Tu? Gutes und singe darüber
Autor: ktldk
Kitzingen, Montag, 06. Juli 2020
Es ist wohl die Höchststrafe für einen Musiker, von den wirtschaftlichen Einbußen gar nicht zu reden: keine Auftritte! Die Corona-Folgen machen auf den „Dorfrockern“ aus Kirchaich in den Haßbergen zu schaffen. Doch die drei Thomann-Brüder wären keine Gute-Laune-Band, wenn sie sich von Corona komplett die Petersilie verhageln ließen. Corona ist, wenn man trotzdem singt: auf der mobilen „Helden-Bühne“!
Es ist wohl die Höchststrafe für einen Musiker, von den wirtschaftlichen Einbußen gar nicht zu reden: keine Auftritte! Die Corona-Folgen machen auf den „Dorfrockern“ aus Kirchaich in den Haßbergen zu schaffen. Doch die drei Thomann-Brüder wären keine Gute-Laune-Band, wenn sie sich von Corona komplett die Petersilie verhageln ließen. Corona ist, wenn man trotzdem singt: auf der mobilen „Helden-Bühne“!
Die Idee, so Markus Thomann, fußt auf dem Erfolg des Liedes „Stille Helden“. Die ruhige Nummer haben die Partyrocker aus dem Steigerwald schon seit gut vier Jahren im Programm, erzählt Markus. Im April, als sich die Corona-Krise zuspitzte und die Live-Auftritte reihenweise abgesagt werden mussten, stellten die „Dorfrocker“ eine aktuelle Version des „Helden“-Songs online. Und sie landeten damit einen Überraschungshit im Netz – Premiere selbst für die inzwischen altgedienten „Thomänner“ Markus, Tobias und Philipp: der erste Schlager aus dem Homeoffice.
„Das Lied ist schon immer gut angekommen, weil es den Leuten gefällt, wenn wir bei all den Gute-Laune-Liedern auch mal ein Stück zum Zuhören und Nachdenken spielen“, sagt Tobias. Bei den letzten Konzerten vor der Absage aller Termine wegen der Corona-Krise haben die Musiker gespürt, dass das Lied ganz neue Relevanz bekommen hat.
„Wir haben das Lied eigentlich geschrieben für die vielen Leute, die sich ehrenamtlich engagieren, in Vereinen und Gesellschaft. Bis hin zum Platzwart im Sportverein, der seit 40 Jahren den Rasen mäht und selten mal ein Dankeschön hört“, sagt Markus. In der Corona-Krise rückten noch mehr stille Helden in den Blickpunkt bis hin zu den Helden, die schon immer in aller Stille das Notwendige tun und von Corona gleich mehrfach getroffen wurden: Homeoffice und Kurzarbeit plus Kinderbetreuung. „Wir haben gespürt, dass dieses Lied gut in diese Zeit passt, und haben es spontan neu arrangiert und produziert“, erzählt Markus. Mit ins Boot holten sich die „Dorfrocker“ das Berliner Duo „Schokkverliebt“ alias Mia Julia und Frenzy Blitz. Sonst eher als Partykracher bekannt, haben die beiden Damen es sichtlich genossen, der guten Sache ihre Stimmen zu leihen.
Entstanden ist die Coproduktion im „Homeoffice“, per Internet und Smartphone. Die Improvisation tut dem Song gut, der auf den Kanälen der „Dorfrocker“ im Internet – Facebook, Instagram, Youtube – millionenfach aufgerufen wurde.
Der Schritt hinaus auf die Bühne war dann für die „Dorfrocker“ konsequent, nachdem die Corona-Regeln nach und nach gelockert wurden. „Wir wollten einfach raus aus dem Netz, raus zu den Leuten“, sagt Markus. „Und das wollten wir ganz bewusst als Dankeschön gestalten für die vielen Helden.“
So hat eine in der Szene wohl einzigartige Konzertreihe begonnen: Die „Dorfrocker“ tingeln mit einer mobilen Bühne durch das Land. Vor der „Helden-Bühne“ können sich bis zu 100 Zuschauer versammeln, natürlich nach den Corona-Regeln, mit Abstand und so weiter. Damit es nicht zu einem Ansturm von Fans kommt, hängen die drei Thomann-Brüder die Konzerte nicht an die große Glocke.