Parkplätze für 300 Bahn-Pendler?
Autor: Harald Meyer
Kitzingen, Dienstag, 08. März 2016
Nachdem die Pläne für die Umgestaltung des Bahnhofsumfeld in Kitzingen vorerst geplatzt sind, geht's nur noch um die Pendlerparkplätze. Da kommt manches aus der Versenkung.
Die Pläne für einen Parkplatz neben den Kleingärten am Bahnhof (Süden) wackeln: Der Stadtrat diskutiert am Donnerstagabend (10. März, 19 Uhr) darüber, ob dort eine Parkpalette oder sogar ein Parkhaus entstehen könnten. Indirekte Rückendeckung für diesen gemeinsamen Vorstoß von 16 Stadträten – per Antrag – gibt es in einer Stellungnahme des Landratsamts vom Mai vergangenen Jahres. Danach wären bis zu 300 Stellplätze am Bahnhof nötig.
Bahn durchkreuzt Pläne der Stadt
Losgetreten hat die Diskussion ein überraschender Schwenk der Bahn. Die hatte zu Jahresbeginn den Verkauf des Bahnhofs verkündet und damit – fast – alle Pläne der Stadt mit der Umgestaltung des Umfelds durchkreuzt. Der geplante Busbahnhof, Pendlerstellplätze im Norden (ehemaliger Verladebahnhof an der Friedenstraße) und ein optimierter Bahnhofsvorplatz lagen plötzlich auf Eis – mindestens bis zum Jahresende nach den Verkaufsplänen der Deutschen Bahn.
Der abrupte Stopp des Projekts ließ alte Diskussionen über ein Parkdeck oder auch ein Parkhaus wieder aufleben. Folge war der Antrag der 16 Räte, die das Restprojekt – einen Pendlerparkplatz mit 119 Stellplätzen – in Frage stellten und eine größere Lösung im Süden zumindest überdacht haben wollen.
Rückendeckung gibt es von der Bauverwaltung. Die hält einen erneuten Beschluss über den Parkplatz an den Kleingärten für nötig, der eigentlich schon im Herbst in Bau gehen sollte. Grund der Kehrtwende ist vor allem die Bahn. Es sei „nicht absehbar“, wann der Bahnhofsverkauf abgeschlossen sei, so die Stellungnahme des Bauamts.
Von dort richtet sich der Blick auch auf die Bahn-Pendlerströme, die nach einer Statistik des Landratsamts in den vergangenen Jahren kräftig zugenommen hätten. „Die Anzahl von 119 ebenerdigen Stellplätzen erscheint vor dem Hintergrund des Bedarfes als viel zu gering“, schreibt das Amt.
Der Bedarf von 300 Parkplätzen sei nur zu decken, wenn entweder die in der Vergangenheit viel diskutierte Parkpalette gebaut werde „oder eine viel größere ebenerdige Stellplatzanlage im Süden realisiert wird.“ Allerdings wären dann die restlichen Kleingärten in ihrer Existenz akut bedroht.
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