André Schumacher, geboren 1974 in Rostock, studierte zunächst Architektur. Er entschied sich jedoch schnell für ein Leben als Weltreisender, Fotograf und Geschichtenerzähler.
Es wird ein etwas anderer Reisebericht: André Schumacher kommt am Sonntag, 26. Januar, um 17 Uhr mit der Multivision "Wildes Europa, 3517 Kilometer mit Kind und Kegel" in die Alte Synagoge nach Kitzingen.
Frage: Woher kommt Ihre Rastlosigkeit?André Schumacher: Vielleicht liegt es daran, dass ich Ostdeutscher bin. Als die Mauer fiel, war ich 15 Jahre alt. Mein bester Schulfreund und ich wollten sofort raus und die Welt entdecken. Im kommenden Sommer sind wir dann losgefahren und sechs Wochen durch Skandinavien geradelt. Einfach ins Blaue hinein. Das war eine Reise, die unser Leben geprägt hat – wir kamen auf den Geschmack der weiten Welt.
Wo und wann entdeckten Sie Ihre Reiseleidenschaft?Schumacher: Genau dort: in Norwegen. Für mich bis heute eines der schönsten Länder der Welt. Wir haben das Land in den Jahren darauf zwölfmal durchradelt. Dabei entstand auch die Idee, von Patagonien nach Alaska zu radeln. Das war 2003, da war ich 28. Wir sind zweieinhalb Jahre damals gefahren. Danach kam die Idee auf, aus den Reiseabenteuern Bücher oder Diashows zu machen. Das hat sich dann verselbstständig. Danach ging es in die Antarktis und auch in 80 Tagen um die Welt.
Der schönste Ort der Welt?Schumacher: Patagonien ist das Sehnsuchtsziel schlechthin, gefolgt von Norwegen und den Kanarischen Inseln, die mein zweites Zuhause geworden sind.
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Wie viele Tage im Jahr sind Sie unterwegs?Schumacher: Auf Tournee bin ich von Januar bis April, früher war das noch mehr. Mittlerweile habe ich einen großen Hof in Mecklenburg und bin Familienvater, deshalb ist es etwas ruhiger geworden. Ich veranstalte inzwischen auch Reisen und nehme Menschen an ganz besondere Orte mit, einen Monat im Frühling und einen Monat im Herbst. Die großen Reisen für mich sind seltener geworden, zuletzt bin ich mit meiner Familie ein halbes Jahr lang nach Spanien durch sechs europäische Länder geradelt.
Wie viele Reisepässe haben Sie schon verschlissen?Schumacher: Ich glaube drei. Auf meiner Reise durch die Welt in 80 Tagen ging alleine ein Reisepass drauf.
Warum könnten Sie nie Angestellter sein?Schumacher: Eigentlich bin ich Architekt. Aber ich habe mich für ein brotloses Leben als Vortragsredner entschieden. Das möchte ich um nichts in der Welt eintauschen.