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Neue Software bereitet Vereinen Probleme


Autor: Von unserem Mitarbeiter Stephan Rinke

, Sonntag, 15. Juli 2012

Mehr Spielausfälle in den B-Klassen, die eine oder andere Regeländerung und die zunehmend schwieriger werdende Suche nach Schiedsrichternachwuchs: Neu waren viele der Themen nicht, die bei der Spielgruppentagung für den Fußballkreis Würzburg behandelt wurden. Außer vielleicht die Probleme mit der Software des Verbandes.


Mehr Spielausfälle in den B-Klassen, die eine oder andere Regeländerung und die zunehmend schwieriger werdende Suche nach Schiedsrichternachwuchs: Neu waren viele der Themen nicht, die bei der Spielgruppentagung für den Fußballkreis Würzburg am Donnerstag im Vereinsheim des TSV Rottendorf behandelt wurden. Es scheint ein Indikator dafür zu sein, dass sich gewisse Probleme bald zu einer echten Herausforderung im Lokalfußball entwickeln könnten.

Während man den Spielermangel bei den Reservemannschaften noch dem demographischen Wandel zuschreiben kann, scheint das Problem mit dem fehlenden Schiedsrichternachwuchs eher ein hausgemachtes zu sein, wie Klaus Ullrich, Vorsitzender des Kreissportsgerichts, erklärte: „Die Zahl der Vergehen und Respektlosigkeiten gegenüber den Schiedsrichtern, die bis zum Spielabbruch führen, nimmt zu. Dabei bleibt es nicht bei Beschimpfungen. Wir hatten es mit Fällen von bespuckten und angerempelten Schiedsrichtern zu tun. Hier sind alle Vereinsvertreter aufgefordert, positiv auf ihre Mannschaften einzuwirken.“

Die Folgen beschrieb Kreisschiedsrichter-Obmann Helmut Wittiger: „Es wird immer schwieriger, für unsere Neulingskurse Teilnehmer zu finden. Bei der derzeitigen Entwicklung wird es irgendwann für die unteren Ligen keine Schiedsrichter mehr geben.“ Dennoch gibt es Überlegungen, ab der Saison 2013/2014 Linienrichter auch in den Kreisligen einzusetzen.

Neuigkeiten hatte Wittiger aus dem Regelwerk zu verkünden. Demnach zählt ab sofort ein direkt nach einem Schiedsrichterball erzieltes Tor nicht, elektronische Kommunikationsmittel zwischen Spieler und Trainer sind verboten, und die Torlinientechnik wird es in den unteren Klassen nicht geben.

Spielgruppenleiter Michael Köhler, der zusammen mit Rainer Hemmerich den erkrankten Bernd Reitstetter vertrat, wies die Vereinsvertreter außerdem auf Neuerungen in der Spielordnung hin. Ab sofort muss ein sich Klub vor Relegationsspielen schriftlich erklären, dass er einen eventuellen Aufstieg nicht ablehnen werde.

Bei Spielverlegungswünschen, die am besten online eingetragen werden, kann sich die gastgebende Mannschaft aussuchen, ob sie lieber am Samstag oder am Sonntag spielt. Neu ist auch, dass ein mit X:0 gewertetes Spiel künftig von den Toren her in der Tabelle mit 2:0 für den Sieger und ohne Punkt und Tor für den Verlierer gewertet wird.

Als Stolperstein scheint sich für manche Vereinsvertreter die neue Software des DFB entpuppt zu haben, die im Zuge der Vereinheitlichung aller Landesverbände das Programm des BFV abgelöst hat. „Auch wir haben ab und zu noch unsere Probleme damit“, gaben Köhler und Hemmerich zu. „Obwohl die Frist für die kostenfreie Verlegung von Spielen bereits am 11. Juli abgelaufen ist, werden wir diese wohl noch um ein paar Tage verlängern. Die Vereine können ja nichts dafür, dass noch nicht alles rund läuft.“ Fest steht jedoch, dass künftig immer mehr im Internet abgewickelt wird – etwa in Form elektronischer Spielberichte, die ab der Saison 2013/2014 bereits auf Bezirksebene eingesetzt werden sollen.