Mountainbiken: Über Stock und Stein
Autor: Robert Wagner
Iphofen, Montag, 05. Sept. 2016
Beim Mountainbiken verbindet sich Naturerlebnis und Training. Das macht Spaß, ist aber auch sehr anstrengend...
Ich durfte an diesem Tag mit den Radlern durch die Umgebung um Iphofen touren. Obwohl „dürfen“ eigentlich das falsche Wort ist. Denn die Mountainbikegruppe der Turngemeinde Kitzingen freut sich über Gäste – egal, ob sie nur mal reinschnuppern wollen oder vorhaben, regelmäßig mitzufahren.
„Viele zögern am Anfang, haben Angst, abgehängt zu werden oder die Gruppe aufzuhalten“, meint Rainer Wolf, Abteilungsleiter der „TG Velo Sport“, der Radabteilung der Kitzinger Turngemeinde. „Dabei nehmen wir immer Rücksicht.“
Die Radsportabteilung habe mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen – ein Schicksal, dass sie mit anderen Sportarten teile. „Eigentlich kann man ja alleine fahren“, sagt Rainer Wolf. „Aber es ist wie überall: In der Gruppe macht es einfach viel mehr Spaß.“ Und so gibt es im Verein eben Menschen, die schon seit Jahren regelmäßig zusammen fahren.
Auch Dennis Nowak, Wolfgang Rösner, Matthias Schuhmann und Bernd Herrmann sind regelmäßig zusammen unterwegs. „Meist fahren noch mehr mit“, sagt Dennis. „Aber wir sind eigentlich immer dabei.“ Zweimal die Woche, Donnerstags und Samstags, treffen sie sich vor Bernd Herrmans Zweiradgeschäft in Iphofen. Von dort geht es los – meist Richtung Schwanberg. „Mountainbiken ohne Berg wäre ja auch sinnlos“, sagt Matthias und grinst.
Bernd leiht mir ein Downhill-Bike – mit meinem Straßenrad könnte ich die Waldwege kaum fahren. „Wenn man einmal Blut geleckt hat, legt man sich schnell mehrere Räder zu“, meint Bernd. „Ich hab' mittlerweile sieben“, bestätigt Wolfgang. Gerade die Technik sei etwas, das viele Fahrer begeistere.
Technische Lösungen
„Ich hab' fast die ganze technische Entwicklung mitbekommen“, erzählt Bernd. Als er vor über 25 Jahren angefangen habe, seien Mountainbikes noch selten und technisch sehr unausgereift gewesen. Mittlerweile gebe es für jedes Profil, Wetter und für jede Vorliebe eigene technische Lösungen. Die Vier fahren eigentlich das ganze Jahr, bei Trockenheit und Hitze ebenso wie bei Regen, Kälte und sogar Schnee. Alles hätte seinen ganz eigenen Reiz und Charme, versichern sie.
Mittlerweile gibt es auch Mountainbikes mit Elektro-Unterstützung. So können auch weniger fitte Fahrer am Berg gut mithalten. „So ein Elektromotor wär' schon fein“, schießt es mir nach wenigen hundert Metern Fahrt durch den Kopf. Bereits an der ersten Steigung Richtung Kalbberg werden die Kraftunterschiede deutlich. Während die vier locker nebeneinander her fahren und über die Bocksbeutel-Tour am nächsten Wochenende sprechen, steht mir schon der Schweiß auf der Stirn.