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Musik lag in der Freibad-Luft


Autor: Peter Pfannes

Volkach, Sonntag, 16. Juli 2017

Picknick mit Musik im Volkacher Freibad – und das alles, um Geld für den Erhalt des Bades zusammen zu bekommen. Die Besucher jedenfalls waren begeistert.
Etwa 600 Menschen erlebten am Samstagabend die kurzweilige Picknick-Serenade im Volkacher Freibad mit Klängen des Symphonischen Blasorchesters Volkach und seinem Dirigenten Ernst Oestreicher.


Wenn es um den Erhalt ihres Volkacher Freibads geht, lassen sich die Verantwortlichen des Fördervereins Volkacher Bäder immer etwas Neues einfallen. Zum 50. Geburtstag der Badeeinrichtung in der Fahrer Straße servierte das Symphonische Blasorchester (SBO) der Stadt Volkach am Samstag unter freiem Himmel konzertante Blasmusik. Konzertmeister Ernst Oestreicher und seine 55-köpfige Crew sangen und spielten beim Finale der Picknick-Serenade gemeinsam mit rund 600 Besuchern das Lied der Franken „Wohlauf die Luft geht frisch und rein“.

Gänsehaut auf der Picknickdecke

Zuvor hatte das mehrfach ausgezeichnete Orchester auf der Liegewiese des Freibads das Publikum mit Liedern aus seinem großen Repertoire verwöhnt. Klassischen Klängen bei der Ouvertüre folgten Marschtöne im Zweivierteltakt. „Spiel mir das Lied vom Tod“ und Melodien aus dem Film „Fluch der Karibik“, sorgten bei Jung und Alt für Gänsehaut.

Nur die angenehmen Temperaturen fehlten

Während etwa die Hälfte der Besucher auf Stühlen vor der Bühne Platz gefunden hatten, machte es sich der Rest des Publikums mit Decken auf der Wiese bequem. Viele Familien waren mit Kind und Kegel gekommen und hatten sich etwas zum Knabbern mitgebracht. An Ständen vor den Umkleidekabinen gab es Getränke und Speisen. Die Weine waren von Volkacher Winzern gesponsert worden. Zweieinhalb Stunden dauerte das Open-Air-Erlebnis, dem lediglich angenehmere Temperaturen fehlten. Es wurde nach der Pause ziemlich frisch unter den bunt beleuchteten Bäumen. Wer sich zu den lateinamerikanischen Klängen der Oestreicher-Crew bewegte, dem wurde warm. Danza Cubanas lautete der Titel mit kubanischen Tanzfolgen. Die Seele baumeln lassen und ein wenig träumen, lautete das Motto, als ein Medley mit bekannten Melodien von Frank Sinatra erklang. Der kräftige Applaus und die Zugabe machten eines deutlich: Die Förderer des Freibads sind auf dem richtigen Weg. Ob sie letztlich Erfolg haben, steht in den Sternen.

Der Stadtrat habe eine Studie in Auftrag gegeben, sagte zweite Bürgermeisterin Gerlinde Martin. In der nächsten Stadtratssitzung soll diese präsentiert werden. Sie persönlich hofft auf den Erhalt des Freibades, das dringend saniert werden muss und dabei einen Millionenbetrag verschlingen würde.

Ein Kuvert von der Landrätin

Ernst Oestreicher, der schon als Kind im Freibad war, interessiert die Studie nur peripher. „Man sollte auf die Herzen der Menschen hören“, sagte der Dirigent des SBO zu dem seit vielen Monaten diskutierten Thema. Herzenssache ist die Modernisierung des Freibads für den Förderverein seit dessen Gründung. Vorsitzende Barbara Schmitt dankte den Musikern für ihren Benefizeinsatz. Ihr Dank galt ferner den Sponsoren, denn „der Erlös fließt in Erhaltungsmaßnahmen unseres Freibades und trägt damit hoffentlich zum Fortbestand bei“.

Den Erhalt des Bades wünscht sich auch Robert Finster. Es stehe für Sport und Erholung, sagte der stellvertretende Landrat. Und viele Romanzen hätten in fünf Jahrzehnten dort ihren Anfang genommen. Finster überreichte Barbara Schmitt ein Geburtstags-Kuvert von Landrätin Tamara Bischof, über dessen Inhalt nur spekuliert werden kann.