„Oskar“ der Feuerwehr für 2,3 Millionen Stunden Ehrenamt
Autor: Jan Speth
Euerfeld, Sonntag, 08. Januar 2017
Mit „Frauen zur Feuerwehr“ warb 2015 der bayerische Landesfeuerwehrverband – bei der Euerfelder Jugendfeuerwehr ist das Motto bereits gelebte Praxis.
Mit „Frauen zur Feuerwehr“ warb 2015 der bayerische Landesfeuerwehrverband großflächig auf Plakaten – bei der Euerfelder Jugendfeuerwehr ist das Motto bereits gelebte Praxis: „Von 18 Mitgliedern waren zehn weiblich“, berichtete Jugendwart Florian Mack. Im Fokus der Generalversammlung am Freitagabend standen außerdem Ehrungen, Einsätze und die Tücken einer Fahrzeugbeschaffung.
Großbrand forderte die Wehr
„Wir sind recht spektakulär ins neue Jahr gestartet“, sagte Kommandant Stephan Weippert: Während ein Mülltonnenbrand beim Eintreffen der Wehr bereits unter Kontrolle war, forderte ein Großbrand in der Effeldorfer Dorfmitte die Einsatzkräfte. „Das schnelle Eingreifen und die Ortskenntnisse der beteiligten Wehren waren hier große Vorteile“, lobte Kreisbrandrat Roland Eckert. Ausgerückt ist die Wehr ferner zu einer Ölspur und einem Stallbrand.
1#googleAds#100x100Der Kommandant kann derzeit auf 44 Aktive zurückgreifen, 13 davon sind Atemschutzgeräteträger. Verstärkt im Mittelpunkt standen 2016 Gemeinschaftübungen mit anderen Feuerwehren und Einweisungen in den Digitalfunk. Auf Ersatz für ihr betagtes Feuerwehrauto – über 30 Jahre hat das LF 8 auf dem Buckel – müssen die Euerfelder allerdings noch warten: Die europaweite Ausschreibung gestaltet sich laut Bürgermeisterin Christine Konrad als aufwändig. Sie rief dazu auf, nach „guten Gebrauchtfahrzeugen“ Ausschau zu halten – so wäre eine Fahrzeugbeschaffung kurzfristig möglich.
Verstärkt wird die Aktive Wehr von Übertritten aus der Jugendfeuerwehr: Daniel Heinrich, Michael Herbig-Ungemach und Laura Herbig-Ungemach wurden per Handschlag aufgenommen. Für Jugendwart Florian Mack sind die Abgänge unproblematisch: Lukas Schiffmaier, Antonia Füller, Luca Herbig-Ungemach und Victoria Graber traten in die Jugendfeuerwehr ein. Mack lobte die hohe Übungsbeteiligung und das Engagement der jungen Leute. „Euerfeld und Jugendarbeit gehören zusammen“, fand auch der Kreisbrandrat.
Die Geehrten
„Hier ist die Feuerwehrwelt mehr als in Ordnung“ bilanzierte stellvertretender Landrat Paul Streng. Er hob die Treue der langjährigen Aktiven hervor: Für 25 Jahre Feuerwehrdienst wurden Roland Ungemach und Bertram Rettner ausgezeichnet. Den „Oskar der Feuerwehr“ – das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold – erhielten für 40 Jahre Feuerwehrdienst Ottmar Scheller, Bruno Scheller, Stefan Teske, Rudolf Molitor und Bernhard Mack. „Das sind 2,3 Millionen Stunden Ehrenamt“, rechnete Streng vor. Eduard Mack wurde in den Feuerwehrruhestand verabschiedet.
Unter anderem mit Männerballett beim Fasching, mit der Mai- und Christbaumaufstellung und mit einem Neujahrsumtrunk beteiligte sich der Feuerwehrverein am Dorfleben, so Vorsitzender Philipp Weippert. Höhepunkt war der Florianstag des Landkreises mit über 200 Feuerwehrleuten. Die Veranstaltungen schlugen sich positiv in der Bilanz von Kassier Rudolf Molitor wieder.