Mit Stimmungsraketen und La-Ola-Wellen
Autor: Peter Pfannes
Obervolkach, Sonntag, 14. Januar 2018
Durchhaltevermögen brauchten die Aktiven der Karnevalsvereinigung Obervolkach (KVO) und ihr Publikum in der ersten Prunksitzung am Samstagabend.
Durchhaltevermögen brauchten die Aktiven der Karnevalsvereinigung Obervolkach (KVO) und ihr Publikum in der ersten Prunksitzung am Samstagabend. Sechs Stunden bombardierte die närrische Armee 150 Besucher mit witzigen Beiträgen, akrobatischen Tänzen und jeder Menge Unterhaltung.
Die begeisterten Gäste dankten den Akteuren mit krachenden Stimmungsraketen und spontanen La-Ola-Wellen. Die KVO feiert in diesem Jahr ihren 44. Geburtstag. Zum Jubiläumsauftakt gratulierten per ulkigen Videoclips auf der Leinwand prominente Spaßvögel, darunter Kabarettist Michl Müller sowie das Komikerduo Volker Heißmann und Martin Rassau.
Mit einem „Dreifach Öibervolgi Helau“ starteten Sitzungspräsident Torsten Müller, das KVO-Dreigestirn und die Gäste von der Würzburger CFZ die närrische Schau. Den Startschuss gab Klein-Tanzmariechen Theresia Pojar mit ihrem Premiere-Auftritt, um das tänzerische Zepter weiter an Tanzmariechen Viktoria Thaler zu reichen.
Die erste La-Ola-Welle rollte durch den Saal, viele weitere sollten folgen. Heiter und hintergründig präsentierte die Gesangsgruppe Lerchen die Peinlichkeiten im Dorf. Sie entpuppten den Sitzungspräsidenten als „Sparbrenner“, da bei seiner Hochzeit viel zu früh der Secco ausging.
Nach Meinung der singenden Obervolkacher sind die KVO-Ausflüge eher etwas für Gourmets und durstige Zeitgenossen. „Hauptasche die Leut? ham Durscht.“ Kultur sei da eher zweitranging, zwitscherten sie von den Dächern.
Kritisch beäugten die Lerchen die geplanten Hotels in „Volgi in der Wengert und am Mee“. Auch Bürgermeister Peter Kornell bekam sein Fett ab. „Mir Bürger ham langsam die Verarsche satt“, meinten sie zur Sonderbaulast für die Umgehung und zum abgelehnten Bürgerentscheid. Das Stadtoberhaupt revanchierte sich in seinem Grußwort fair: „Ohne die KVO hätten wir in Volkach zurzeit keinen Fasching.“
Als „eingefleischter Vegetarier“ präsentierte sich Wolfgang Huskitsch (Dorfprozelten). Sein Motto: „Wir verdrängen in Deutschland die Wahrheit.“ Er traut sich mit Diesel-Jeans nicht mehr in die Innenstädte. Aus ihrem familiären Nähkästchen plauderte KVO-Küken Marie Thaler. Mit Gitarre und Gesang erzählte die 14-Jährige vom unbändigen Zickenkrieg mit ihren Schwestern und zündete die nächste Stimmungsrakete.