Offenbach gewinnt Wiesentheider Rewe-Cup

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Sieger des U17-Rewe-Cups: Die Offenbacher Kickers. Fotos: Molitor
Sieger des U17-Rewe-Cups: Die Offenbacher Kickers. Fotos: Molitor
Spieler des SC Borea Dresden (links) und des Titelverteidigers Ludwigshafener SC duellierien sich. Am Ende gewinnen sie beide nicht den Titel.
Spieler des SC Borea Dresden (links) und des Titelverteidigers Ludwigshafener SC duellierien sich. Am Ende gewinnen sie beide nicht den Titel.
 

Was will ein Fußballerherz mehr: Der U17-Rewe-Cup der FSG Wiesentheid in der Steigerwaldhalle bot alles - tolle Spiele, tolle Fußballer und gute Schiedsrichterleistungen. Auch der Ausrichter wirkte sichtlich zufrieden. Am Ende siegten die Offenbacher Kickers im rein hessischen Finale gegen Darmstadt 98 mit 6:2.

Am weitesten reiste der SC Borea Dresden an. "Bereits am Samstag sind wir um 14 Uhr in Dresden losgefahren", erklärte Trainer Thomas Kippel. Nach rund vier Stunden seien sie in Wiesentheid angekommen. "Der Reiz dieses Turniers ist es, sich mit anderen Mannschaften zu messen, gegen die wir normal nicht spielen - einfach einmal über den Tellerrand schauen", so der Coach. Bereits zum fünften Male nehmen die Dresdner an diesem Wettbewerb teil. Kippel lobt die Veranstalter: "Es ist ein schönes Turnier. Wir kommen immer gerne hier her. Es ist sehr gut organisiert. Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir wieder eingeladen werden."

So eine Veranstaltung sei eine willkommene Abwechslung zum Spielbetrieb auf dem Großfeld. Man könne einiges Neues mit der Mannschaft ausprobieren - vor allem im taktischen Bereich. "Aber bei uns steht der Spaß an erster Stelle, wir nehmen das Turnier aber trotzdem sehr ernst", konstatiert der Coach.

Auf sich aufmerksam machen

Dresdens Nachwuchsspieler Franz Beckert gefällt besonders die Übernachtung im Sportheim. Das sei zwar etwas Außergewöhnliches, fördere aber gleichzeitig den Teamgeist. "Es ist ein besonderes Erlebnis, was nicht alle Tage vorkommt." Wie der Spieler betont, seien sie hergekommen, um den Turniersieg zu holen und eine tolle Leistung zu bieten. "So ein Turnier ist immer gut geeignet, um mit guter Leistung auf sich aufmerksam zu machen. Ich weiß nicht, ob Spieler-Scouts hier sind, es könnte aber durchaus sein." Beckert war am Wochenende zum ersten Mal in Wiesentheid. Da ihm das Turnier sehr gut gefalle, würde er jederzeit wiederkommen.

Dass der Wettbewerb optimal vorbereitet ist, dafür sorgt Juniorenleiter Wolf-Dieter Gutsch mit seinem Team.
Auch heuer sind acht Mannschaften gesetzt, mit dem SV 1873 Nürnberg Süd und der SG Nürnberg-Fürth 1883 qualifizierten sich zwei weitere Teams bei einem Vorturnier.

Rund 20 Helfer

120 Spieler bevölkern die Halle, dazu noch drei bis vier Betreuer pro Mannschaft. "Rund 20 Helfer sind im Einsatz. Die sorgen dafür, dass alles klappt und den Spielern sowie Betreuern an nichts fehlt", erklärt Juniorenleiter Gutsch. "Bis zum 13. Januar veranstalten wir fast an jedem Wochenende Fußballturniere - das hat in Wiesentheid eine lange Tradition."

Ein fußballbegeisterter Stadtrat sowie der frühere Rathauschef und mittlerweile Altbürgermeister Walter Hahn sorgten für die Voraussetzungen, dass Ende der 70er-Jahre in Wiesentheid die ersten Turniere um den Jahrswechsel veranstaltet wurden. "Der Rewe-Cup wird heute zum 17. Mal ausgespielt", ist Gutsch stolz.

Und was gefällt den Einheimischen besonders? Reiner Neumann, Trainer der FSG Wiesentheid, schätzt den Wettbewerb in der Steigerwaldhalle: "Wann hat man schon mal die Möglichkeit, bei so einer Atmosphäre gegen solche Mannschaften zu spielen. Meine Spieler können sehen, wo sie technisch stehen." Er könne zudem beobachten, wie die Seinen in einem solchen Umfeld agierten.

Man kann mehr ausprobieren

"Wir können in einer Halle viel mehr ausprobieren. Dazu gehören der Offensiv- und Defensiv-Bereich. Wunderschön können die Grundzüge im Spielaufbau geübt und dann auf dem Fußballplatz angewendet werden", so Neumann. Durch das Spielen und Trainieren in der Halle würden die Spieler in der Winterpause in Saft und Kraft bleiben. Julian Zehnder von der U17 des Gastgebers freut es, sich mit stärkeren Mannschaften aus ganz Deutschland zu messen. "Wann kann ich schon Mal gegen solch' starke Spieler antreten. Hier und heute kann ich vor allen zeigen, was ich selbst drauf habe", erklärte Zehnder. "Wir können sehr genau sehen, wo die Unterschiede sind, und versuchen, dies bei uns zu korrigieren."

Besonders vorbereitet hätte sich das Team nicht. "Wir gehen einfach in das Turnier rein und versuchen, unseren besten Fußball zu spielen. Dann sehen wir, wie weit wir kommen. Wir wollen aber bei allem Ehrgeiz auch unseren Spaß haben." Und den hatten sowohl die Wiesentheider, die auf Rang acht landeten, als auch der Turniersieger FC Offenbacher Kickers.
we-Cup.

Endrunde
Halbfinale: FC Offenbacher Kickers - FSV Frankfurt 5:4 n.V, FC Rot-Weiß Erfurt - SV Darmstadt 98 1:4.
Finale: FC Offenbacher Kickers - SV Darmstadt 98 6:2.
Spiel um Platz 3:
FSV Frankfurt - FC Rot-Weiß Erfurt 7:1.
um Platz 5: SSV Ulm 1846 - SG Nürnberg-Fürth 1883 3:2.
um Platz 7: FSG Wiesentheid - SC Borea Dresden 2:3
um Platz 9: SV 1873 Nürnberg-Süd - Ludwigshafener SC 3:1.
bester Torhüter: Sadra Sememy (SV Darmstadt 98).
wertvollster Spieler: Max Pommer (FC RW Erfurt).
Torschützenkönig: Waaris Bhatti (FC Offenbacher Kickers) 15 Tore.