Veganer mit Schäufele
Autor: ktldk
Kitzingen, Dienstag, 20. Sept. 2022
Ich ernähre mich seit zwei Jahren hauptsächlich vegan – allerdings darf es zwischendurch auch ab und zu mal ein gutes Stück Fleisch sein. Im ersten Lockdown war vegane Ernährung für meine Frau Lena und mich eine Ablenkung und Herausforderung. Lena hatte sich schon lange vegetarisch ernährt, aber ich habe bis dato oft und viel Fleisch gegessen. Allerdings hatten wir beide schon seit langem ein Auge darauf, was bei uns auf den Tisch kam: am liebsten regionale und Bio-Produkte.
Ich ernähre mich seit zwei Jahren hauptsächlich vegan – allerdings darf es zwischendurch auch ab und zu mal ein gutes Stück Fleisch sein. Im ersten Lockdown war vegane Ernährung für meine Frau Lena und mich eine Ablenkung und Herausforderung. Lena hatte sich schon lange vegetarisch ernährt, aber ich habe bis dato oft und viel Fleisch gegessen. Allerdings hatten wir beide schon seit langem ein Auge darauf, was bei uns auf den Tisch kam: am liebsten regionale und Bio-Produkte.
Nachdem die ersten beiden komplett veganen Wochen ganz gut gelaufen waren, haben wir gesagt: Jetzt machen wir´s mal einen Monat lang. Und so ging das weiter, bis heute. Das Schönste war, neue Rezepte und Zutaten kennenzulernen. Schlau gemacht haben wir uns im Internet und wir haben uns das Buch gekauft: „Vegan – Klischee ade“. Wir haben ´rausgeschrieben, worauf wir achten wollen und müssen. Dann kamen irgendwann klimapolitische Argumente dazu und Aspekte wie Tierwohl und Tierhaltung – vor allem, als mit Tönnies die Massentierhaltung in den Fokus rückte.
So hat sich das immer mehr gefestigt. Wir haben weiter Spaß am Essen, ohne dass ein anderes Lebewesen dafür etwas leisten oder gar leiden muss. Die vegane Ernährung ist für uns Alltag geworden.
Allerdings: Manchmal habe ich so richtig Lust auf ein Stück Braten oder ein Schäufele. Ich ekle mich nicht plötzlich vor Fleisch oder Milchprodukten. Manchmal habe ich halt Bock drauf, dann gönn ich mir das auch, aber das Fleisch muss eine gute Qualität haben und aus guter Haltung stammen.
Veganes Essen tut mir auch körperlich gut. Zum Beispiel brauche ich keinen großen Mittagsschlaf mehr, wenn ich aus der Schule komme – auch dann nicht, wenn ich, wie ich es gern mache, richtig viel esse. Nach einer veganen Mahlzeit geht es mir besser als nach einer Fleisch- und Käsemahlezeit, mein Körper verdaut Veganes einfach besser. Im Alltag vermisse ich Fleisch nicht, eher schon mal einen „richtigen“ Käse. Wir kochen gern mit asiatischen und indischen Zutaten und Gewürzen, da gibt´s mega-viele Möglichkeiten. Gemüse und meinetwegen auch Tofu schmeckt wunderbar, wenn man es richtig gut zubereitet, mit Currypaste zum Beispiel. Öfter als früher essen wir jetzt Hülsenfrüchte wie Linsen oder Kichererbsen. Früher haben mich Kichererbsen nicht besonders angesprochen – die aus dem Glas haben für mich eher nach Katzenfutter gerochen. Jetzt finde ich ein gutes Kichererbsen-Curry mega-lecker. Vielleicht klingt das jetzt ein bisschen kitschig, aber man lernt halt auch, anders zu kochen und erweitert seinen Horizont dadurch.
Wenn Leute nicht auf Fleisch verzichten wollen, ist das natürlich völlig okay. Aber ich würde mich freuen, wenn die Wertschätzung für Fleisch steigen und zum Beispiel kein Billigfleisch aus Massentierhaltung mehr gekauft würde. Generell muss man aber nicht in Lagern denken, es gibt nicht nur Gut und Böse. Wer etwas ändern will, kann das auch schrittweise tun.