Wenn der Regen ausbleibt und der Brunnen versiegt

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Die Trockenheit setzt der Natur zu: Im Teich am Neubauhof ist nur noch wenig Wasser. Normalerweise wird er mit Regenwasser sowie per Pumpe aus einem Brunnen gespeist.
Fotos: Daniela Röllinger
Nur an den tiefen Stellen finden die größeren Fische noch genug Platz.
Daniela Röllinger

So etwas haben Günter Klopfer und die Besitzer des Neubauhofs noch nicht erlebt: Sichtlich erschüttert stehen sie am Rande des Teiches, der nur noch an wenigen Stellen genug Wasser für die Fische hat. Am Rand ist zu sehen, wie hoch der Wasserstand in normalen Jahren ist. Doch die Trockenheit in diesem Sommer ist alles andere als normal.

So etwas haben Günter Klopfer und die Besitzer des Neubauhofs noch nicht erlebt: Sichtlich erschüttert stehen sie am Rande des Teiches, der nur noch an wenigen Stellen genug Wasser für die Fische hat. Am Rand ist zu sehen, wie hoch der Wasserstand in normalen Jahren ist. Doch die Trockenheit in diesem Sommer ist alles andere als normal.

Der See auf dem Privatgelände bei Markt Einersheim, nahe des Waldes und wenig entfernt von den Weinbergen, bietet ein idyllisches Bild – eigentlich. In diesen Tagen aber ist der Anblick eher erschreckend. Wo sich sonst die Fische auf großer Fläche tummeln, steht ihnen jetzt nur noch eine viel kleinere Fläche zur Verfügung. Ansonsten trockener, aufgerissener Boden. „Das war ein Schock für die Besitzer, und auch für mich“, sagt Günter Klopfer. Beide sind froh, dass der Fischbestand nicht allzu hoch ist. Bewirtschaftet wird der Teich nämlich nicht. „Die Fische können ihr Dasein genießen“, so Klopfer. Wobei sie jetzt, bei dem niedrigen Wasserstand, im wahrsten Sinne des Wortes „gefundenes Fressen“ für Reiher sind. „Jeden Tag kommen ein paar vorbei und holen sich Fische. Sie haben es jetzt ja leicht“, sagt er und deutet auf die Fußspuren der Reiher, die deutlich an den Stellen zu sehen sind, an denen der Boden noch weich ist.

Der Obernbreiter ist sehr oft oben am Neubauhof, hat dort einen kleinen Bereich angemietet und kümmert sich mit um den See. „Die Bäume dort hab ich gepflanzt“, erzählt er, auf das Grün rund um den Teich zeigend. Er kennt die Landschaft, ihre jahreszeitliche Entwicklung, ihre Hochs und Tiefs. Aber eine Trockenheit wie in diesem Sommer hat er in den 25 Jahren, in denen er dort aktiv ist, noch nicht erlebt. Die Besitzerin blickt noch weiter zurück: „Ich bin seit 55 Jahren hier und habe noch nie erlebt, dass der Teich fast ausgetrocknet ist.“

Eigentlich wird der See mit Regenwasser gespeist, das von den großen Dachflächen der Gebäude des Hofes mit Rohren dorthin geleitet wird. Zusätzlich gibt es eine Pumpe, die abends Wasser von einem Brunnen in den Teich leitet. Doch momentan fließt nichts – und das ist das Problem. Kein Regen, aber auch kein Wasser vom Brunnen. „Der Brunnen war ausgetrocknet, so dass kein Wasser mehr kam“, berichtet die Pressesprecherin des Landratsamtes, Corinna Petzold. Bis das bemerkt wurde, war die Pumpe, die trotzdem lief, schon heißgelaufen und kaputtgegangen.

Die Behörde war von einem anonymen Anrufer darüber informiert worden, dass etwas mit dem Teich nicht stimme. Die Mitarbeiter waren deshalb am Dienstag vor Ort und am Freitag nochmals für eine Kontrolle. Die Pumpe ist inzwischen ausgewechselt. „Das läuft alles“, sagte die Pressesprecherin auf Nachfrage – wobei das natürlich noch nicht bedeutet, dass der Teich gleich wieder voller wird. Das hängt davon ab, wie viel es in den nächsten Tagen regnet und ob der Brunnen wieder mehr Wasser führt. Dank des Zulaufs über die Regenrinnen der großen Wasserflächen wäre bei einem längeren kräftigen Regenguss relativ schnell wieder so viel Wasser im Teich, dass die Fische wieder mehr Platz haben als in den letzten Tagen. „Dann ist das Meiste geschafft“, sagt die Besitzerin, der die Erschütterung über die Situation noch immer deutlich anzumerken ist. Sollte es tatsächlich so trocken bleiben und damit der Wasserstand weiter so gering wie vergangene Woche, kommt Plan B zum Zug: „Dann wird über THW oder Feuerwehr Wasser zugeführt.“