Schmerzhafte Erkenntnisse
Autor: ktlrd
Würzburg, Dienstag, 19. November 2019
Sie staunen. Und sie fragen. Schließlich geht es um ihre Zukunft. Wie die ausschauen kann, wird im Zentrum für angewandte Energieforschung (ZAE) am Würzburger Hubland erforscht. Auf Einladung der Landtagsabgeordneten Barbara Becker (CSU) ließen sich Klassen aus Münsterschwarzach, Wiesentheid und Gerolzhofen durch die Büros und Forschungslabore führen. Bereichsleiter Hans-Peter Ebert erklärte und mahnte.
Sie staunen. Und sie fragen. Schließlich geht es um ihre Zukunft. Wie die ausschauen kann, wird im Zentrum für angewandte Energieforschung (ZAE) am Würzburger Hubland erforscht. Auf Einladung der Landtagsabgeordneten Barbara Becker (CSU) ließen sich Klassen aus Münsterschwarzach, Wiesentheid und Gerolzhofen durch die Büros und Forschungslabore führen. Bereichsleiter Hans-Peter Ebert erklärte und mahnte.
Nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl ist das Forschungszentrum auf den Weg gebracht worden. Mittlerweile arbeiten 180 Menschen an fünf Standorten an zentralen Fragen unserer Zeit: Wie lässt sich eine möglichst CO2-neutrale Energieversorgung durch den Einsatz von erneuerbaren Energien realisieren? Welche Produkte und Materialien können eine ressourcenschonende Bauweise garantieren? Wie kann ein umweltverträglicher Straßenverkehr in der Zukunft aussehen? 70 Physiker, Architekten, Ingenieure und Materialwissenschaftler widmen sich am Würzburger Hubland diesen Fragen. Die Antworten sind komplex.
Frage: Herr Ebert, es gibt immer noch internationale Politiker, die den Klimawandel leugnen. Was entgegnen Sie diesen Menschen?Ebert: Die Datenlage ist eindeutig. Unter Wissenschaftlern gibt es da auch keine Zweifel. Die Klimaerwärmung ist zum größten Teil von Menschen verursacht. Die Auswirkungen sehen wir bereits deutlich.
Ebert: Wir haben deutlich mehr Energie in der Atmosphäre und das führt zu Wetterextremen, wie wir sie 2018 weltweit beobachten konnten: Die Ostsee bei Lettland erwärmt sich auf 26 Grad Celsius, in der Nähe von Los Angeles wird eine Lufttemperatur von 48,9 Grad Celsius gemessen, in Japan regnet es innerhalb von 48 Stunden 1000 Liter auf den Quadratmeter. Das alles hat natürlich auch Folgen für uns.
Ebert: Wir spüren dies persönlich an den immer häufiger auftretenden sommerlichen Extremhitzeperioden – und schaut man, wie sich weltweit das Klima verändert, werden in manchen Regionen dieser Erde Menschen einfach nicht mehr leben können, der Migrationsdruck wird sich erhöhen. Prognosen gehen dann von einer dreistelligen Millionenzahl an Migranten Mitte dieses Jahrhunderts aus.
Frage: Die Zeit rennt.Ebert: Sie rennt uns davon.
Im ZAE suchen die Forscher nach Lösungen. Sie experimentieren mit neuen Dämmstoffen und Verglasungen, mit Photovoltaik-Elementen, die in das Gebäude integriert sind oder mit besonders leistungsfähigen elektrischen Speichern. Das Gebäude am Hubland ist besonders energieeffizient.