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Obervolkach, wie es singt und lacht


Autor: Peter Pfannes

Obervolkach, Dienstag, 18. Sept. 2018

Früher sorgten die Faschingsumzüge im Ort für unvergessliche Momente, heute servieren die Narren der Karnevalsvereinigung Obervolkach heitere Prunksitzungen. Jetzt feiern sie.
Die Akteure des KVO-Männerballetts waren schon immer harte Jungs. Im Januar 1975 holten sie sich beim Fotoshooting Frostbeulen.


Früher sorgten die Faschingsumzüge im Ort für unvergessliche Momente, heute servieren die Narren der Karnevalsvereinigung Obervolkach (KVO) den Menschen heitere Prunksitzungen und aufsehenerregende Rathausstürme. Die närrische Streitmacht feiert in diesem Jahr ihren 44. Geburtstag.

Treffpunkt ist am Samstag, 22. September um 17 Uhr in der Dorfkirche. Nach dem gemeinsamen Gottesdienst wird das Jubiläum mit einem Kommers im Vereinsheim begangen.

Das erste Prinzenpaar

Als die KVO 1974 aus der Taufe gehoben wurde, war Manfred Krapp einer der ersten närrischen Akteure. Er und seine Frau Doris waren das erste Prinzenpaar im Dorf. Sie unterstützten den Gründungspräsidenten Dietmar Kordowich mit aller Kraft. Als Kordowich vier Jahre später nicht mehr als Präsident kandidierte, übernahm sein Stellvertreter Manfred Krapp das Amt des Vereins- und Sitzungspräsidenten. Bis heute führt er die KVO. Unterstützt wird er bis heute von seiner Frau Doris, die seit Gründung der Vereinigung als Schatzmeisterin die Finanzen ordnet. Blicken wir mit dem langjährigen Narrenchef zurück auf die Geschichte des Obervolkacher Faschings.

Schon vor der offiziellen Gründung der KVO organisierte die Dorfjugend das Weinfest und erste Prunksitzungen. Fasching gab es in Obervolkach vorher nur im Fernsehen mit „Mainz bleibt Mainz“ oder „Mainz, wie es singt und lacht“, erinnert sich Manfred Krapp. Nach der Vereinsgründung und Namensgebung 1974 folgte die Eintragung ins Vereinsregister 1982. Von den damals 600 Einwohnern traten 160 Mitglieder der KVO bei. Heute sind es 266 Mitglieder.

Fasching, Fußball, Schafkopf

Dem ersten Prinzenpaar sollten in 44 Jahren acht weitere folgen. Krapp erinnert sich an viele Aktivitäten wie die Rathausstürme 1975 und 1977 oder Faschingsumzüge im Ort. Fußballspiele wurden auf dem nebenanliegenden Festplatz ausgetragen. Ausflüge, Preisschafkopf und Heringsessen am Aschermittwoch sind bis heute Tradition geblieben. Die KVO veranstaltete die ersten Bremserfeste im Pfarrheim und Prunksitzungen zu Gunsten des Kirchenumbaus.

„Bei den Faschingsumzügen war in Obervolkach alles ein Herz und eine Seele“, blickt der KVO-Präsident zurück. Pfarrer Josef Weber prägte damals den Wahlspruch „Gemeinde braucht Gemeinschaft“, der auch heute noch Gültigkeit habe. 2005 legte Krapp das Amt des Sitzungspräsidenten in die Hände von Torsten Müller, der seither die Faschingssitzungen leitet.

Krapp und Müller sind die Köpfe eines großen Helferteams, das sich vor allem auch der Jugendarbeit verschrieben hat. In der Purzelgarde, im Nachwuchsballett, bei den Minorettes oder in der Bütt reift der närrische Nachwuchs sportlich und humorvoll heran.

1986 wurde das KVO-Heim seiner Bestimmung übergeben, 20 Jahre später der Erweiterungsbau eingeweiht. Seit 2011 organisiert die KVO den Rathaussturm und seit 2014 den Landkreisfaschingsumzug in Volkach. Zu schaffen sei dies nur mit der Devise „Gemeinsam sind wir stark“, sagt Krapp und dankt seinen eifrigen Wegbegleitern.