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Flüchtlinge zum Mitspielen animiert


Autor: Andreas Stöckinger

Marktbreit, Freitag, 15. April 2016

Junge Syrer, Afghanen oder Somalier sind herzlich willkommen bei der FG Marktbreit/Martinsheim – das erkennt auch der DFB mit einem kleinen Scheck an.
Für gelebte Integration hat die FG Marktbreit/Martinsheim einen 500-Euro-Scheck des Deutschen Fußball-Bundes erhalten, den Kreisspielleiter Marco Göbet (Vierter von links) an FG-Jugendleiter Wilhelm Ott, Werner Stör (Dritter von links) und Hilmar Quenzler (rechts) überreichte.


Für ihr Engagement zur Flüchtlings-Integration hat die FG Marktbreit/Martinsheim nun einen Scheck von 500 Euro erhalten. Das Geld überreichte der Würzburger Kreisspielleiter Marco Göbet im Rahmen des Kitzinger Landräte-Pokalfinals der U17-Junioren, das Dienstagabend in Martinsheim über die Bühne ging.

Es stammt aus dem Projekt „1:0 für ein Willkommen“, das der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gemeinsam mit der Egidius-Braun-Stiftung ins Leben gerufen hat. Göbet lobte in der Halbzeitpause die Aktion, bei der sich die Marktbreiter bereits seit einiger Zeit engagieren. Die Jugend-Verantwortlichen der FGM, Wilhelm Ott, Hilmar Quenzler und Werner Stör, erklärten, dass bereits seit mehr als einem Jahr in Marktbreit und Enheim Flüchtlinge untergebracht seien. Der Verein sei auf die jungen Leute zugegangen und habe gefragt, ob sie nicht Lust hätten, mal beim Fußball-Training vorbeizuschauen.

Es dauerte nicht lang, bis vier, fünf von ihnen am Platz auftauchten und nicht nur zuschauten, sondern aktiv mitmachten. Mittlerweile sind 15 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren aus Somalia, Afghanistan, Eritrea oder Syrien in den wöchentlichen Trainings- und Spielbetrieb eingegliedert. Neben dem Sport entstehen so Kontakte zu ihren deutschen Altersgenossen. In einem Verein habe vorher keiner dieser Jugendlichen gespielt – „alles Straßenfußballer“, wie es U 19-Trainer Hilmar Quenzler beschrieb.

Um sie auch im Spielbetrieb einzusetzen, wurden weitere Bedingungen erfüllt. Die Flüchtlinge brauchten zunächst ihre Meldebescheinigung. Der Verein wollte warten, ob sie für längere Zeit hier bleiben würden. „Sonst macht es keinen Sinn. Jetzt haben wir die ersten sechs Spielerpässe vom Verband bekommen“, berichtete Werner Stör.

Das Ganze geht mit einem Schulprojekt einher, das Josef Nusko am Marktbreiter Gymnasium mit eingerichtet hat. Neben den Trainingseinheiten im Verein dienstags und donnerstags sind die Flüchtlinge mit viel Freude dabei, wenn auch montags in Marktbreit der Ball rollt. Dann kicken sie gemeinsam mit ihren deutschen Kameraden.