Sogar Würzburger kamen zur Brückenschoppen-Schwester
Autor: Norbert Hohler
Kitzingen, Montag, 24. Juli 2017
Gut abgeschaut: So lassen sich die ersten vier Tage Kitzinger "Stadt Schoppen" zusammenfassen. Warum die Alte Mainbrücke so gut ankommt:
Wer in Franken nach lauschigen Plätzen für einen weinseligen Abend mit Freunden sucht, hat reichlich Auswahl. Insofern ist das, was sich von Donnerstag bis Sonntag beim „Stadt Schoppen“ auf der Alten Mainbrücke in Kitzingen ereignet hat, am treffendsten mit einem Wort zu beschreiben: Wahnsinn!
Donnerstag ausverkauft, Sonntag wieder (zumindest Rotling und Silvaner), geschätzt 600 bis 1000 Gäste pro Abend, Wetterdusel und lauter gut gelaunte Besucher – besser kann eine Premiere kaum verlaufen.
Pläne diskutiert und verworfen
Jahrelang wurde über eine Belebung der seit Oktober 2011 für den Autoverkehr gesperrten Brücke diskutiert, Pläne entwickelt und verworfen. Schließlich wird ganz simpel eine Idee aus Würzburg abgekupfert, mit vertretbarem Aufwand und Risiko ein Testbetrieb organisiert. Und siehe da: Das Geschäft brummt.
„Die Stadt ist irgendwie belebter, die Leute sind glücklich und sagen: 'Schön, dass es das jetzt auch hier gibt'“, war Claudia Biebl vom ausrichtenden Kitzinger Stadtmarketingverein (STMV) mit der Zwischenbilanz hochzufrieden.
Biebl und ihre Mitstreiter hielten Augen und Ohren offen, und siehe da: Aus Würzburg und Umgebung waren Neugierige angereist, die aus den Medien vom Brückenschoppen Nummer zwei erfahren hatten. „Die Resonanz war sehr gut. Es waren sogar Leute dabei, die extra von Würzburg nach Kitzingen geradelt sind“, schien Biebl fast ein wenig gerührt.
Positive Rückmeldungen der Gastronomen
Konflikte mit Radfahrern, Lärmdebatten, verärgerte Gastronomen? Fehlanzeige, versicherte die STMV-Geschäftsführerin, die im Gegenteil sogar positive Rückmeldungen aus der Gastronomie bekommen hat. „Die Leute sind danach noch weitergezogen“, so Biebl. Schließlich ist schon um 21 Uhr Schluss, am Sonntag sogar noch eine Stunde früher.
Kein Wunder, das sich manche Zecher längere Öffnungszeiten wünschen würden. Und Andere ein wenig Hintergrundmusik. „Aber das wars dann schon im Wesentlichen“. Tatsächlich sei die Stimmung noch ein bisschen euphorischer geworden, als am Sonntag die Falcons auf der Brücke aufgetreten sind. An den folgenden Sonntagen bis 13. August steht ebenfalls Live-Musik auf dem Plan. „Und es ist schon eine Überlegung wert, im nächsten Jahr eventuell Straßenmusiker oder Jonglierkünstler einzubinden, sie vom Marktplatz auf die Brücke zu lotsen.“