Die neue Volkacher Weinprinzessin freut sich über ihre Krönung. Sie hat jahrelang davon geträumt. Aber mit Wehmut nahm am Freitag ihre Vorgängerin Sophie Krämer Abschied.
Aufgeregt, immer mit einem Lächeln und sichtlich nervös läuft Selina Laskowitz durch die Stuhlreihen in der Volkacher Mainschleifenhalle. Nur noch eine kurze Zeit, dann wird sie zur neuen Volkacher Weinprinzessin gekrönt. Immer wieder muss sie dabei Hände schütteln und bekommt von allen Seiten viel Zuspruch und aufmunternde Worte für ihre Amtszeit.
"Schon als Kind stand für mich fest: Ich möchte einmal eine Prinzessin sein und eine Krone aufgesetzt bekommen", verrät Selina Laskowitz. Als kleines Mädchen habe sie die Weinprinzessinnen mit ihren schönen Kronen bewundert. Als sie der Volkacher Vorsitzende des Weinbauvereins, Karl Müller, fragte, ob sie nicht Lust hätte, das Amt zu übernehmen, rückte ihr Traum in die Nähe. Vor zwei Jahren sei für sie aber noch ihre Ausbildung wichtiger gewesen.
Letztes Jahr kurz vor Weihnachten habe sie dann ihr Okay gegeben und zugesagt.
"Ich freue unheimlich darauf, den Volkacher Wein, die Volkacher Winzer und die Stadt repräsentieren zu können", sagt Selina. Sie hat sich in den vergangenen Monaten intensiv auf ihr Amt vorbereitet. Zum Beispiel den Vorbereitungslehrgang für angehende Weinhoheiten in Sommerach besucht und sich viele Tipps und Anregungen von anderen Prinzessinnen geholt. Geholfen habe ihr auch ihr Großonkel Bruno Bienert. Er habe ihr viele Auskünfte rund um Wein und Weinbau. Selina: "Daheim ist noch ein dicker Ordner. Den werde ich so nach und nach durcharbeiten."
Sie ist fit für die neue Aufgabe Die gelernte Sport- und Fitnesskauffrau treibt einige Sportarten, unter anderem auch Taek-won-do. "Männer, die sich nicht benehmen, werden sofort aufs Kreuz gelegt", erklärt sie mit einem Funkeln in ihren Augen.
Stolz ist Oma Elisabeth Sammartino auf ihre Enkelin Selina. Damit sie auch immer top aussieht, wird Selina von ihrer Großmutter eingekleidet.
Mit großem Engagement hatten die Verantwortlichen alles für den Abend vorbereitet. Moderiert wurde die Krönungsfeier von Tourismusleiter Marco Maiberger und der ehemaligen Fränkischen und Deutschen Weinkönigin Marlies Dumbsky. Obwohl Marco Maiberger fast den ganzen Abend über Blumensträuße schleppte, schaffte er es irgendwie immer, die richtigen Sträuße passend zu den Dirndl-Kleidern der Weinhoheiten zu reichen. Und für die scheidende Weinhoheit Sophie Krämer hatte er rasch ein Taschentuch parat.
200 Auftritte gemeistert Denn dass der scheidenden Prinzessin der Abschied sehr schwer fiel, merkte man Sophie Krämer bei ihrem Rückblick an. Sie trug ganze 721 Tage die Volkacher Krone.
"In meiner Amtszeit gab es sehr viele einschneidende und schöne Erlebnisse", berichtete sie. Sie hatte ungefähr 200 Auftritte und Termine.
Besonders in Erinnerung blieben ihr das Genuss-Festival mit Alfons Schuhbeck, die Reiselust-Messe in Bremen und natürlich das Volkacher Weinfest. Kennen gelernt habe sie neben dem Starkoch Schuhbeck noch den Komödianten Volker Heißmann.
Kleine Missgeschicke gab es auch: Strumpfhosen zerrissen, sie hatte die Krone vergessen, desöfteren waren auch die Schuhe zu klein, so dass sie barfuß laufen musste. "Aber irgendwie habe ich zusammen mit meinen Weinhoheiten-Kolleginnen es immer wieder geschafft, unsere Termine zu meistern", erinnterte sich Krämer. Es sei eine schöne Zeit gewesen, von der sie profitieren konnte, zum Beispiel im freien Reden. Ihr falle es auch viel leichter, auf Menschen zuzugehen.