Schwerer „Zugunfall“ mit 35 Verletzten
Autor: Guido Chuleck
Volkach, Montag, 12. Sept. 2016
Die Situation war täuschend echt, das Szenario gruselig: Bei einer Großübung waren über 200 Leute im Einsatz, um den Ernstfall zu proben.
Die Situation war täuschend echt, das Szenario gruselig: Auf dem Bahnübergang bei Prosselsheim in Richtung Oberpleichfeld war ein Schienenbus der Mainschleifenbahn mit zwei Fahrzeugen kollidiert. Der Schienenbus hatte ein Fahrzeug in die Böschung katapultiert, ein anderes 30 Meter vor sich hergeschoben.
Wohnwagen explodiert
Der Fahrer eines dritten Fahrzeuges erschrak und verriss das Lenkrad seines Großraumwagens. Der Wagen kippte mitsamt Wohnwagenanhänger um, später sollte der Wohnwagen wegen „ausströmendem Gases Feuer fangen und explodieren“. In und auch neben allen Fahrzeugen waren 35 Personen „verletzt“, zum Teil schwer, einige Personen waren in den Autos eingeklemmt.
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Im Erstangriff rückten vier Rettungsfahrzeuge, zwei Notärzte sowie der zweite Kommandant der Feuerwehr Prosselsheim, Alexander Herbig, und Einsatzleiter Rettungsdienst, Florian Hauck, aus. Sie erkannten sofort, dass sie die Situation nicht allein hätten meistern können und ließen umfangreich nachalarmieren.
Am Ende waren 120 Feuerwehrleute aus Volkach, Prosselsheim, Püssensheim, Untereisenheim, Oberpleichfeld, Kürnach und Rottendorf vor Ort sowie gut 80 Einsatzkräfte des bayerischen Roten Kreuzes aus dem Kreisverband Würzburg.
Kamen die Retter noch relativ gut an die Personen in dem Fahrzeug vor dem Schienenbus heran, war die Rettung der Personen im „abgestürzten“ Fahrzeug schwieriger. Das Rettungsmaterial musste erst durchs Gelände geschleppt werden.
Die Feuerwehr hatte die Aufgabe, die Personen zu retten und zur Verletzten-Sammelstelle, einem abgesperrten Teil der Verbindungsstraße nach Oberpleichfeld, zu transportieren und zu übergeben. Dazu waren alle „Verletzten“ mit einem Umhängeschildchen mit allen notwendigen Informationen versehen worden. Das Rote Kreuz versorgte die „Unfallopfer“ den Verletzungen entsprechend.
Den Überblick behielten dabei der organisatorische Leiter Paul Justice und der Leitende Notarzt Professor Thomas Wurmb. Anschließend wurden die Verletzten auf die Krankenhäuser der Umgebung verteilt. Im Einsatzleitwagen der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UgÖel) liefen alle Fäden zusammen.
"Alles hat perfekt geklappt"
Sowohl die Feuerwehr als auch das Rote Kreuz waren mit dem Ergebnis der Übung sehr zufrieden. Der Kreisbereitschaftsleiter des Roten Kreuzes, Martin Falger, war einer der Beobachter: „Von der Rettung der Patienten bis zum Abtransport ins Krankenhaus hat alles dank der guten Zusammenarbeit zwischen BRK und Feuerwehr perfekt geklappt.“