Müllabfuhr: Die Startschwierigkeiten halten an
Autor: Siegfried Sebelka, Frank Weichhan
Kitzingen, Mittwoch, 15. Februar 2017
40 Jahre lang gab es im Landkreis keinen Wechsel bei der Müllabfuhr und kaum Probleme. Seit Jahresanfang gibt es ein neues Abfuhrunternehmen – und Startschwierigkeiten.
Fast 40 Jahre lang gab es im Landkreis keinen Wechsel bei der Müllabfuhr und damit wenig Probleme. Seit Jahresanfang gibt es mit der Firma Knettenbrech + Gurdulic ein neues Abfuhrunternehmen – und auch sechs Wochen danach sind „Startschwierigkeiten“ unübersehbar.
Alles betroffen
Das gilt für die Bio- und Restmülltonnen, für die der Landkreis zuständig ist – und den Gelben Sack. Dessen Abfuhr wird von den Dualen Systemen vergeben, ein Zusammenschluss von Herstellern und Vertreibern. Weil der aber – reiner Zufall – seit Jahresanfang auch von Knettenbrech + Gurdulic abgeholt wird und das am gleichen Tag wie die Biotonne, schlagen die Beschwerden ebenfalls im Landratsamt auf.
Problem bekannt
Dort bestätigt das Sachgebiet Abfallwirtschaft die Startschwierigkeiten. Aber eines nach dem anderen. Die Leerung der Restabfall, Bio- und Papiertonne ist Zuständigkeit des Landkreises und wird über die Müllgebühr finanziert. Der Landkreis beauftragt dafür private Entsorgerfirmen.
Auschreibung vorgeschrieben
Die Abfuhr muss alle fünf bis sieben Jahre europaweit ausgeschrieben werden. Die hat zuletzt die Firma Knettenbrech + Gurdulic gewonnen, ein mittelständiger Entsorgungsbetrieb mit Sitz in Wiesbaden. Seit 1. Januar 2017 betreibt sie die kommunale Müllabfuhr.
Reklamationen gehen zurück
„Nach sechs Wochen läuft noch nicht alles rund“, stellt die Abfallwirtschaft auf Anfrage dieser Redaktion fest. Die Zahl der Reklamationen seien deutlich zurückgegangen – von 122 in der zweiten Kalenderwoche auf 37 in Woche sechs.
Dennoch, die Probleme sind da. Die bereiteten und bereiten der Mangel an Ortskenntnis und Erfahrung der Neuen, schwer anfahrbare Straßen und Grundstücke, das winterliche Wetter mit Blitzeis und Schnee.
Schwieriger Start
Dazu kommen weitere Handicaps vor dem Start. Der neuen Abfuhrfirma hatte zum Beispiel nur zwei Monaten Zeit zur Vorbereitung des neuen Auftrags. Grund war die Klage eines unterlegenen Bieters, die sieben Monate Verzögerung bedeutete. Die neue Firma konnte erst Anfang November 2016 mit der Suche nach Personal beginnen. Das wiederum ist wegen der sehr niedrigen Arbeitslosenquote kaum zu bekommen. Schließlich komme noch dazu, dass ein gewisser Prozentsatz an Mülltonnen nicht rechtzeitig bis 6 Uhr zur Abfuhr bereitstand.