Seine Weine trinkt die Welt: Werner Probst im Ruhestand

1 Min
Namen und Notizen
Namen und Notizen

Werner Probst, einer der großen Kellermeister Frankens (rechts), geht nach 32 Jahren im Iphöfer Weingut Wirsching in den Ruhestand. Er prägte den Weinstil einer Generation und bildete Lehrlinge aus, die heute in eigenen VDP-Betrieben erfolgreich sind, so eine Pressemitteilung des Weinguts.

Werner Probst, einer der großen Kellermeister Frankens (rechts), geht nach 32 Jahren im Iphöfer Weingut Wirsching in den Ruhestand. Er prägte den Weinstil einer Generation und bildete Lehrlinge aus, die heute in eigenen VDP-Betrieben erfolgreich sind, so eine Pressemitteilung des Weinguts. Probsts Weine seien in die ganze Welt gegangen, wurden bei Staatsempfängen oder in der First Class der Lufthansa ausgeschenkt und trugen zum guten Image des Frankenweins bei.

Nachfolger als Kellermeister wird Klaus-Peter Heigel (links) aus Zeil am Main, der laut Pressetext die Leitung im eigenen Weingut delegiert hat und stattdessen die Herausforderung annimmt, einen fränkischen Klassiker wie das Weingut Wirsching in Iphofen weiter zu prägen.

Werner Probst kommt aus Markt Nordheim, wo der 63-Jährige einen eigenen Betrieb an seinen Sohn übergeben hat. Er begann seine Wein-Laufbahn 1966 in Veitshöchheim, wo er seine Lehre absolvierte und neun Jahre als Küfer arbeitete und im Versuchsbetrieb und Weingut die Weine betreute. Nach zwei Jahren Technikerschule kümmerte er sich im Weingut Gebhard in Sommerhausen um den Ausbau des Jahrgangs 1975. Danach war er vier Jahre lang als Fachberater für Kellertechnik in der BayWa Würzburg für ganz Franken zuständig.

Nach dem Ausflug in die Fruchtsaftindustrie zog es ihn wieder zurück in den Weinbau. Im Januar 1983 begann für Probst die Zeit im Weingut Wirsching. Hans Wirsching jun. hatte ihn zunächst als Assistenten eingestellt, merkte aber schnell, dass Probst – so der Presselebenslauf – „ein hervorragendes Gespür für die Iphöfer Weine hat und übertrug ihm Schritt für Schritt den ganzen Keller“. Höhepunkt in dieser Zeit war der Staatsehrenpreis 1986.

Das Weingut vergrößerte kontinuierlich seine Weinbergsflächen und so wuchs auch die Verantwortung, vor allem nach dem Tod von Hans Wirsching 1990. Günstige Witterungsverhältnisse brachten in den 90er Jahren hervorragende Jahrgänge, die Probst mit großem Erfolg für das Weingut ausbaute. Seine Silvaner, Rieslinge und Scheureben gewannen viele Preise. 2014 wurde das Iphöfer Julius-Echter-Berg Silvaner Große Gewächs als „Klassiker des Jahres“ geehrt, eine Auszeichnung, die bisher nur 13 Weine errangen. die Jahr für Jahr zur deutschen Spitze gehören.

Ein weiterer Höhepunkt war laut Pressemitteilung der „Koningswijn“, ein Riesling, der 2013 anlässlich der Krönung von Willem Alexander und Maxima von den Niederlanden bei offiziellen Feierlichkeiten ausgeschenkt wurde.

Werner Probst wird auch im Ruhestand als Berater im eigenen Betrieb, aber auch im Weingut Wirsching seine reichen Erfahrungen zur Verfügung stellen. Jetzt hat er mehr Zeit für seine Hobbies, von denen das Drechseln eine große Leidenschaft ist. Text/Foto: Andrea Wirsching