Schlaue Ideen zur Energiewende
Autor: Norbert Finster
Volkach, Freitag, 04. August 2017
Für ihre innovativen Ideen auf dem Sektor Energieerzeugung und -nutzung hat die ÜZ den bayerischen Förderpreis des Wirtschaftsministeriums erhalten.
Erstmals seit dem Gründungsjahr 1992 hat ein Energieversorger den bayerischen Förderpreis „Nachwachsende Rohstoffe“ erhalten. Am Montag fuhr eine Delegation der Unterfränkischen Überlandzentrale (ÜZ) nach Straubing, um den mit 10 000 Euro dotierten Preis im Rahmen eines Staatsakts aus den Händen von Ilse Aigner, Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, entgegenzunehmen.
„Die Energiegenossenschaft sucht stetig zeitgemäße Lösungen für aktuelle technische Herausforderungen, etwa durch den Einsatz von Batteriespeichern, Wärmespeichern für Blockheizkraftwerke, Power to Heat oder intelligente Wärmepumpen für Niedrigenergiehäuser“, heißt es in der Begründung für die Auswahl des Preisträgers.
Intelligente Ladesäulen
Der älteste Förderpreis im Bereich Regenerative Ideen bezieht sich nicht nur auf die Verwendung nachwachsender Rohstoffe zur Energieerzeugung, sondern auch auf regenerative Energien und das Engagement in der E-Mobilität. So installiert die ÜZ intelligente Ladesäulen und Schnellladesäulen.
Sie entwickelt Nahwärmekonzepte mit industrieller Abwärmenutzung. Beispiel ist die Nahwärmeversorgung Gerolzhofen-Nord, wo Abwärme des Schleifscheibenherstellers St. Gobain für die Wärmeversorgung des Schulzentrums Nord und anderer größerer Objekte in diesem Stadtteil genutzt wird.
Engagiert ist die ÜZ auch in der Kaltwärmeversorgung, wie zum Beispiel im Neubaugebiet „Am Nützelbach“ in Gerolzhofen, wo 30 der 31 Grundstücke an dieses Energiesystem angekoppelt sind.
Ilse Aigner nannte weiter unter anderem die ÜZ-Entwicklung einer Fernsteuerbox für Traktoren, die Vernetzung von Biogasanlagen sowie seit 2002 Windparks mit breiter regionaler Beteiligung.
Außerdem setzt die ÜZ auf Power-to-Heat-Systeme, also Wärmegewinnung mit Hilfe von Strom. Mit Stromüberschüssen werden dabei Heißwasserkessel mit einer Art Tauchsieder beheizt. Damit wird die herkömmliche Öl- oder Gasheizung entlastet. Denn immer noch werden 40 Prozent der Primärenergien wie Öl, Gas oder Johle für die Wärmeerzeugung verheizt.