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Neue Chance für Umgehungs-Pläne


Autor: Von unserem Redaktionsmitglied Harald Meyer

, Freitag, 13. Juli 2012

Weil der Freistaat bei der Mitfinanzierung kräftig nachgelegt hat, steigen die Chancen für die Volkacher Umgehung(en). Bei der Variante, die Volkach und Gaibach umfahren würde, müsste die Stadt als Bauherr des 16,5-Millionen-Euro-Projekts 1,5 Millionen aus der Stadtkasse holen – statt bisher drei Millionen. Dies war am Freitag ein Ergebnis des runden Tischs im Volkacher Rathaus.
Der normale (Verkehrs-)Wahnsinn: Ähnliche Bilder wie hier in der Gaibacher Ortsdurchfahrt zeigte am Montag ein Film der Bürgerinitiative pro Volkacher Umgehung im Volkacher Stadtrat. Ob der allerdings die Umgehung Volkach-Gaibach als teure Sonderbaulast akzeptiert und dem Volkacher Osten die Blechlawine zuschiebt, wird sich erst noch zeigen – wenn die Kosten auf dem Tisch sind.


Weil der Freistaat bei der Mitfinanzierung kräftig nachgelegt hat, steigen die Chancen für die Volkacher Umgehung(en). Bei der Variante, die Volkach und Gaibach umfahren würde, müsste die Stadt als Bauherr des 16,5-Millionen-Euro-Projekts 1,5 Millionen aus der Stadtkasse holen – statt bisher drei Millionen. Dies war am Freitag ein Ergebnis des runden Tischs im Volkacher Rathaus, bei dem Innenstaatssekretär Gerhard Eck mit Bürgermeister Peter Kornell und Landrätin Tamara Bischof sprach.

Zwei Varianten liegen jetzt für die Sonderbaulast (Stadt ist Bauherr, Freistaat zahlt rund 80 Prozent) auf dem Tisch. Plan A ist die Entlastungsstraße, die Volkach im Osten und Gaibach im Westen umfahren würde. Volkach wäre mit 1,5 Millionen Euro dabei, die Planungskosten würde der Freistaat „quasi zu hundert Prozent“ übernehmen, sagte Kornell bei einer Pressekonferenz.

700 000 Euro kämen vom Kreis (nach alter Berechnung 1,3 Millionen), der laut Landrätin Bischof 1,7 Kilometer Kreisstraße in die Trasse einbringen würde. Diese Beteiligung werde sie dem Kreistag zur Entscheidung vorlegen. Dass Volkach vergleichsweise günstig wegkommt, verdankt die Stadt zwei Extras des Freistaats: Einmal einem Konversionsausgleich (für den Abzug von Soldaten aus der Mainfranken-Kaserne) von rund 750 000 Euro. Geldspritze zwei: Der Freistaat spendiert noch 600 000 Euro für ersparte Ausbau- und Erhaltungskosten der Staatsstraße.

Plan B – falls Volkach mit den 1,5 Millionen Euro überfordert wäre – sieht lediglich eine Umfahrung von Gaibach vor. Kosten für die Stadt abzüglich Konversionszuschuss: 900 000 Euro. Um die verkehrsgenervten Menschen im Volkacher Norden etwas zu entlasten, würden Kreisel an der Fahrer- und der Lidl-Kreuzung gebaut und „Flüster“-Asphalt auf die Fahrbahn aufgebracht, so Kornell. Mit dem Bau der Kreisel solle die Durchfahrt über die Gaibacher Straße gerade für Laster „unattraktiver“ gemacht werden, so Staatssekretär Eck.

Der sprach von „Bedingungen, die wirklich ausgezeichnet sind“. So wolle der Freistaat immerhin 13 Millionen Euro in die große Umgehungslösung stecken. Und möglicherweise noch viel mehr: Schließlich dürfte teurer Lärmschutz nötig werden, wenn ein Großteil der Blechlawine aus dem Volkacher Norden dann an den Häusern der Teilumgehung im Osten vorbeigeführt wird.

Falls die Lärmberechnungen einen Schutz der Anlieger vor dem Krach von der Straße nötig machten, werde der Freistaat die Kosten übernehmen, so Eck. Gleiches gelte für Kreisel, die vermutlich an der Ostumgehung nötig werden, wenn hier mit dem Verkehrsdruck an den Kreuzungen das Unfallrisiko steigt.

Baubeginn frühestens 2015

Obwohl der Volkacher Stadtrat laut Kornell erst nach der Sommerpause die zwei Umgehungs-Varianten diskutieren und dann entscheiden wird, war bei der Pressekonferenz ein möglicher Zeitplan im Gespräch. Der sieht einen Baubeginn „frühestens 2015“ vor, wenn keine Klage – die gibt's mit hoher Sicherheit von der Bürgerinitiative Lebensqualität Volkach Ost – gegen das Planfeststellungsverfahren das Ganze verzögert oder gar stoppt, sagte Eck. Der rechnet mit zwei Jahren Bauzeit.

Er sei zufrieden über das nachgebesserte Angebot, sagte CSU-Landtagsabgeordneter Otto Hünnerkopf. Die Summen sowohl für die kleine Gaibacher als auch für die große Volkach-Gaibacher Lösung seien „Belastungen, mit denen die Stadt eine Perspektive sieht“. Eck habe „alles prüfen lassen“, um Volkach eine Finanzierung zu ermöglichen.