Nilgänse und Krähen plagen die Gärtner
Autor: Bearbeitet von Siegfried Sebelka
Albertshofen, Montag, 24. Juli 2017
Die Albertshöfer Gärtner werden im Alltag plagen von so manchen Tiere und auch dem Bürokratie-Monster geplagt. Beim Flurgang gab es für sie aber auch etwas zum Staunen.
Die Albertshöfer Gärtner ließen sich am Samstag beim traditionellen Flurgang der Gartenbaugruppe die Laune nicht vermiesen, doch im Alltag plagen die Gärtner manche Tiere und auch das Bürokratie-Monster. Sind die Fischer vom Kormoran geplagt, machen Saatkrähen und neuerdings Nilgänse den Gärtnern das Leben schwer, wie auch Landrätin Tamara Bischof, Bürgermeister Horst Reuther und Bauernverbands-Kreisobmann Alois Kraus erfuhren.
„Sie fressen Bohnen, Endivien, Sellerie und noch vieles mehr“, erklärte Jürgen Böhm, Obermeister der Gartenbaugruppe auf einem Sellerieacker. Da würden Infektionskrankheiten oder andere Schädlinge den Gärtnern lange nicht so viel Sorgen machen. Es gebe zwar die Möglichkeit einer Vergrämung in Form eines Abschusses durch einen Jäger.
Nicht interessant für Jäger
Doch Jürgen Böhm schilderte, wie uninteressant Nilgänse für Jäger seien, ein Abschuss nur in schmalen Zeitfenstern möglich sei und deswegen eine Sondergenehmigung oft nicht zu den besten Zeiten erteilt werden könne. Mehr Bürokratie beschert den Gärtnern auch die neue Düngverordnung, „die wir nun einmal haben und deren Inhalte einzuhalten sind“, wie Gerd Düll vom Landwirtschaftsamt sagte.
Nikolai Kendzian von der Gartenbauzentrale Bayern Nord betonte, dass die Gärtner jetzt bei jeder Zweitkultur die Pflicht haben, vor der Aussaat eine Bodenprobe ziehen zu lassen. Wie sich in der Praxis tatsächlich eine Überdüngung verhindern lässt, führte Lothar Töpfer an einer modernen Pflanzmaschine vor. Denn die Maschine bringt nicht nur die Pflanzen in den Boden ein, sondern gleichzeitig noch eine Düngergabe, die aber nicht ganzflächig wie mit einem Streuer erfolgt, sondern nur direkt an der Pflanzzeile.
Zeit sparen mit leistungsfähigen Maschinen
Bei der Gemüsewagen-Rundfahrt durch die Flur zeigte Gerd Gernert eine neue Aussaatlinie für Traypflanzen. Diese Maschine tut den Gernerts besonders in den Monaten März und April, wenn bei Jungpflanzen Gernert absolut Hochsaison ist, gute Dienste. „Leistungsfähige Maschinen bringen uns Zeiteinsparungen, wenn es mit der Arbeit brennt“, skizzieret Gerd Gernert den maschinellen Einsatz.
Die Demonstration der Selbstfahrer-Spritze auf dem Feld von Wolfgang Höhn hinterließ bei den Teilnehmern Eindruck. Denn die Maschinensonderfertigung hat eine Arbeitsbreite von 22 Metern, hat viele Sonderfunktionen und arbeitet vollautomatisch. An einem Kohlfeld gab die Biologiestudentin Christine Scheiner Einblicke in ihre Projektarbeit Insektenforschung. Sie will mit ihrem Projekt erkunden, in wie weit Bodenbeschaffenheit, andere Kulturen um Versuchsflächen herum Einfluss auf die Population von Nützlingen und Schädlingen in beobachteten Feldern haben.
Ein neuer Betrieb auf 15 Hektar Fläche
Letzte Station war der Betrieb von Stefan Grob, der sich vor 15 Jahren dazu entschieden hatte, auf sechs Hektar Fläche einen Betrieb nahe dem Klosterforst neu zu errichten. Als einen wichtigen Grund für die Ansiedlung seines Betriebs in Albertshofen nannte der aus Wipfeld stammende Firmenchef das Albertshöfer Alleinstellungsmerkmal des Wasserbeschaffungsverbandes, der den Gärtnern niedrige Bewässerungskosten beschert.