Oft bekommen sie ihr Fett weg

2 Min
Da bekam jeder sein Fett weg. Günter Klein, Vertriebsmitarbeiter der Firma Lesch, stellte die neue Tonne zum Altfett-Recycling vor. Altfett wird zu Bio-Diesel verarbeitet. Fotos: Tom Müller
Da bekam jeder sein Fett weg. Günter Klein, Vertriebsmitarbeiter der Firma Lesch, stellte die neue Tonne zum Altfett-Recycling vor. Altfett wird zu Bio-Diesel verarbeitet.  Fotos: Tom Müller
Der Vorstand wurde im Amt bestätigt. Zu Michael Seufert (links) und seinem Stellvertreter Thomas Dauenhauer gesellt sich Claudia Ingeduld. Sie hat ab sofort als Kassier die Finanzen im Blick.
Der Vorstand wurde im Amt bestätigt. Zu Michael Seufert (links) und seinem Stellvertreter Thomas Dauenhauer gesellt sich Claudia Ingeduld. Sie hat ab sofort als Kassier die Finanzen im Blick.
 

Nur kurz würdigt der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband bei der Generalversammlung seine Erfolge. Neue Aufgaben warten auf die Verbandsführung.

Eine dreistündige Generalversammlung spricht Bände: Die Hotel- und Gaststättenbranche Dehoga hat große Themen und ein breites Spektrum, über das sich zu diskutieren lohnt. Die Wahl des Vorstandes am letzten Mittwochnachmittag wirkte dabei eher wie der unbedeutendste Programmpunkt in einer Agenda, die von Bakterien über die Lage der Auszubildenden bis hin zu zwei verschiedenen Mehrwertsteuern für eine Leberkäse-Semmel reichte.

Der alte und neue Kreisvorsitzende Michael Seufert begrüßte die Verbandsmitglieder und schien die einzigen schlechten Nachrichten gleich zu Beginn abhandeln zu wollen: Die Lehrlingsausbildung bereitet dem Verband große Sorgen. "Es herrscht nach wie vor eine große Ausbildungsbereitschaft in unserer Branche. Allerdings ist es schwer, gute Auszubildende zu finden", bekräftigte Seufert.

Dies bestätigte auch der Bericht des "Ausbildungsbotschafters" Hubertus Kieser.
Trotz großer Werbung für den Berufsstand würden die Azubis weniger und ihr Niveau sinke seit drei Jahren kontinuierlich. Um potenziellen Azubis das Anforderungsprofil näher zu bringen, stellte der Bezirksvorsitzende Michael Berghammer einen "Bewerberknigge für Auszubildende" sowie einen "Schnupper-Knigge für Praktikanten" vor.

Schnell ging er dann zu den bevorstehenden Veranstaltungen über und warb für eine rege Beteiligung am "Gastrofrühling" am 22. April in München, den er für seine Branche mit dem politischen Aschermittwoch in Passau verglich. Ferner lenkte er den Blick auf die Mainfrankenmesse, in der über neun Tage lang das Bio-Kochen mit dem Bund Naturschutz ein zentrales Thema im eigenen Zelt werde.

Unterstützung des Landratsamtes

Regionalmanagerin Simone Göbel stellte in der Folge die neuen Projekte vor, die vom Landratsamt Kitzingen gefördert würden. Darunter falle ein neues Kursprogramm der "Service-Offensive Kitzinger Land", die bereits mit sieben ausgebuchten Kursen im vergangenen Jahr sehr erfolgreich gewesen sei. Ferner kündigte Göbel eine große Veranstaltung zum Trend-Thema "Wandern" an. Aktuell würden sieben "Traumtouren" im Landkreis ausgearbeitet und die dafür notwendigen Broschüren erstellt, die Touristen in den Landkreis holen sollen.

Unterstützung stellte sie für die Betriebe in Aussicht, die die Barriere-Freiheit ihres Gastbereiches zum Ziel hätten. "Die Gäste werden älter", argumentierte sie. "Schon mit kleinen baulichen Veränderungen lässt sich die Attraktivität der eigenen Gaststätte für diese große Zielgruppe steigern".

Für mobilere Gäste werde die Radwanderkarte mit zwölf Thementouren neu überarbeitet. Abschließend lenkte Göbel den Blick auf das Wasserwandern auf dem Main. "Heute ist es noch ein Nischenprodukt", so Göbel, "aus dem aber bald mehr werden kann". Sie stellte die Broschüre "Einfach lospaddeln" vor, in der die neuen Anliegestellen am Main bezeichnet werden sollen.

Regelmäßige Kontrollen

Der Mikrobiologe Dr. Gero Beckmann vom Institut Romeis erläuterte den Zuhörern anschließend die Novellierung der Trinkwasserverordnung. Er verwies auf die Gefahrenpotenziale, die den gefürchteten Legionellen einen günstigen Nährboden böten, und nannte in diesem Zusammenhang veraltete Leitungen, alte Duschköpfe oder auch eine infolge Energiesparmaßnahmen gesenkte Wassertemperatur. Seit dem 1. November 2011 seien Hoteliers und Betreiber von Gaststätten verpflichtet, ihre Anlagen zur Trinkwassererwärmung regelmäßig kontrollieren zu lassen.

Der Dehoga-Bezirksgeschäftsführer für Unterfranken, Rechtsanwalt Michael Schwägerl, leitete schließlich die Wahl des neuen Vorstandes, der im Wesentlichen der alte blieb. Neben Michael Seufert wurden auch seine Stellvertreter Thomas Dauenhauer und in Abwesenheit Joachim Schwab wiedergewählt. Das Amt des Schriftführers, für das Fritz Gegner nach vielen Jahren nicht mehr kandidierte, übernimmt Thomas Schneider. Neuer Kassier wird Claudia Ingeduld.

Erfolgreicher Landkreis

Schwägerl konnte abschließend noch mit exzellenten Zahlen aufwarten: "Kitzingen ist der Vorzeige-Landkreis in Unterfranken", lobte der Geschäftsführer. Die Übernachtungszahlen seien 2012 um zwei Prozent auf insgesamt 604 924 gestiegen. Auch die Gäste-Ankünfte verzeichneten ein Plus von 0,8 Prozent.

Der Landkreis werde insbesondere für ausländische Gäste attraktiver. Rund 77 400 Gäste primär aus den USA, den Niederlanden und Skandinavien steuerten den Landkreis an.

Schwägerl kritisierte den "Internet-Pranger" für unhygienisch arbeitende Betriebe und die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze von sieben oder 19 Prozent für eine und dasselbe Produkt, je nachdem ob es als Fast Food oder eben auf einem Teller in der Gaststube verzehrt werde. Hier gebe es Gesprächsbedarf mit den verantwortlichen Regierungsstellen.