander Greubel vergaben Mitte der zweiten Hälfte innerhalb kurzer Zeit weitere Gelegenheiten zum dritten Tor. Der bei Uettingen eingewechselte Lukas Meyer traf nach Schlessmanns Flanke den Ball nicht voll, als er am langen Pfosten frei zum Schuss gekommen wäre. „In der zweiten Halbzeit hatten wir den Gegner noch etwas besser im Griff. Wir hätten mit unseren Chancen selbst das dritte Tor erzielen können“, meinte Jürgen Brettmann, der den verreisten SSV-Coach Thomas Beer auch noch am Samstag (16 Uhr) beim Rückspiel in Uettingen vertreten wird.
In den letzten Minuten der Partie gerieten die nach vorn geschlagenen Bälle Uettingens um so länger, doch Zwingendes wollte sich daraus nicht ergeben. Als die Nachspielzeit bereits angebrochen war, setzte sich Schlessmann auf der rechten Flanke gegen Ketturkat durch. Während die Kitzinger ein Foulspiel reklamierten, leitete Scheller den Ball geschickt per Hacke weiter zu Weimer. Uettingens Torjäger ließ sich vom herauseilenden Michael Kümmel nicht beirren, schob den Ball an ihm vorbei zum 2:2 ins Tor.


