Theater für kleine und große Träumer
Autor: KTlen
Kitzingen, Montag, 13. Juni 2016
Wenn der Kater eines alten Mannes Abenteuer erlebt oder ein kleiner Ritter gegen einen großen Feuerdrachen kämpft, dann erwacht die Phantasie von Kindern zum Leben. Erst recht, wenn die Geschichten nicht auf der Mattscheibe verfolgt, sondern in einem Puppentheaterspiel quasi mit durchlebt werden. Mit Kindertheater ein Stück Nostalgie zu schaffen, fernab von Internet und Smartphone, das hat sich die Kitzinger Bühne vorgenommen. Ein Gespräch mit Organisatorin Claudia Sengenberger.
Wenn der Kater eines alten Mannes Abenteuer erlebt oder ein kleiner Ritter gegen einen großen Feuerdrachen kämpft, dann erwacht die Phantasie von Kindern zum Leben. Erst recht, wenn die Geschichten nicht auf der Mattscheibe verfolgt, sondern in einem Puppentheaterspiel quasi mit durchlebt werden. Mit Kindertheater ein Stück Nostalgie zu schaffen, fernab von Internet und Smartphone, das hat sich die Kitzinger Bühne vorgenommen. Ein Gespräch mit Organisatorin Claudia Sengenberger.
Claudia Sengenberger: Der Name der Kitzinger Bühne entstand, als der damalige Pächter des Roxy Kinos Bruno Ugazio die Idee hatte, außer Kino auch Kleinkunst, Comedy und Theater für Kinder mit ins Roxy zu integrieren. Leider konnten nur einige der geplanten Veranstaltungen durchgeführt werden, denn kurz darauf – im Sommer 2007 – gab Ugazio den Kinobetrieb auf, bevor wir im Herbst mit dem Projekt Kitzinger Bühne starten konnten. Ich war damals im Organisationsteam dabei und fand es schade, dass das Projekt einfach so aufhören sollte. Meine Freundin Ute Hertel und ich entschlossen uns, das Projekt „Kitzinger Bühne“ weiterleben zu lassen. Es entstand im Prinzip eine Art kleine Interessensgemeinschaft, die die kulturelle Landschaft in Kitzingen mitgestalten wollte. Finanziert wird die Kitzinger Bühne momentan aus den Eintrittsgeldern, davon gehen die Miete für den Saal und die Gage für die Künstler ab. Bei größeren Aktionen habe ich schon auf die Unterstützung der unterfränkischen Kulturstiftung in Würzburg zurückgegriffen.
Anfangs war geplant, die Kitzinger Bühne größer aufzuziehen. Warum hat es damit nicht geklappt?Wie bei allem, was man neu beginnt, ohne viel Ahnung zu haben, nur aus Idealismus und weil man eine Idee gut findet, kann es klappen oder auch nicht. Leider ist meine Idee, die Kitzinger Bühne wie ursprünglich geplant weiterzuführen, gescheitert. Beispielsweise hatten wir in der Anfangszeit einmal einen Parodisten, der normalerweise Hallen füllt – und hier kamen gerade mal 40 Personen. Wären uns damals nicht die unterstützenden Firmen mit Ratenzahlungen entgegengekommen, gäbe es heute gar keine Kitzinger Bühne mehr. Ich habe dann noch einen Versuch gestartet, da ich normalerweise nicht gleich aufgebe, wenn mir etwas wichtig ist. Doch auch der zweite Versuch im Bereich Erwachsenenunterhaltung misslang.
Weil ich zu dieser Zeit Verbindungen zu Kindertheaterbühnen hatte und es von der Organisation her nicht so aufwändig und vom finanziellen Risiko her überschaubar war und ist, habe ich mich in die Welt des Kindertheaters begeben. Und das war eine gute Entscheidung.
Weil es in Kitzingen wenig öffentliche Kindertheaterveranstaltungen gab und gibt, sehe ich über die Kitzinger Bühne eine Möglichkeit, diese Lücke etwas zu schließen. Zusammen mit verschiedenen Kinderveranstaltungen im Dekanatszentrum Kitzingen, in dem sich auch Kindertheater privat, also nicht über die Kitzinger Bühne, anmelden, finden nun regelmäßiger im Frühjahr und vor allem im Herbst immer wieder diverse Aufführungen statt.
Was macht für Sie den Reiz des Kindertheaters aus? Was ist daran so besonders?Mich fasziniert, wie sich Kinder auf die Puppen und Theaterleute einlassen. Für mich ist es immer wieder spannend, die Reaktionen der Kinder zu sehen, wenn sie Pippi Langstrumpf oder Kasperle bei ihren Abenteuern unterstützen. Es ist diese Lebensfreude und diese Faszination, die ansteckend wirken und auch mich immer wieder in ihren Bann ziehen. Für mich entsteht dadurch die Möglichkeit, im medialen Zeitalter für die kleinen und großen Besucher wieder ein Stückchen Nostalgie zu schaffen, fernab von Internet und Smartphones.
Wie wählen Sie die Stücke aus?Zum einen nach Trend: Bekannte Stücke werden lieber gesehen als unbekannte. Darum versuche ich am 26. Juni ein bekanntestes Stück mit einem nicht so bekannten zu kombinieren. Ich finde es lohnt sich, auch Stücken wie Vincelot, dem kleinen Ritter, eine Chance zu geben. Ansonsten schaue ich mich auch im Internet um und nehme Kontakt zu Theatern auf, wenn mir ihr Konzept und ihre Stücke gefallen. Für mich ist wichtig, dass die Stücke kindgerecht und nicht zu gruselig sind, so dass auch jüngere Kinder mitgehen können und die ganze Familie etwas von der Vorstellung hat.