Druckartikel: Sport verbindet über Grenzen hinweg

Sport verbindet über Grenzen hinweg


Autor: Gerhard Krämer

Marktbreit, Dienstag, 16. Februar 2016

„Sport kennt keine Grenzen.“ Dieses Motto ist für das Projekt-Seminar im Fach Sport am Marktbreiter Gymnasium Programm. Sie treiben regelmäßig mit Flüchtlingen Sport.
Die Mitglieder des Seminars Sport unter der Leitung von Josef Nusko (Zweiter von rechts) treiben gemeinsam mit den Flüchtlingen, die im AWO-Wohnheim in Marktbreit untergebracht sind, Sport.


„Sport kennt keine Grenzen.“ Dieses Motto ist für das Projekt-Seminar im Fach Sport der Q 11 am Marktbreiter Gymnasium Programm. Durch kontinuierliches gemeinsames Sporttreiben möchten die Schüler mit ihrem Projekt zur Integration der unbegleiteten Flüchtlinge, die im AWO-Wohnheim in Marktbreit untergebracht sind, beitragen.

Die Jugendlichen kommen zum Beispiel aus Afghanistan, Eritrea, Somalia oder Syrien. Seminarleiter Josef Nusko und die P-Seminaristen haben bei den bisherigen sportlichen Begegnungen, zum Beispiel beim Fußball, Basketball oder Joggen, festgestellt, dass auch bei den jungen Flüchtlingen Sport einen hohen Stellenwert hat. Der Sport biete Möglichkeiten, Gemeinschaftsleben zu erfahren und die Flüchtlinge könnten für Momente die schlimmen Erlebnisse vergessen.

Nusko freut sich über den „unproblematischen, ja freundschaftlichen Umgang miteinander“. Es gebe keine Berührungsängste. „So etwas ist über den Sport zu erreichen“, stellt der Seminarleiter fest, denn dort seien Regeln vorgegeben. Durch den persönlichen Kontakt würden zudem pauschale Vorurteile abgebaut.

„So etwas ist durch den Sport zu erreichen.“
Josef Nusko, Lehrer am Gymnasium Marktbreit

Das sportliche Angebot soll durch gemeinsame Aktionen erweitert werden, informiert Nusko. Geplant seien zum Beispiel Schwimmen, Rad- und Wandertouren, Kajakfahren oder Eislaufen.

Die Flüchtlinge benötigen eine geeignete sportliche Ausrüstung, aber auch die sportlichen Aktionen selbst kosten Geld – zum Beispiel fallen Ausleihgebühren, Fahrtkosten oder Eintrittsgelder an.

Einen finanziellen Grundstock schuf das P-Seminar im vergangenen Jahr durch einen Spendenlauf, an dem sich Schüler des Gymnasiums Marktbreit, Lehrer und die Flüchtlinge beteiligten. Die Firma GOK hatte 40 spezielle „Sport verbindet-Trikots“ finanziert und die Stadt Marktbreit hatte die Strecke für den Lauf gesäubert.

Jeder Schüler hatte sich dazu Sponsoren gesucht, die pro gelaufene Bachrunde von 850 Metern – etliche Schüler, Lehrer und Flüchtlinge liefen über zehn Runden – einen bestimmten Geldbetrag spendeten. Die Bereitschaft zum Mitmachen war bei Eltern, Freunden, Verwandten und Firmen groß: „10 700 Euro kamen zusammen“, freut sich Josef Nusko. Und auch Schulleiter Friedhelm Klöhr, der mitlief, ist stolz auf diesen Erfolg und auf die Hilfe für die Flüchtlinge, wie er zum Ausdruck gebracht hatte.