Die großen Klubs kommen fast von alleine
Autor: Das Gespräch führte unser Mitarbeiter Andreas Stöckinger
, Donnerstag, 12. Januar 2012
An diesem Wochenende trifft sich in Dettelbach wieder alles, was Rang und Namen im deutschen Fußball hat. Warum nicht nur der FC Bayern München oder Werder Bremen gerne zum Norit-Cup nach Unterfranken reisen, erklärt Turnierorganisator Patrick Markert im Interview.
Am Wochenende rückt Dettelbach in den Mittelpunkt des deutschen Nachwuchs-Fußballs. Beim Hallenturnier um den Norit-Cup treten Nachwuchsmannschaften von zehn aktuellen Bundesligisten, drei Zweitligisten, dazu Tennis Borussia Berlin sowie der FC Schweinfurt 05 und Gastgeber Dettelbach und Ortsteile in der Maintalhalle an. Das Turnier für U16-Junioren ist das am besten besetzte Hallenturnier in Bayern. Warum die Topklubs mittlerweile fast freiwillig kommen, wieviel Arbeit dahinter steckt und welcher Klub einfach nicht zu kriegen ist erzählte uns Organisator Patrick Markert.
Patrick Markert: Eigentlich hat es seit Montag begonnen, da haben sich die meisten Teilnehmer noch einmal gemeldet und mitgeteilt, wie viele Spieler und Betreuer sie nun mitbringen. Wir müssen kurzfristig einiges umdisponieren, weil manche mit einer Person mehr, oder mit einer weniger kommen.
Mit dem Norit-Cup organisiert Dettelbach und Ortsteile insgesamt 15 Hallenturniere an drei Wochenenden. Sind Sie bei allen Turnieren der Verantwortliche?Markert: Bisher war ich nur für das große Turnier zuständig, den Rest erledigte Peter Graber. Nach seinem Tod im Vorjahr habe ich es übernommen, aber auf Dauer wird mir das alleine zu viel. Bisher klappte alles reibungslos. Nur das Männer- und Frauenturnier wird von Stefan Ebel organisiert.
markert: Ja, auf jeden Fall. Bereits Ende Februar schicke ich die schriftlichen Einladungen raus. Meist sagen mir die Vereine schon in der Halle fürs nächste Jahr zu, aber da muss der Jugendleiter noch zustimmen. Anfang Juni ist das Teilnehmerfeld komplett, im September stehen die Hotels für die Übernachtungen.
Markert: Na ja, zumindest immer mal wieder. Ab Anfang September treffen wir uns mit dem Organisationsteam alle zwei Wochen.
Was ist der Reiz für Sie und Ihren Verein, ein derart großes Turnier mit so viel Aufwand zu veranstalten?Markert: Das hat sich im Lauf der Jahre entwickelt. Seit vier Jahren bin ich der Hauptorganisator beim Norit-Cup. Der Grat ist ganz schmal. Würden wir die Hälfte mit Klubs aus dem Umkreis besetzen, dann hätten die großen Vereine kein Interesse mehr daran. Für sie ist der Reiz der Wettbewerb mit den anderen Topklubs aus Deutschland. Selbst in der U17-Bundesliga spielt ja Werder Bremen nicht gegen Bayern München, oder den Club. Das geht beinahe nur bei solchen Turnieren.
Sorgen um die Besetzung müssen Sie sich nicht machen?Markert: Nein. Jetzt sind wir an dem Punkt angeklommen, wo ich mir aussuchen kann, wer mitspielt. Ich werde oft angesprochen wegen des Geldes, das wir den Klubs bieten. Das ist für die aber eher zweitrangig, sie wollen den Wettbewerb mit den anderen großen. Im Moment ist nur das Turnier in Lübbecke bei Bielefeld (21. und 22. Januar) in dieser Altersstufe größer als unseres. Da werden Greuther Fürth oder der1. FC Kaiserslautern gar nicht eingeladen. Für die ist unser Turnier der Höhepunkt. Bayern München nutzt unser Turnier zum Einspielen für Lübbecke.