Das Ingenieurbüro BGS stellte den Schwarzacher Bürgerinnen und Bürgern ein Konzept zum Hochwasserschutz vor. Auch informierte BGS über mögliche Kosten und Bau-Zeiträume.
Interessante Einblicke, aber auch Ausblicke zum Thema Hochwasserschutz brachte eine Veranstaltung in der Turnhalle in Schwarzach. Dort stellte das Ingenieurbüro BGS aus Darmstadt das Konzept zum Thema Hochwasser vor, das die Gemeinden des Dorfschätze-Verbunds 2013 in Auftrag gegeben hatte.
Dabei wurden lediglich die "Gewässer dritter Ordnung" untersucht. Das sind Bäche, wie der Silberbach, oder der Castellbach. Die Schwarzach (Gewässer zweiter Ordnung) und der Main (erster Ordnung) blieben außen vor, was bei vielen in der Versammlung auf Unverständnis stieß.
Rund 70 Bürgerinnen und Bürger hörten sich die Ausführungen an, fragten und diskutierten mit den Fachleuten und Schwarzachs Bürgermeister Volker Schmitt. Darunter waren viele Betroffene aus Schwarzach, die ihre Forderung auf schnellere Hilfe mit einem Transparent unterstrichen, das sie am Eingang der Halle angebracht hatten. "Acht Jahre nur Blaba – jetzt ist Schluss" stand darauf unter anderem.
Dazu nahmen Susanne Kaselow und Christian Fritsche vom Fachbüro Stellung. Die Verzögerung von insgesamt dreieinhalb Jahren sei auch darauf zurückzuführen, dass das Vermessen der gesamten Gewässer viel mehr Zeit in Anspruch genommen hatte als geplant. Hinzu kamen weitere Probleme, wie Messwerte, die sich nach langer Prüfung als falsch herausstellten.
Lediglich kleinere Gewässer untersucht
Die Ingenieure verdeutlichten, warum man bei der Studie lediglich die kleineren Gewässer, wie Silberbach oder Castellbach, untersucht habe. Der Auftrag der Dorfschätze habe sich darauf beschränkt, so Kaselow. Die Schwarzach und der Main blieben außen vor, denn für diese sei der Freistaat, also das Wasserwirtschaftsamt, zuständig.
Das kritisierte Reinhard Klos später als "starkes Stück". Man brauche schleunigst ein zusätzliches Konzept mit dem Wasserwirtschaftsamt, forderte der Sprecher der Schwarzacher Bürgerinitiative.
Planerin Susanne Kaselow sah das genauso. Es sei generell ein Problem, dass die Zuständigkeiten von den Behörden in der Frage hin und her geschoben würden. Das bestätigte Bürgermeister Volker Schmitt, der nicht locker lassen will. "Wir bohren seit 2017. Momentan üben wir massiven Druck aus. Es zeichnet sich auch ab, dass es schneller geht", schilderte er seine Erfahrung. Mittlerweile sei ein Umdenken da; es würden nicht nur der Main, sondern alle drei Zuflüsse mit einbegriffen.