Rewe-Markt wird heiß diskutiert
Autor: Eike Lenz
Iphofen, Freitag, 31. März 2017
Einkaufen geht viele an – vielleicht stößt der Artikel über die geplante Ansiedlung eines dritten Lebensmittelmarkts in Iphofen deshalb auf derart breites Interesse.
Einkaufen geht viele an – vielleicht stößt der Artikel über die geplante Ansiedlung eines dritten Lebensmittelmarkts in Iphofen deshalb auf derart breites Interesse in der Netzgemeinde. Das Echo auf der Facebook-Seite der Redaktion ist schallend und trifft auch den Handelsriesen Edeka, dem vor Iphofens Toren unliebsame Konkurrenz durch Rewe droht.
Konkurrenz belebt das Geschäft - oder zerstört es
„Konkurrenz belebt das Geschäft“, heißt es in einem der zahlreichen Kommentare. Und im nächsten: „Zu viel Konkurrenz zerstört das Geschäft.“ Das spiegelt genau das Dilemma. Edeka und Rewe stehen mit ihrem Sortiment im direkten Wettbewerb: Wer nimmt da wem die Kunden weg, und vor allem: den Umsatz?
Eine Leserin verweist auf das „Gesetz der Natur: Fressen und gefressen werden . . . Es grüßt die kleine Handwerksmetzgerei.“ Und sie trifft offenbar einen wunden Punkt. „Genau“, schreibt eine andere. „So viele kleine Handwerksbetriebe, Bäcker, Metzger sind verschwunden – und einer, der auch Schuld daran trägt, beschwert sich über Konkurrenz.
“ Die Großen schlucken die Kleinen, das ist im Einzelhandel kaum anders als in der Industrie. In den Ortskernen, wo es an Parkplätzen und Kaufkraft fehlt, sterben kleinteilige Lebensmittler – und auf der grünen Wiese erblühen neue Großmärkte.
„Eiskalte Schulter“ von Edeka
Auch Iphofens Bürgermeister Josef Mend hat darauf verwiesen, dass sich Edeka wenig um das Wohl der Stadt geschert, dafür aber „fette Gewinne“ abgeschöpft habe. Als die Stadt Mitte der 1990er Jahre versucht habe, den Lebensmittelladen in der Altstadt zu halten, habe ihm Edeka „eiskalt die Schulter gezeigt“. Jeder lege sich jetzt die Argumente so zurecht, wie er sie brauche. Mit Blick auf die Diskussion über die Wiederbelebung des Penny-Areals, auf dem nun Rewe unterkommen soll, stellt Mend fest: „Ich habe in den letzten eineinhalb Jahren genug gelernt.“
Rewe-Pläne auch im Stadtrat umstritten
Dabei war der von Rewe geplante Markt auch im Iphöfer Stadtrat nicht unumstritten. Sechs Gegenstimmen, ungewöhnlich viel für ein Gremium, das sich in derlei Fragen meistens auf einer Linie befindet, gab es – und das aus allen Fraktionen. Nächste Woche will sich der Investor, ein Bayreuther Immobilienunternehmen, das Mitte Februar das rund 7500 Quadratmeter große Areal von einem dänischen Investor gekauft hat, mit der Stadt abstimmen. Die Bayreuther bauen den gut 1400 Quadratmeter großen Einkaufsmarkt und vermieten ihn dann an Rewe.
Andere Bewerber, die mit dem Verkauf des Grundstücks leer ausgegangen sind, hat Mend ermutigt: Es gebe noch 6000 Quadratmeter Freifläche im Sondergebiet für Fachmärkte aller Art.